Smite (PC)
DOTA 2 und was es sonst noch gibt: Alle wichtigen MOBAs auf dem PC
Entwickler: Hi-Rez Studios
Publisher: Hi-Rez Studios
Erschienen am: 25.03.2014
Erhältlich für: PC, Xbox One
Smite in einem Satz: Klassisches MOBA, dass aus einem völlig anderen Blickwickel gespielt und gesteuert wird.
Worum geht es in so ungefähr: Kennt ihr noch das Tower-Defence „Orcs Must Die", von dem jeder glaubte, dass sich Tower-Defence und Third-Person unmöglichch vereinen lassen - wie es sich herausgestellt hat, ging es doch und es wurde ein Hit. Das gleiche Rezept versuchen nun die Jungs von Hi-Rez Studios mit ihrem MOBA „Smite" hinzuzaubern. Am grundsätzlichen Spielprinzip eines MOBA ändert Smite daher nicht wirklich etwas. In verschiedenen Spiemodi kämpfen zwei Teams mit je einem bis fünf Spielern gegeneinander. Im klassischen Eroberungs-Modus versuchen fünf Spieler beider Teams entlang von drei Pfaden (Lanes) in die Basis des anderen Teams einzufallen, um dort zur Abwechslung mal kein Hauptgebäude, sondern den Basis-Boss (Titan) zu Fall zu bringen.
Wie von MOBAs gewohnt gibt es bei Smite ebenfalls entlang der drei Lanes Verstärkung in Form von Computergesteuerten Minions (Creeps) und Wachtürme (Phoenix) zur Verteidigung. Der Dschungel abseits der drei Wege ist gespickt mit Gegnern, die neben Erfahrungspunkten auch starke Buffs abwerfen. Die Helden gewinnen durch Besiegen der gegnerischen und neutralen Gegner und Helden Erfahrungspunkte und Gold. Ersteres lässt die Helden an bestimmten Breakpoints eine Stufe aufsteigen, sodass sie stärker werden und neue Fähigkeiten erlernen oder Bestehende verbessern können. Das Gold kann hingegen in Ausrüstungsgegenstände für die Helden investiert werden, um sie für das aktuelle Match weiter zu verbessern. Entgegen anderen MOBAs kombiniert man in Smite nicht verschiedene Gegenstände, um einen besseren zu erhalten, sondern wertet sie mit Gold um bis zu drei Stufen auf.
Was zeichnet das Spiel aus: Größter Pluspunkt von Smite ist natürlich die für ein MOBA recht ungewohnte Third-Person-Perspektive, wodurch es Elemente eines Shooters erhält. Man fühlt sich dem Kampfgeschehen viel näher und „sich in eine Schlacht stürzen" bekommt plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Die Steuerung trägt dazu ihr Übriges dazu bei, denn es wird nicht wie üblich mit der Maus geklickt, sondern wie bei einem Shooter mit Tastatur und Maus gearbeitet. So bewegt man sich mit den Tasten W, A, S, D löst mit 1, 2, 3, 4 die Fähigkeiten und springt mit der Leertaste, während man die Kameraperspektive mit der Maus verändert.
Durch diese Eigenheiten kommen auch genreuntypische Aspekte ins Spiel: beispielsweise das Zielen. Was in anderen MOBAs durch simples Klicken auf den Gegner automatisch abläuft, muss hier selbst erledigt werden. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Donnerblitz gezielt auf einen Feind geschleudert werden muss - die Blickrichtung des Helden, der Wirkungsradius und die Reichweite der Fähigkeiten sind zu berücksichtigen. Ein weiterer Punkt ist die Dauer eines Matches. Mit einer angepeilten Spielzeit von rund 30 Minuten pro Match fällt diese recht kurz aus - in anderen MOBAs geht's da erst richtig zur Sache. Natürlich kann es auch vorkommen, dass sich ein Spiel auch deutlich in die Länge zieht.
Einsteigern wird Smite recht einfach gemacht. Im Trainingsmodus kann man im Einzelspielermodus alle die Helden ausprobieren und sich seinen Favoriten herauspicken. Tutorial-Videos (englischsprachig) erklären zudem die Grundlangen und dank Matchmakingsystem spielt man in der Regel mit und gegen Spieler des gleichen Niveaus. Auf Wunsch kann man sogar den Kauf von Gegenständen im Spiel automatisieren, sodass die geeigneten Items von selbst beim Helden landen.
Die Helden basieren im Gegensatz zu anderen MOBAs nicht auf erfundenen Figuren, sondern greifen auf Götter und Helden aus allen Sagen, Mythen und Glaubensrichtungen der Welt zurück (z.B. der Maya-Gott Kukulkan, Allvater Odin aus der nordischen Mythologie, Vamana aus dem Hinduismus etc.). Wer sich für Sagen interessiert, findet zu jedem spielbaren Helden auch die Hintergrundgeschichte und kann so beim Spielen sogar noch etwas lernen. Derzeit stehen über 60 Helden zur Auswahl.
Was ärgert einen vielleicht doch: Je nach Geschmack kann die Perspektive und Steuerung von Smite natürlich auch ein Nachteil sein. Nicht jeder kommt mit damit klar und nicht jeder empfindet Smite noch als ein MOBA. Obwohl Anfängern der Einstieg ins Spiel recht einfach gemacht wird, sind Kämpfe oberhalb des Einsteigersegments durchaus recht fordernd und können auch schnell in Frust ausarten. Für den Start sind unterstützende Klassen wie Magier oder Jäger mehr oder weniger die einzig gute Einstiegswahl. Wer die Feinheiten des Spiels erlernt hat, kann sich den Rest der Klassen ansehen. Auch einige Kleinigkeiten könnten den einen oder anderen Spieler stören. Beispielsweise die Wartezeit, wenn ein Held das Zeitliche segnet. Üblicherweise darf er nach Ablauf einer Wartezeit wieder von der eigenen Basis aus starten. Das ist in Smite nicht anders, allerdings steigt die Wartezeit an, je öfter ein Held ins Gras beißt. Selbstmordkommandos sollte man also tunlichst unterlassen.
Welche Edition lohnt sich: Smite ist ebenfalls ein kostenloser Free-To-Play-Titel, und natürlich gibt es für alle dieselbe Version. Echtes Geld kann man im Shop dennoch loswerden, um sich Spielwährung zu kaufen. Damit kann man sich beispielsweise den Lieblingshelden freischalten, damit man nicht immer während des wöchentlich wechselnden Heldenrasters auf ihn warten muss, oder Ausrüstungssets kaufen, die das Aussehen eines Helden verändern. Sehr löblich: Vorteile mit Auswirkungen auf das Spielgeschehen (etwa Stärke- oder XP-Boosts) kann man nicht mit Echtgeld kaufen. Das sorgt für Chancengleichheit.
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