Titanfall (PC)
Ob Ego-Sicht oder Third-Person, Solo- oder Multiplayer: das sind die Shooter, die ihr aktuell spielen müsst!
Entwickler: Respawn Entertainment
Publisher: Electronic Arts
Erschienen am: 11. März 2014
Auch erhältlich für: Xbox One, Xbox 360
Titanfall in einem Satz: Sehr zugänglicher First-Person-Shooter mit Free-Running-Elementen, in dem Spieler mächtige Mechs bemannen können.
Worum geht es in so ungefähr: In der Zukunft werden Kriege mithilfe gigantischer Kampfroboter, der Titanen, geführt. Auf großen und recht offen angelegten Karten treffen zwei Teams mit je sechs menschlichen Spielern aufeinander. Jede Fraktion hat noch einmal so viele, von der KI gesteuerte Bots an ihrer Seite. Ist man zu Fuß unterwegs, stehen einem Spieler unterhaltsame Free-Running-Fähigkeiten zur Verfügung, mithilfe derer er etwa an Wänden entlanglaufen kann. Die Fortbewegung ist eingängig, temporeich und direkt einer der Glanzpunkte des Spiels. Ebenso wie die Tatsache, dass aufgrund der zahlreich anwesenden Bots auch Einsteiger schnell ein paar Abschüsse verzeichnen können. In periodischen Abständen können die Spieler einen von drei unterschiedlichen Titanen - Atlas, Ogre oder Stryder - auf die Karte abwerfen lassen und dann als wandelnder Panzer die Speerspitze des Angriffs bilden. Dynamisch, aufregend und gut aussehend merkt man Titanfall direkt an, dass hier die Erfinder von Call of Duty ihre Finger im Spiel hatten. Ein Actionfilm, in dem man zusammen mit seinen Freunden die Hauptrolle spielt.
Was zeichnet das Spiel aus: Die Dynamik, die aus den Unterschieden zwischen Piloten zu Fuß und denen in Titanen entsteht. Es ist eine adrenalinsprudelnde Mischung, wenn man sich über Dächer und Wände entlang zum Missionsziel vorarbeitet, und auf dem Absatz seine Taktik ändern muss, weil die Gegner einen drei Stockwerke hohen menschlichen Panzer in die Schlacht führen. Dazu kommen durch die Bank clevere Einfälle, wie etwa die Smart Pistol, die mehrere Ziele auf einmal erfasst und ebenfalls den Einstieg erleichtert. Auch das Design der Maschinen gefällt außerordentlich gut, vor allem, wenn man das erste Mal in seinen eigenen Titanen steigt und sieht, wie die sich um einen schließenden Wände eigentlich flackernd anspringende Displays sind, die einem Überblick verschaffen sollen. Es ist einfach ein schnelles, direkt belohnendes und eingängig zu spielender Shooter, wie sie nur die besten der Branche auf die Beine zu stellen in der Lage sind.
Was ärgert einen vielleicht doch: Die Kampagne sozusagen im Hintergrund des Mehrspielermodus ablaufen zu lassen, war eine tolle Idee. Leider ist das eingetreten, was zu befürchten war, und die Welt und Geschichte kommen in diesem epischen Sci-Fi-Geballer eindeutig zu kurz. Vielleicht wäre es besser gewesen, jegliche Ambitionen in Sachen Geschichtenerzählen gleich unter den Tisch fallen zu lassen? Jetzt, wo sich bald ein Jahr nach dem Start ohnehin niemand mehr daran erinnern kann, muss man sagen: "Ja, auf jeden Fall!"
Welche Edition lohnt sich: Die Titanfall Deluxe Edition bietet zum Preis von aktuell (Stand Februar 2015) 39,99 Euro sowohl das Hauptspiel als auch den Season Pass. Der gewährt Zugang zu den umfangreichen Erweiterungen Frontier's Edge, Expedition und IMC Rising. Lohnend!
Der spektakulärste Moment in Titanfall: Wenn man das erste Mal per Schleudersitz aus seinem brennenden und fast schon explodierenden Titanen geschossen wird. Dann merkt man auf einmal, dass es durchaus möglich ist, auf dem gegnerischen Roboter, der einem das gerade angetan hatte, zu landen. In Rodeoposition reitet man auf dem Feindesroboter wie auf einem aufgebrachten Stier, öffnet die Luke, wenn man alles richtig macht, und erledigt den feindlichen Piloten. Wenn man dann von seinen Mitspielern als Held gefeiert wird, weiß man: Cooler und fähiger fühlt man sich nur in wenigen Spielen unter der Sonne.
Eine Sache, die man nicht wissen muss: Titanfall läuft auf der Source Engine von Steam-Anbieter Valve. Nicht der aktuellste Grafikunterbau, aber immerhin einer, der mit einigen Anpassungen 60 Bilder pro Sekunde auch auf älteren Konsolen ermöglichte. Dem fertigen Spiel sieht man die betagte Natur seiner Technik auch nicht unbedingt an.
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