Die schrottigste, nerdigste und innovativste Zockerhardware aller Zeiten
Von Bowling- und Angelcontroller bis originalgetreues Flugzeugcockpit oder Gedankensteuerung.
Cyberbike
Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Stück Technik.
Ihr wollt euch nicht der Reihe nach durchklicken? Dann lasst euch überraschen und klickt hier für eine zufällige Zockerhardware!
Plattform: Nintendo Wii, später auch PlayStation 3
Hersteller: Bigben
Herkunftsland: USA
Jahr: 2005
Preis: rund 120€
Stellen wir uns einmal folgendes Szenario vor: Es ist Freitag, früher Nachmittag. Die Schule/Arbeit ist geschafft und das Wetter ist zur Abwechslung auch mal sonnig und warm. Ihr holt also euer Fahrrad aus der Garage und wollt damit eine Runde um den Block oder zum nächsten Biergarten drehen. Doch plötzlich ziehen schwarze Wolken auf und fünf Minuten später gießt wie aus Kübeln. Gefrustet schiebt ihr euren Drahtesel im extra angelegten Radfahrerdress wieder zurück. Was bleibt für eine Alternative? Auf den Heimtrainer im Speicher schwingen oder den Strampler im Fitnessstudio bemühen? Beides wird recht schnell langweilig. Zum Glück gibt's das Cyberbike für die Wii. Anfangs nur in Übersee, Frankreich, Italien, Spanien, England und den Beneluxländern erhältlich, gibt es das Bike seit einigen Jahren auch in Deutschland. Für rund 120 Euro könnt ihr euch den Treter bei Amazon ordern, wobei im Netz auch deutlich günstigere Angebote zu finden sind.
Der Grundgedanke vom Cyberbike ist von vornherein klar: Ein Heimtrainer, der mittels integriertem optischen Sensor die Strampelbewegungen des Spielers direkt an die Wii übermittelt und so die Langeweile beseitigt und obendrein auch noch zur Fitness beiträgt. Dazu liegt dem Sportgerät bereits ein gleichnamiges Spiel bei, in dem ihr über verschiedene Rundkurse mit unterschiedlich seltsamen Fahrzeugen zu Land, Wasser und Luft eure Runden dreht und dabei die Wege von Verschmutzungen befreit. Wem das nicht zusagt, kann auch zu Spielen wie Mario Kart, Need for Speed, Nitro oder Sonic Riders strampeln.
Bevor ihr jetzt in Euphorie ausbrecht und das Teil sofort ordert, lasst euch zuerst vom Pferdefuß erzählen: Grundsätzlich funktioniert das Cyberbike wie ein handelsüblicher Heimtrainer (auch ohne eine Wii). Mittels Wirbelsturmbremse wird ein Widerstand erzeugt, gegen den man im wahrsten sinne des Wortes antritt. Leider ist der selbst auf höchsten Schwierigkeitsgrad nicht wirklich anspruchsvoll - zumindest für Erwachsene, für Kids reicht es aus. Allerdings könnte die Bauart der Bikes dann für Tränen sorgen, denn unter einer Körpergröße von 120 cm oder jenseits der 180 cm spielt die Höhenverstellung des Sattels nicht mehr mit. Selbiger ist neben dem Lenker auch der größte Schwachpunkt der Konstruktion. Ein ordentlicher Heimtrainer kostet nun mal gut und gerne locker das Doppelte des Cyberbikes - und das ist auch an der Qualität zu spüren.
Ein weiteres Manko ist, dass das Cyberbike nicht wirklich vom Spiel beeinflusst wird. Sprich: Muss euer Charakter einen Berg hochstrampeln, zieht die Wirbelstrombremse - wie man es erwarten würde - nicht an, um die Bergfahrt zu vermitteln. Im Endeffekt ist das Geld bei einem richtigen Heimtrainer, oder noch besser, einem Fahrrad für einen „echten" Ausflug zum Biergarten besser angelegt.