Face-Off: Red Dead Redemption
Duell der Konsolen
Xbox 360 | PlayStation 3 | |
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Größe auf Disk | 6.7GB | 7.67GB |
Installation | 6.7GB (Optional) | 515MB (Verpflichtend) |
Surround-Unterstützung | Dolby Digital | Dolby Digital, 5.1LPCM |
Mit der Ankunft von Red Dead Redemption kehrt Rockstar in das Reich der Big-Budget-Spiele-Blockbuster zurück. Und wie – es steht an der Spitze der Charts und ist ein absoluter Kritikerliebling. Genau wie das legendäre Grand Theft Auto IV ist es eine riesige, voll-realisierte offene Welt mit massig Inhalt und einem feinen Skript.
Regelmäßige Digital-Foundry-Leser warden wissen, dass GTA IV klare Performance-Vorteile auf der Xbox 360 aufwies. Doch trifft das auch auf das Spiel zu, das viele für den spirituellen Nachfolger halten?
Die Technologie hinter dem Spiel ist Rockstars proprietäre RAGE-Engine, die bereits in vielen Veröffentlichungen der Firma Verwendung fand, einschließlich eben eines GTA IV. Die aktuelleren Liberty-City-Episoden basierten auf demselben Gerüst, unser Vergleich im 25. Face-Off zeugte aber davon, dass der Vorteil der Xbox 360 nicht mehr ganz so ausgeprägt war.
Wie schlägt sich also Red Dead Redemption? Neben der Vergleichsgalerie mit über 50 Screenshots haben wir auch ein Face-Off-Vergleichsvideo, mit dem wir an dieser Stelle beginnen:
Sprechen wir über die Bildqualität. Es wird niemanden überraschen, dass die grundlegende Struktur des Framebuffers der PS3- und Xbox-360-Versionen mehr oder weniger zu dem identisch ist, was wir aus GTA IV und seinen episodischen Sprösslingen bereits kennen.
Das bedeutet für die Xbox 360 eine volle 720p-Auflösung samt 2x Multi-Sampling-Anti-Aliasing. Die PlayStation 3 rendert dagegen bei einer bedeutend niedrigeren Auflösung: 1152x640, mit einer sehr selektiven Implementierung des für seinen Verschwimm-Effekt bekannten Quincunx Anti-Aliasing.
Quincunx Anti-Aliasing und eine Sub-HD-Auflösung sind alles andere als ein attraktives Pärchen, aber im direkten Vergleich mit der Xbox 360 bekam GTA IV durchaus einen individuellen Look. Verschwommen? Ja. Häßlich? Nicht wirklich, ganz bestimmt nicht im Vergleich mit der 360-version. Das liegt zum Teil an einem seltsamen Dithering-Effekt über den Texturen, den es nur auf der 360 gab, der einige Grafiken tüpfelte und dem Bildschirm einen seltsamen Wasserfarben-Effekt verlieh.
Dieser Effekt existiert in Red Dead Redemption nicht mehr oder wurde massiv reduziert, wodurch die Kluft zwischen der Bildqualität beider Versionen nicht mehr so ausgeprägt ist. Es gibt keinen Zweifel daran: Nur in Sachen grundlegender Merkmale des Bildes präsentiert die 360-Version eine höhere Auflösung und mehr Details - und das ist hier wichtiger als in vielen anderen Spielen.
Diese Vergleichsbilder helfen hoffentlich, das zu erklären. Im ersten Bild sind wir drinnen und während die „Sägekanten“ auf der PS3 etwas ausgeprägter sind, hat die niedrigere Auflösung keinen besonderen Einfluss auf das Spiel.
Im zweiten Satz Bilder können wir allerdings erkennen, wie Red Dead Redemption mit Freuden seine weiten Landschaften und seine eindrucksvolle Draw Distance präsentiert. Im Grunde gilt hier: Je weiter ein Detail entfernt ist, desto mehr „verliert“ man davon auf der PS3, weil die Auflösung es einfach nicht so fein zeichnen kann.
Die Performance ist interessant. In GTA IV gab es einen beachtlichen Vorteil für die Xbox 360. Obwohl die Bildraten sich meist um oder unterhalb 30 FPS bewegten, sah man doch hin und wieder Ausbrüche jenseits der 40 FPS, was darauf hinweist, dass Rockstar die Bildrate nicht fest arretierte. Die PS3 war dagegen bei 30 FPS „gecapped“. Obwohl die Bildraten beider Spiele dazu neigten, stark einzubrechen, litt die PS3 mehr – was sich in den episodischen Semi-Sequels etwas gebessert zu haben schien.
Um die Performance von Red Dead Redemption zu untersuchen, veranstalteten wir zwei verschiedene Tests. Bei dem ersten handelt es sich um eine vollständige Analyse der Einführungssequenz. In diesen Szenen sollten wir die Spiele theoretisch unter exakt gleichwertigen Voraussetzungen beurteilen können, mitsamt derselben Beleuchtung (da die Tageszeit in diesen Sequenzen wohl festgelegt sein dürfte).
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass beide Spiele bei 30 FPS „gecapped” sind, aber die PS3 dazu neigt, etwas häufiger unter diese Grenze zu fallen. Es ist allerdings interessant, dass es einige Schlüsselszenen gibt, für gewöhnlich solche mit mehreren hochdetaillierten Charakteren zugleich auf dem Bildschirm, bei denen die 360 deutlich stärker schwankt und dann sogar teart.
Ähnlich wie bei GTA IV gibt es Tearing nur auf der 360 und es ist kaum sichtbar immer am oberen Bildrand. Das deutet darauf hin, dass die RAGE-Engine zusätzlich zur höheren Auflösung auf der 360 insgesamt immer noch einen Performance-Vorteil hat.
Der zweite Performance-Test bringt uns zum eigentlichen Gameplay. Keine identischen Szenen, aber welche aus den gleichen Abschnitten ein und derselben Mission.
Es scheint, als wären die Reitsequenzen in den Missionen auf beiden Systemen gleichermaßen flüssig. Was den allgemeinen Spielablauf in wichtigen Missionen mit einer Reihe unterschiedlicher Charaktere angeht, hält sich die Xbox 360 ziemlich gut an die angepeilten 30 FPS, während die PS3 hin und wieder darunter fällt.
Obwohl sie bereits Kompromisse bei der Auflösung und Bildrate eingegangen sind, musste Rockstar die PS3-Version scheinbar weiter zurückschrauben, um die Performance beibehalten zu können. Man kann eine ganze Reihe recht offensichtlicher kleinerer Veränderungen von einer Version zur anderen erkennen, bei denen die 360-Ausgabe fast immer besser dasteht.