Download Round-Up: Dungeon Defenders, Serious Sam
Guardian Heroes, escapeVektor, Rocketbirds
Jedes Jahr nehme ich mir die unmögliche Aufgabe vor und jedes Jahr scheitere ich kläglich. Wovon ich rede? Ihr habt sicherlich auch schon einmal versucht, sämtliche für euch interessanten Spiele bis zum Kalenderwechsel zu beenden.
Mental gehe ich bereits zum Sommerende alle wichtigen Titel durch, überlege mir, wie genau ich meine Freizeit aufteilen kann und unterliege am Ende immer der schieren Masse an Must-Haves, die dann wiederum in den Frühling wandern, nur um dort auch nicht gespielt zu werden.
Da der Oktober bereits vollgepackt ist mit Dark Souls, Batman und Battlefield, werden einige Wunschtitel im stark überfüllten November wieder an mir vorbeiziehen. Und um das ganze Debakel noch zu verschlimmern, funken mir Woche für Woche solche Perlen wie Dungeon Defenders oder Guardian Heroes dazwischen. Ich weiß, Erste-Welt-Probleme und so. Wozu beschwere ich mich eigentlich über zu viele gute Spiele? Und dennoch gehe ich jede Wette ein, dass die meisten mir zustimmen.
Dungeon Defenders
Xbox Live Arcade - 1200 Microsoft Punkte (15 Euro)
Steam - 11,99 Euro
Wie viele Einleitungssätze zu Tower-Defense-Spielen muss ich mir eigentlich noch aus den Fingern saugen? Lasst mir doch zumindest eine Woche Pause zwischendurch. Schließlich existieren noch genügend andere Genres. Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar neuen Trendsportspielen, die ich in dieser Generation so selten sehe?
Okay, zurück zum Thema. Erst im letzten Round-Up beklagte ich mich bei Orcs Must Die! über den fehlenden Koop, der in Dungeon Defenders nicht bloß einfach vorhanden ist, sondern quasi mit einem Schlag perfektioniert wurde. Jede der vier Klassen besitzt ihre speziellen Fähigkeiten und übernimmt eine individuelle Rolle im Kampf gegen die Monsterhorden, wodurch passgenaues Zusammenspiel gefördert und gefordert wird.
Dabei warne ich alle Einzelgänger vor. Falls ihr keine Freunde zur Verfügung habt und nicht mit fremden Verteidigern arbeiten wollt, streicht den Titel von eurer Wunschliste. Selbst auf dem leichten Schwierigkeitsgrad spürt ihr den Nachteil der Einsamkeit, sodass der Spaß sich einen anderen Wohnsitz sucht.
Teamspieler erwarten dagegen dutzende Stunden Freude, in denen ihr eure Charaktere auflevelt, stets besseres Loot sammelt oder euch an die sadistischen Herausforderungen wagt. Ob ihr nun online oder daheim mit Kollegen zur Verteidigung antretet, macht keinen Unterschied.
Ich hätte mir nur einen seichteren Einstieg gewünscht. Besonders da der Titel eine enorme taktische Tiefe besitzt, bleiben viele Aspekte selbst nach dem Tutorial-Video ungeklärt und erscheinen höchstens während eines Ladebalken. Arbeitet ihr euch hingegen gerne in das komplexe Gameplay hinein, sollte es keinen Grund mehr geben, der gegen den Kauf spricht.
escapeVektor: Chapter 1
WiiWare - 500 Punkte (10 Euro)
Manchmal geschehen doch noch Zeichen und Wunder und ein gutes, interessantes Spiel erscheint für den schon seit geraumer Zeit im Halbkoma vor sich hin dämmernden WiiWare-Service. Ein interessanter Vertreter dieser fast ausgestorbenen Gattung ist Nnooos escapeVektor, das auf einen stilvoll-minimalistischen Grafikstil und ein schnell verstandenes, aber tatsächlich gar nicht mal so simples Spielprinzip setzt.
Alles was ihr tun müsst, ist, einen kleinen Pfeil über rechtwinklige Level-Konstrukte zu navigieren - ja, dahinter verbirgt sich auch eine Handlung, aber die tut jetzt mal nicht so viel zur Sache. Um einen Level abzuschließen, müsst ihr sämtliche Pfade farbig markieren, erst dann öffnet sich ein Ausgang und ihr könnt die Stufe verlassen.
Das beginnt ziemlich einfach, wird aber natürlich schon ziemlich bald ein ganzes Stück komplexer. Bald schon lauern euch gefährliche Gegner auf, es gibt versteckte Pfade zu entdecken, ihr könnt geheime Ausgänge ausfindig machen und natürlich erwarten euch auch Schalter und andere clevere Spielereien. Das alles sorgt für genügend Herausforderungen und Abwechslung, um euch eine ganze Weile gut bei der Stange zu halten.
Kurzum: Mochtet ihr schon Gaijin Games' famose bit.trip-Reihe, dann könnte auch escapeVektor genau das Richtige für euch sein. Und wenn nicht, dann ist das auch nicht so schlimm, kostet das Spiel mit gerade einmal etwa 5 Euro doch weniger als Quetschfleisch mit gestreiften Kartoffeln beim Fastfood-Dealer eurer Wahl. Schön, dass es doch noch manchmal ein gutes Spiel auf Nintendos Shopkanal schafft. Und noch schöner, dass uns hoffentlich schon bald ein zweites Kapitel von escapeVektor ins Haus steht …