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Download-Roundup: Final Fantasy V, Fancy Pants Adventure

Yar's Revenge, Sanctum, Adventure Island, Pew

Eine neue Woche im Kalander bedeutet ebenfalls einen neuen Download-Roundup. Dieses Mal leider ohne einen wirklichen Must-Have-Titel im Angebot, was jedoch nicht bedeutet, dass es sich bei den folgenden Spielen um langweilige Bildschirmschoner handelt. Ganz im Gegenteil. Vor allem das auf dem Xbox Live Indie Marktplatz veröffentlichte PewPewPew – das eigentlich noch einige Pews mehr im Namen besitzt – beweist, das selbst die bescheuertsten Ansätze ihre Daseinsberechtigung haben. Für dieses sonderbare und vor allem extrem peinliche Erlebnis bin ich der Plattform dankbar.

Yar's Revenge

Xbox Live Arcade – 800 Microsoft Points (ca. 10 Euro)

Auf dem Atari VCS 2600 war Howard Scott Warshaws Yars' Revenge einer der erfolgreichsten Titel überhaupt – Grund genug für Atari, die launige Insekten-Action für die modernen HD-Systeme neu aufzubereiten. Mit dem pixeligen Original von 1981 hat Yar's Revenge – man beachte den verschobenen Apostroph – allerdings so gut wie nichts mehr zu tun. Pate standen hier augenscheinlich Action-Spiele wie Star Fox, Panzer Dragoon oder auch das kultige Rez.

Yar ist nun eine aparte Insektendame die zunächst unwillig ihren finsteren Meistern dient und Missionen ausführt, sich aber schließlich von deren Einfluss befreit und auf Rache sinnt. Yar fliegt auf vorgegebenen Bahnen durch ansehnliche 3D-Szenarien und schießt auf alles, was sich bewegt, setzt ein paar Extras ein und macht am Ende jeder Stage einen dicken Boss kalt. Ein zeitloses Spielprinzip, das richtig umgesetzt jede Menge Spaß verspricht – leider funktioniert das in der vorliegenden Form aber nicht so richtig gut.

Yar's Revenge - Gameplay-Video

Grund dafür ist die Steuerung: Die ist im Vergleich zu den Referenzen von SEGA und Nintendo zu konfus und zu überladen. Hauptverantwortlicher ist die Twin-Stick-Steuerung: Mit dem linken Stick steuert ihr Yar, mit dem rechten das Zielkreuz. Das wirkt am Anfang völlig chaotisch und hektisch, zumal Yar permanent unter Beschuss steht. In der Praxis sieht das dann so aus, dass ihr mit dem linken Stick wild herumrudert um irgendwie dem feindlichen Sperrfeuer zu entgehen, während ihr mit dem anderen Stick verzweifelt versucht, wenigstens ein paar Gegner aufs Korn zu nehmen. Zugegeben, nach ein paar gescheiterten Anläufen bekommt ihr die Steuerung so halbwegs in den Griff, aber angesichts dieser Kontrollen scheinen Achievements wie „beende den Level ohne Schaden zu nehmen" wie blanker Hohn.

Auch sonst werden viel zu viele Tasten benutzt – eine zum Feuern, eine für den mächtigen Laser, eine Schultertaste für die Ausweichrolle und jedem Extra ist auch nochmal ein Button zugeordnet... Weniger wäre hier klar mehr gewesen. Ein paar weniger Aktionen, variantenreichere Gegner und ein Patch, der erlaubt, die Twin-Stick-Steuerung aufzuheben, und Yar's Revenge wäre ein richtig guter Shooter. So reichts leider nur für gehobenes Mittelmaß. Yar's Revenge ist bei weitem kein schlechtes Spiel, bleibt aber aufgrund der genannten Fehler weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.






The Fancy Pants Adventure

Xbox Live Arcade – 800 Microsoft Points (10 Euro)

PlayStation Network – 9,99 Euro

Auf den ersten Blick sieht Electronic Arts' Fancy Pants vielleicht aus wie ein klassisches Jump'n'Run, das sich wie so viele seiner Genre-Kollegen einem charmant-stilisierten Grafistil verschreibt. Tatsächlich hat das 2D-Gehopse aber gar nicht mal so viel mit Super Mario und Konsorten gemeinsam. Hier geht es nicht so unbedingt um Präzision und das Bewältigen von kniffligen Plattform-Herausforderungen, bei den Abenteuern um die tollen Hosen steht der berühmt-berüchtigte Flow im Vordergund.

Das schlägt sich vor allem in der Steuerung eures kleinen Strichmännchens nieder. In den ersten Momenten glaubt ihr, euer Männlein kaum kontrollieren zu können – erst einmal in Fahrt gekommen, sprintet der kleine Bursche mit einer beeindruckenden Dynamik drauf los und ist nur schwerlich wieder zum Anhalten zu bewegen – vom punktgenauen Anhalten ganz zu schweigen.

The Fancy Pants Adventure - Trailer

Doch schnell erkennt ihr, dass die Levels auf genau diese Art von Dynamik ausgelegt sind. Kaum etwas kann euch hier etwas anhaben und je schneller ihr seid, desto mehr habt ihr auch drauf - ihr springt höher, weiter und rutscht genüsslich in herumstreunende Gegner hinein. Ein wenig erinnert The Fancy Pants Adventure an das gute, alte Unirally auf dem SNES – trotz völlig anderem Grafikstil und anderen Protagonisten verbindet die beiden Titel spielerisch mehr als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Besonders amüsant fällt hier der Mehrspieler-Modus aus: Mit bis zu drei Freunden tretet ihr dann gemeinsam an und turnt wild über den Bildschirm – ohne ein wenig Absprache kommt ihr hier nicht weit, könnt euch aber andererseits auch gegenseitig helfen. Nutzt eure Mitspieler als Plattform, um besonders hoch springen zu können. PC-Spielern könnte The Fancy Pants Adventure übrigens bekannt vorkommen, begann Designer Brad Borne das Spiel doch als Flash-Entwicklung für den großen Rechenknecht. Egal ob auf PC oder auf Konsole, Freunde dynamischer Geschicklichkeitsspiele sollten sich diese Hosen unbedingt zumindest mal probehalber anziehen.