Download-Roundup: Might & Magic: CoH, Magicka: Vietnam
Revenge of the Titans, Warzone Earth, Cell, Dungeon Hunter
Revenge of the Titans
PC und Mac – 14,99 Euro
Tower Defense ist ein sehr schwieriges Genre für mich. Die normalen Varianten nach traditioneller Art, in denen ihr zwischen Bau- und Guck-mal-was-stehen-bleibt-Phasen wechselt, konnte ich schon bei ihrer Einführung auf den Tod nicht ausstehen. Ich sehe eben ungern zu, wie meine gesamte Arbeit vernichtet wird, ohne eingreifen zu können, nur weil eine Einheit drei Pixel zu weit rechts steht.
Auf der anderen Seite liebe ich fast jedes Tower Defense, das stark von dieser Formel abweicht und mich während der Angriffswellen direkt eingreifen lässt. Werfen die Entwickler noch einen kleinen Gameplay-Twist dazu, könnt ihr mich die nächsten Stunden komplett vergessen, da ich als sabbernder Taktik-Zombie vollkommen fokussiert vor dem Bildschirm hocke.
Genau zu dieser Sorte gehört Revenge of the Titans. Die Änderung in diesem Spiel besteht im Verhalten der Feinde. Folgen die ansonsten hirnlosen Gegnerwellen einem bestimmten Pfad, greifen die putzigen Retro-Monster hier gezielt eure Türme an, was bei voll aufgerüsteten Abwehrkanonen ziemlich schmerzhaft sein kann.
Überhaupt existiert kein vorgegebener Weg. Die Areale sind großflächig offen. An einer Stelle befindet sich eure Basis, die ihr beschützen müsst (Duh!), und Feinde erscheinen an verschiedenen Punkten der Karte.
Selbst wenn ihr es schaffen solltet, eure Türme so zu platzieren, dass sie sämtliche Angriffswellen vernichten, müsst ihr die Geschütze für schnellere Salven per Mausklick manuell nachladen. In den ersten Missionen kein Problem. Besitzt ihr später mehr als ein paar Handvoll Türme, bricht die pure Hektik aus. Während ihr das Feld nach nachladbaren Geräten scannt, müsst ihr gleichzeitig sämtliche Angriffe im Auge behalten, Geschütze mit verschiedenen Fähigkeiten aufrüsten und eure Ressourcen managen. Keine Sekunde bleibt ungenutzt. Der Schwierigkeitsgrad zieht dadurch sehr schnell stark an und auch wenn ihr mit roher Gewalt zunächst ans Ziel gelangt, bleibt euch ohne die richtige Taktik der spätere Sieg verwehrt. Es zeigt sich also, dass noch lange nicht alle Ideen ausgeschöpft sind.
Anomaly: Warzone Earth
PC und Mac – 9,99 Euro
Hier haben wir nun einen Vertreter des Tower-Defense-Genres, der das Grunkonzept völlig auf den Kopf stellt. In diesem Titel übernehmt ihr nämlich die Position der Angreifer und müsst eure Truppen durch ein Feld mit feindlichen Geschützen und anderen Hindernissen manövrieren.
Ihr blickt in den 14 Missionen von oben auf grafisch anspruchsvolle Häuserschluchten herab, zwischen denen der Feind seine Geschütze platziert. Mit dem Drehrad zoomt ihr blitzschnell auf eine vereinfachte Karte heraus und ändert den Pfad eurer Fahrzeuge. Wer nun denkt, diesen Bildschirm bloß zum Start jeden Auftrags zu sehen, irrt sich gewaltig. Ständig erscheinen neue Blockaden auf der Straße, die man geschickt umgehen muss.
Wenn ihr nicht gerade mit der Planung der Strecke beschäftigt seid, kauft ihr euch neue Einheiten oder rüstet vorhandene kurzerhand auf. Zwischendurch fallen Dropkits zu Boden, mit denen ihr beispielsweise verwundete Truppen heilt. Diese sammelt ihr mit eurem Kommandanten ebenfalls auf und setzt sie gezielt ein, da euch nur eine begrenzte Stückzahl zur Verfügung steht. Die ersten Aufträge führen euch langsam an das Geschehen heran und spätestens nach einer Stunde seid ihr tief in taktische Strategien verwickelt.
Anomaly ist eine überraschend grandiose Neuinterpretation des stagnierenden Genres, die euch zwar nicht länger als ein paar Stunden bis zum Abspann unterhält, dafür aber mit innovativem Gameplay brilliert.