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Dragon Age: Origins

Entscheidungen

Zu einem Rollenspiel gehören natürlich auch Ausrüstung und Verbesserung der Charaktere. Im Verlaufe des Abenteuers wird man allerlei neues Gepäck einsammeln. Das übersichtliche, aufgeräumte Inventar – wesentlich besser als in Mass Effect – ist in mehrere Bereiche unterteilt, über einen einzelnen Tastendruck vergleicht man die Werte des aktuell ausgewählten Gegenstand mit dem Äquivalent, das die Figur just in diesem Moment an ihrem Körper trägt, und erkennt so auf den ersten Blick etwaige Vor- oder Nachteile.

Was die Fähigkeiten anbelangt, verfügt jeder Recke über „Talents“ und „Skills“. Je nach gewähltem Mitstreiter gibt es selbstverständlich Unterschiede, beispielsweise kann der Magier seine Zauberfähigkeiten aufwerten oder Feinde einschüchtern, der Kämpfer steigert seine Kampfkraft und zieht Widersacher besser auf sich. Alistair hat unterdessen die Möglichkeit, seine Effektivität unter anderem in den Bereichen „Dual Weapon“, „Archery“, „Two-Handed“ oder „Weapon and Shield“ zu verbessern. Schlussendlich hängt alles auch davon ab, wie man spielen will, was man selbst bevorzugt. Soll der Held nun mit zwei Waffen um sich schlagen oder lieber per Bogen aus der Distanz angreifen? Die Wahl liegt beim Spieler, der auch zwei verschiedene Waffensets festlegen und zwischen beiden per Tastendruck über das Kreismenü wechseln kann.

Wer sich um das Mikromanagement der Gruppe nicht ständig manuell kümmern möchte, kann jedwedem Gruppenmitglied bestimmte Verhaltensweisen zuordnen, entweder in vorgegebenen Kategorien wie „Angreifer“ und „Verteidiger“ oder in individuell erstellter Form. Die so genannten „Custom Tactics“ bestehen im Grunde genommen aus Ereignissen und Reaktionen. In einem nicht gerade kleinen Menü wählt man bis zu vier Situationen pro Mitstreiter aus. Fällt der Gesundheitsbalken eines Kämpfers zum Beispiel unter 50 Prozent, kann man auf diese Art und Weise festlegen, dass er dann automatisch einen Heiltrank schluckt. Ähnliches funktioniert mit diversen anderen Optionen. Es betrifft auch nicht ausschließlich defensive Aktionen, sondern ebenso offensive Manöver. Wird ein bestimmter Kollege attackiert, belegt man ihn mit einem Schutzzauber, lässt den Helden beim Anblick eines Gegners eine festgelegte Attacke ausführen und dergleichen.

Dragon Age: Origins - E3-Demo

Wer wirklich in das Spiel eintauchen und das komplexe System dahinter bis zum letzten Tropfen auskosten möchte, kann das also auch auf den Konsolen tun. Mag man es eher oberflächlich, bedient man sich der simplen Kreismenüs und hat so Zugriff auf die lebensnotwendigsten Funktionen. BioWare will es den Spielern steuerungstechnisch so leicht wie möglich machen, da hier verständlicherweise nicht mal annähernd so viele Tasten zur Verfügung stehen wie auf dem PC. Und dieses Ziel hat man, ausgehend von der kurzen Hands-On-Session, auf jeden Fall erreicht. Unkompliziert, schnell zu erlernen, übersichtlich.

An Dragon Age: Origins bin ich, um es mal so zu sagen, recht jungfräulich rangegangen. Es war außerdem das einzige der kommenden Fantasy-RPGs, das mich wirklich interessierte. Nach dem Event hält Dragon Age diesen Status immer noch und ist auf meiner Most-Wanted-Liste ein gutes Stück nach oben gerutscht. Was ich sehen und spielen konnte, hat mir jedenfalls sehr zugesagt. Allen voran die Ausrichtung auf Erwachsene als Zielgruppe und eine kinoreife Inszenierung im Stil von Mass Effect haben es mir angetan.

Obwohl ich die PC-Fassung nicht selbst spielen konnte, hat mich unterdessen die Steuerung der Konsolenversion sehr überzeugt, ebenso das unter der Oberfläche schlummernde System, in das man sich wirklich tief hineinarbeiten kann. Dass man die Kontrolle auf jedes System zuschneidet, war nicht nur ein leeres Versprechen. Wer lieber auf der Couch rumlümmelt und vor dem Fernseher zockt, wird damit sehr zufrieden sein. Wenn BioWare nichts falsch macht und alle Features wie geplant umgesetzt werden, erwartet uns hier wahrscheinlich ein großes Rollenspiel.

Dragon Age: Origins erscheint am 22. Oktober für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.

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