Dragon's Dogma

Der Schwertkämpfer , der hier in Persona eines KI-Mitstreiters das Heft in die Hand nimmt, stürzt sich kurzerhand auf den Rücken des geflügelten Fabelwesens und krallt sich in dessen ranzigem Gefieder fest. Nachdem er ein paar verzweifelte Versuche des Monsters, ihn abzuschütteln vereitelt hat, hackt er wie ein von allen guten Geistern verlassener Metzger auf das Biest ein, bis es endlich regungslos in sich zusammen sackt – und seinen letzten Atemzug in einem klebrigen See seines eigenen Blutes tut.

Ein eindrucksvoller Fantasy-Kampf. Dynamisch, schön und technisch auf der Höhe der Zeit inszeniert. Ein hässliches Spiel wird das sicher nicht. An anderer Stelle übernimmt man die Rolle des Schwertkämpfers selbst und bemerkt, dass das System der Bewegungen wirklich ein wenig an From Softwares modernen Masochisten-Klassiker Demon's Souls erinnert.

Das Blocken und der Einsatz von Zweihandwaffen mit speziellen Angriffsmustern und Sonderschlägen spielt sich nicht unähnlich und damit ziemlich flexibel. Spannend dürfte es werden, ob dieses System auch so viel Wert auf unterschiedliche Kampfweisen mit unterschiedlichen Waffen legen wird. So lang ist's bis zum Veröffentlichungstermin ja zum Glück nicht mehr.

Die Welt von Dragon's Dogma selbst ist eine Mischung aus viel frei zu erkundender Offenheit mit einer Unmenge von in sich selbst eher linearen Dungeons, die schließlich zu den imposanten Bosskämpfen führen. In gewisser Weise ist es also das, was man sich von einem Final Fantasy erhofft – und eben nicht das, was XIII ablieferte, wenn mir das Nachtreten erlaubt sei –, zumal es sogar eine große Stadt geben soll, in der 200 oder mehr NPCs ihren alltäglichen Geschäften innerhalb eines Tag-Nacht-Zyklus nachgehen.

Das klingt nach einem RPG – 'tschuldigung, Action-Adventure –, das die etwas eingefahrene Japan-Welt ordentlich aufmischen könnte und vielleicht diesmal Ost wie West gleichermaßen zufriedenstellt. Die Steuerung scheint der etwas steif-traditionellen Monster-Hunter-Handhabung deutlich überlegen, das westliche, traditionellere Fantasy-Design geriet beeindruckend inszeniert, auch wenn ein paar Leute nicht zu Unrecht sagen werden, dass es schon eine Idee konservativ rüberkommt.

Aber trotzdem: Das hier wird ein sehr spannender Kandidat für ein paar frische Impulse aus dem fernen Osten. Hoffen wir also, dass die KI euch nicht zu viel von der Arbeit abnimmt. Am Ende will man schließlich immer noch selbst den tödlichen Pfeil im stinkenden Drachen versenken.