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Duke Nukem Forever

Babes, Boobs, Bubble Gum

München, 4. Oktober 2010. Ein sichtlich begeisterter, ansteckend enthusiastischer Randy Pitchford spricht über Duke Nukem Forever. Darüber, wie es dazu kam, dass nun Gearbox Software an dem Shooter arbeitet, der bereits 1997, also vor 13 Jahren angekündigt wurde. Interessanterweise war es auch das Jahr, in dem Pitchford 3D Realms verließ und später Gearbox Software gründete. Für ihn schließt sich mit der Übernahme von Duke Nukem Forever also mehr oder weniger ein Kreis - und die Entwickler meinen es tatsächlich todernst: Duke Nukem Forever wird erscheinen. Und es soll euch von den Socken hauen.

Gut und gerne 15 Minuten lang erzählt Pitchford in aller Ausführlichkeit, wie man das Geschehen rund um die Pleite von 3D Realms und den Rechtsstreit verfolgt hat. Man merkt, dass der Gearbox-Chef wirklich mit Herz und Seele dabei ist und den Spielern diesen Titel endlich geben will, auf den sie, wenn er nächstes Jahr auf den Markt kommen soll, ganze 14 Jahre lang gewartet haben.

An diesem Tag war ich aber natürlich nicht nur da, um den Worten von Pitchford zu lauschen. Vielmehr hieß es selbst Hand anlegen und sich anschauen, wie Duke Nukem Forever denn nun aussieht. Bevor es aber soweit war, zeigte man noch schnell einen neuen Trailer zum Spiel, den man hoffentlich so schnell wie möglich veröffentlichen kann und der auch den letzten Skeptiker überzeugen dürfte. Kurz zusammengefasst: Kanonen, Aliens, Blut, Babes, coole/blöde Sprüche und Trash. Das ist der Duke, wie wir ihn kennen.

Gearbox-Chef Randy Pitchford spricht über Gearbox und den Duke.

Aber genug gesehen und gehört, jetzt will ich endlich selbst ran. Zwei Level können wir an diesem Tag spielen, darunter den ersten Abschnitt und einen Teil aus einem späteren Level. Schnell auf "Start" gedrückt und los geht es – an einem Ort, den man in einem Spiel eher selten zuerst sieht: Auf der Toilette. An der Wand erkennt man den Schatten des Duke, der gerade vor einem Pissoir steht. "Press RT" heißt es auf dem Bildschirm und auf Knopfdruck lässt er erstmal etwas Wasser ab. Keine schlechte Idee vor einem harten Kampf.

Hat man sich erleichtert, kann man sich auch etwas genauer umschauen. Duke befindet sich in den Katakomben eines Football-Stadions. Man stößt auf erste EDF-Soldaten, manche quicklebendig, andere tot, einige verwundet, und erfährt, was denn eigentlich los ist. Ein riesiges Alienvieh befindet sich auf dem Spielfeld und soll unschädlich gemacht werden - "Operation: Cock Block" nennt man das Ganze. Wer mag, kann nun mit Stiften auf der entsprechenden Tafel, auf der die... äh... relativ simple Taktik dargestellt ist (alle auf ihn), ein wenig malen, seiner Kreativität freien Lauf lassen. Ein nettes Gimmick.

Aber genug herumgespielt, nun geht es über Umwege und an ein paar Schamützeln vorbei hinaus in die Arena zum 1on1. Zugegeben, dieser Boss stellt im ersten Level noch keine allzu große Herausforderung für den Duke dar, ist aber dennoch imposant anzusehen. Während der Regen auf den Boden und auch gegen den Bildschirm plätschert, entlädt man die explosiven Geschosse seiner zuvor aufgesammelten Alienwaffe in Richtung des Cycloiden.

So sah es 2001 aus.

Munitionsnachschub erhält man währenddessen per Helikopter, der an mit Rauchgranaten markierten Stellen weitere tödliche Argumente abwirft. Im Grunde genommen müsst ihr hier nicht viel mehr tun als auf den Gegner zu feuern, seinen elektrischen Attacken auszuweichen, die in eure Richtung wandern, wenn er mit voller Wucht auf den Boden schlägt, oder zur Seite hechten, sofern er denn seinen Boost anwirft und auf einen zu rast.

Hat man seine Gesundheit auf Null gebracht, sinkt er für einige Sekunden zu Boden. In dem Fall sollte man nah genug dran sein und kann zum Finisher ansetzen. Mit Betätigung der X-Taste hüpft Duke auf den Kopf des hässlichen Monsters und reißt mit mehrfachem Drücken des A-Buttons eine Art Schlauch hinaus, woraufhin die Mischung aus Alien und Cyborg den Geist aufgibt und endgültig zu Boden fällt. Doch Duke wäre nicht Duke, wenn es damit schon getan wäre. Praktischerweise ist währendessen nämlich auch das Auge des Cycloiden aus seinem Schädel gekullert, das er mit einem beherzten Tritt noch schnell als Football missbraucht und ein Field Goal erzielt. Treffer, versenkt.