Dungeon Siege III
Garantiert ohne Boll
Für Square Enix ist Dungeon Siege III eine kleine Premiere. Nach der Expansion des japanischen Publishers gen Westen ist der von Obsidian entwickelte Titel das erste westliche (Action)-Rollenspiel, das vom Unternehmen veröffentlicht wird. Verständlich, dass man bei diesem Debüt möglichst keinen Schund abliefern möchte. Und tatsächlich hinterlässt Dungeon Siege III nach der Präsentation auf der gamescom einen interessanten Eindruck.
Meine eigene Erfahrung mit der Reihe reicht einige Jahre zurück. Eigentlich kann ich heute nur noch mit Sicherheit sagen, dass ich einige Stunden mit dem ersten Teil verbracht habe, viel mehr ist mir allerdings nicht wirklich davon in Erinnerung geblieben.
Obsidian möchte aber natürlich, dass man das dritte Abenteuer in guter Erinnerung behält und räumt daher – auch in einem Action-Rollenspiel – der Story einen nicht zu geringen Platz ein. Na schön, genauer überprüfen lässt sich ein solches Versprechen anhand dieser Demonstration nicht wirklich, in dem Punkt werden wir erst später schlauer. Auf jeden Fall wird es aber so einige Gespräche mit anderen Charakteren geben, die euer Held führen kann. Dabei setzt man erneut auf ein an Mass Effect erinnerndes Dialograd, allerdings ohne die Zeitbegrenzung eines Alpha Protocol.
Zumindest an dem einen gezeigten Gespräch würde ich aber noch genau das bemängeln, was mir beispielsweise schon in Fallout 3 nicht so gut gefallen hat. Die Figuren stehen sich relativ starr gegenüber, von Gesten oder Dynamik, etwa in der Kameraführung, keinerlei Spur. Das kann sich natürlich noch ändern, aber an ein Spiel wie Mass Effect reicht Dungeon Siege III in dem Punkt definitiv nicht heran, mit Entscheidungen und Konsequenzen sollt ihr jedoch definitiv konfrontiert werden.
Für die Präsentation setzte Obsidian auf den Guardian als Heldenklasse, wobei später in der fertigen Version auch noch andere zur Verfügung stehen werden. Welche das sind, ließ man jedoch noch offen. Unterschiede in puncto Story soll es dabei nicht wirklich geben. Der Aufbau der Level bleibt etwa stets gleich, die grundsätzliche Geschichte ebenso. Lediglich manche Reaktionen von NPCs oder Gesprächspartnern sollen mitunter unterschiedlich ausfallen, was aber zum Teil auch von euren Entscheidungen abhängt.
Der Guardian selbst ist verständlicherweise ein Nahkämpfer und verfügt auch über verschiedene Haltungen für den Kampf. Auf Knopfdruck wählt ihr beispielsweise zwischen Schild und Schwert oder dem beidhändigen Schwert. Das hat wiederum Einfluss auf die nutzbaren Spezialfähigkeiten, mit denen man unter anderem auf Knopfdruck mit dem Schwert voraus nach vorne prescht, die sich ihrerseits je nach Charakterklasse und eben je nach Haltung voneinander unterscheiden.
Des Weiteren verfügt jede Klasse über einzigartige Rüstungen und Waffen, die mal mehr für die Verteidigung, mal mehr für den Angriff geeignet sind. Wer will, kann seine Figur also den eigenen Vorlieben oder der jeweiligen Situation entsprechend anpassen und ausrüsten.
Das Kampfsystem ansich ist jedenfalls recht simpel. Einfach Button drücken und euer Charakter haut fleißig zu – selbst mit dem Controller ein echtes Kinderspiel. Je mehr Feinde ihr schließlich niedermetzelt, desto mehr mehr füllt sich eure Fokusleiste. Den Fokus braucht ihr dazu, um eure Spezialattacken überhaupt auslösen zu können. Zusätzlich gibt es spezielle Orbs, die diese nochmals verstärken. Ein Beispiel: Mit einem normalen Spezialangriff löst ihr eine Feuerwelle aus, die in einem gewissen Bereich und in einem Radius von rund 180 Grad vor eurem Charakter für Schaden sorgt. Mithilfe eines Orbs könnt ihr das Ganze dann in eine vollständige und noch durchschlagskräftigere 360-Grad-Attacke verwandeln. Äußerst effektiv ist es allemal und besonders hilfreich, wenn man sich mitten in einer Gegnergruppe befindet.