E3: Halo 3
Einmal durch den ersten Level
Nach dem opulenten neuen Halo 3 Trailer und dem Live-Action Promo-Spot (Ihr habt Euch doch beides angesehen, oder?), lud Microsoft im alarmierend dunklen Viceroy Hotel in Santa Monica zur Präsentation des ersten Einzelspieler-Levels.
Das erste Drittel klammerten sie aus, da man Spoiler vermeiden wolle. Ab dort ging es also durch ein bewaldetes Tal, in dem es genauso viele Covenant wie Bäume zu geben schien, bevor an einem Fluß eine richtige Schlacht ausbrach, in der unter anderem ein ’Phantom‘ eine Rolle spielte. Diesen Kampf konnten wir aufgrund der knapp bemessenen Zeit zwar nicht zu Ende bringen, trotzdem haben wir eine ganze Menge gesehen.
Von einem Höhlen-artigen, feuchten Tunnel aus strömten der Master Chief und eine Gruppe von USNC Marines in den Wald hinein, in dem es sich ein paar Grunts und Schakale gemütlich gemacht hatten. Ein Gewehrkolben ins Gesicht eines unachtsamen Grunts, der es sich an einem Baum gelehnt gut gehen ließ, startete die Action. Die Marines schienen ziemlich euphorisch. „Kill-Dieb!“, schrie einer, und das trotz der – nun ja – immerhin ziemlich imminenten Gefahr der totalen Vernichtung unseres Planeten Erde. Die Soldaten hielten nicht mit solchen Scherzen hinterm Berg.
Während er sich einen Hügel hocharbeitet, nimmt unser Demo-Spieler zahlreiche Feinde aufs Korn. An zwei Stellen wird sein Fortschritt deutlich gebremst. Einmal von einem weit entfernten Schakal-Sniper, ein anderes Mal von einem Grunt, der sich mit einem Blasen-Schild sehr gut zu schützen wusste. Offensichtlich können die Gegner jegliche Ausrüstung benutzen, die auch dem Spieler zur Verfügung steht.
Ansonsten entwickelte sich der Kampfverlauf relativ vorhersehbar, während unser Gastgeber seinen Action-Tourismus über Stock und Stein, Gefälle und bemooste Felsbänke des Schlachtfeldes fortsetzte. So konnten wir uns voll und ganz der Bewunderung von Bungies Grafik-Engine widmen.
Obwohl man die Möglichkeit hat, mit viel größerer Feuerkraft zu hantieren als noch in Halo 1 oder 2, erscheint dieser erste Level relativ unspektakulär – was allerdings nicht heißen soll, es gäbe wenige Details. Im Gegenteil: Die Sonne strahlt fransig durch die Baumkronen, und sorgt so für hohen Kontrast ab der oberen Hälfte der bewachsenen Stämme. Die Vegetation und das Gesträuch sehen auf jeden Fall recht fortschrittlich aus, wie sie die – abermals – etwas synthetisch anmutenden Felsen überdecken. Hier wird der Kontrast zwischen Baumstümpfen, Steinwerk und Gras gekonnt abgemildert. Das Ergebnis ist ein durchweg glaubwürdiger Teppich des Lebens, bei dem Felsen und Baumstümpfe in einen glitzernden Fluss hineinragen.
Überall liegen Waffen herum, die gute Dienste dabei leisten, die Schakale auf den erhöhten Positionen auszuschalten, und lila Fässer detonieren als Plasma-Feuerbälle, deren Wucht unvorsichtige Grunts per Luftpost in die ewigen Jagdgründe schickt.
Während sich die Reihen der Feinde lichteten und sich der Level Checkpoint um Checkpoint seinem Ende näherte, schien jede Sektion ihr eigenes Farbschema zu haben. Zunächst verbarg hauptsächlich hellbläuliches Geröll die Grunts in seinem Schatten, gefolgt von ein wenig bewaldeteren Zonen, bevor eine vom Leuchtfeuer in grelles rot getauchte Senke den Blick auf den Fluß freigab.
Bungie war zwar nicht bereit, einen Vierspieler-Co-Op-Modus für die Kampagne zu bestätigen, das Gegnerrudel, mit dem es der Master Chief aufnehmen musste, war aber definitiv stark genug, um dessen Trupp Marines ordentlich Saures zu geben. Auf dem Höhepunkt des Demo-Levels – genannt Sierra 117 – sehen wir einen Brute-Häuptling, der einen Marine in die Mangel nimmt, das wiederum lässt den Schluss zu, dass die Chance auf diesem Schwierigkeitsgrad – „Heroic“ – nicht allzu rosig standen.