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Eurogamer Create: Solar System

Das Game Design

Am Ende der Produktionsphase ensteht dann eine Beta-Version, die dann ausführlich getestet wird. In dieser Phase kümmert sich das Team hauptsächlich um reine Programmfehler, in Ausnahmefällen aber auch die Ergebnisse eines Beta-Tests mit aufgenommen.

Größere Änderungen am Design sollten hier nicht mehr vorgenommen werden, da bei komplexen Konzepten die Bestandteile aufeinander aufbauen und jedes neue Feature enormen Zusatzaufwand benötigt. Stattdessen wird hier das Balancing verfeinert und Polishing betrieben. Das Ziel ist es hier die optimale Qualität aus dem Konzept herauszuholen. Der Game Designer hat in der letzten Phase nur eine überwachende Funktion. Sein Job ist damit erst einmal beendet.

Grundlage: Der Game Designer

Der Begriff des Game Designers ist ähnlich wie der des Journalisten nicht geschützt. Wer ein Spiel designt, darf sich auch Game Designer nennen. In Deutschland gibt es nur private Einrichtungen, die Game Design lehren. Im Ausland gibt es zum Teil auch staatliche Abschlüsse. Neben der Media Design Hochschule bieten auch zum Beispiel das Qantm-Institut oder die Games Academy entsprechende Abschlüsse an. Ohne Praktikas und weitergehende Erfahrungen folgt aus diesem Abschluss aber nicht automatisch eine Anstellung.

Wie oben erwähnt, gibt es neben klassischen Game Designern auch Game Mechanic, Level, Content, User Interface, System, World und Multiplayer Designer. Außerdem gehören auch die Autoren der Geschichte zum Feld des Game Designs. Eine Sonderstellung nimmt dabei der Lead Designer und/oder Kreativdirektor ein. Er überwacht die Arbeit der anderen Designer beziehungsweise sorgt dafür, dass die Vision erhalten bleibt. Viele heute berühmte Designer begannen ihre Karriere in den Testing-Abteilungen. Auch Größen wie Patrice Désilets haben sich dort ihre ersten Sporen verdient.

Wer einen Einblick in die Arbeit als Game Designer verschaffen möchte, sollte einen Blick auf die Webseite Gamasutra werfen oder sich eines der zahlreichen Standardwerke („Rules of Play" von Katie Salen und Eric Zimmerman, „Game Design" von Marc Saltzman oder „Game Design von Bob Bates) besorgen. Während man auf Gamasutra vor allem auch für Nischenbereiche interessante Artikel findet, bekommt man durch die Bücher einen guten Eindruck, welche Voraussetzungen man als Game Designer erfüllen muss. Aktuell ist die Auftragslage in Deutschland durch die vielen Browser-Games-Hersteller und free-to-play-Rollenspiele ganz gut. Als Programmierer bekommt man aber deutlich einfacher einen Job.

Grundlagen: Das Game-Design-Dokument

Wie eingangs erwähnt, gibt es heute kaum noch klassische Game-Design-Dokumente, die alle paar Wochen angepasst und ausgedruckt werden. Stattdessen wird heute oft ein Wiki angelegt in dem die Designer ihre Änderungen einpflegen und der oft auch von anderen Disziplinen wie dem Art Design erweitert wird. Im Game-Design-Dokument werden auch Dinge wie der Auftraggeber, das Genre oder die Zielgruppe definiert.

Außerdem werden die Grundlagen für das Art Design und auch der Programmierung festgelegt. Es soll den anderen Bereichen die Möglichkeit geben, erste Lösungen für die dort aufkommenden Probleme zu finden. Es dient dem Team über die gesamte Entwicklung hinweg als Richtlinie und legt auch die Milestones fest, die meist vom Auftraggeber übermittelt werden.