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Eurogamer wählt...

Heute: Die CDU/CSU-Fraktion

Eurogamer 13. Sind Zensur und Verbote ein probates Mittel, um die Sicherheit der Jugend zu garantieren? Darf man dafür die Rechte von mündigen Bürger einschränken?
Dorothee Bär

Die Rechte werden durch das Gesetz nicht eingeschränkt – da kann ich nur die Lektüre des Grundgesetzes empfehlen.

Eurogamer 14. Viele unsere Leser sehen die Debatte zu diesen Themen als Generationenkonflikt? Wie stehen sie dazu?
Dorothee Bär

Selbstverständlich haben die Neuen Medien für eine 30-jährige eine andere Bedeutung als vielleicht für unsere Großeltern. Meine Generation ist mit dem Computer aufgewachsen, der Umgang mit dem Internet ist eine Selbstverständlichkeit. Von einem Generationenkonflikt würde ich aber nicht sprechen. Schließlich gibt es sehr viele ältere Mitbürger, die sich sehr gerne und intensiv mit den Neuen Medien beschäftigen.

Eurogamer 15. Welche Punkte aus Ihrem Wahlprogramm würden Sie als erstes nach einem Wahlsieg angehen?
Dorothee Bär

Der dringendste Handlungsbedarf besteht aus meiner Sicht bei den Themen Gesundheit und der Haushaltskonsolidierung, die in engem Zusammenhang mit der Generationengerechtigkeit steht.

Eurogamer 16. Die Innenministerkonferenz hat ja vor kurzem ein erweitertes Verbreitungs- und Herstellungs-Verbot von "Killerspielen" beschlossen. Inwieweit trägt die CDU-Fraktion im Bundestag diesen Entschluss? Lässt sich dies in einer freien Handelszone wie der EU überhaupt durchsetzen?
Dorothee Bär

Die Kultur- und Medienpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind gegen ein pauschales Verbot. Ein pauschales Verbot würde nicht zu einem Verschwinden dieser Spiele vom Markt führen. Grund dafür ist jedoch nicht der freie Handel innerhalb der EU, sondern die unendlichen Verbreitungsmöglichkeiten im Internet. Prävention statt Verbote – so muss unser Motto lauten.

Eurogamer 17. Haben solche oder ähnliche Verbote (zum Beispiel der Antrag zum Verbot von Paintball) nicht viel mehr Wahltaktische Hintergründe? Werden Schützenvereine genau aus diesem Grund und wegen ihrer starken Lobby von der Union nicht stärker in die Verantwortung genommen?
Dorothee Bär

Der Vorwurf, die Politiker würden kurz vor anstehenden Wahlen nur noch aus taktischen Gründen handeln, ist so alt wie das Wählen selbst. Ich möchte an dieser Stelle eines klarstellen: Ein Gesetzentwurf ist das Produkt monatelanger, manchmal auch jahrelanger Arbeit. Recherche, Gespräche mit Wissenschaftlern und Experten und der Austausch mit den Kollegen gehen dem voran. Da flattert einem nicht kurz vor der Wahl ein fertiger Entwurf ins Haus, der dann nur noch genutzt werden muss, um die eine oder andere Interessengruppe zu besänftigen.

Eurogamer 18. Sind Sie sich bewusst, dass ein Teil der Spieleindustrie, die ja eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung einnimmt, dann vielleicht das Land verlässt? Ist dies in der aktuellen wirtschaftlichen Situation wirklich sinnvoll?
Dorothee Bär

Ich habe in der Debatte um ein Verbot gewaltverherrlichender Computerspiele immer wieder davor gewarnt, dass eine wirtschaftlich erfolgreiche Branche pauschal verunglimpft wird. Um ein deutliches Zeichen zu setzen und um die Computerspielbranche zu stärken, haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal den Deutschen Computerspielepreis verliehen. Denn die Gleichung „Computerspiel = Gewalt“ stimmt nicht. Es gibt sehr viele Spiele, die kulturell hochwertig oder pädagogisch wertvoll sind.

Eurogamer 19. Was halten Sie von der Aussage ihres Kollegen Thomas Strobl den Internet-Filter in Zukunft auch für andere Dinge wie Killerspiele zu benutzen?
Dorothee Bär

Ich habe bereits deutlich gemacht, dass ich dem Kinderpornographie-Bekämpfungsgesetz zugestimmt habe, weil ich der Überzeugung bin, dass der Verbreitung von Dokumenten scheußlicher Verbrechen Einhalt geboten werden muss. Nochmal: Seiten mit kinderpornographischem Inhalt sind das Einzige, was gesperrt werden soll. Es geht um den Schutz unserer Kinder!

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