Exklusiv: Crysis
Weltexklusiv: Eindrücke von vorderster Front.
Die Eurogamer-Allstars haben für Euch die Frankfurter Crytek Studios besucht, um Hand an den kommenden Ego-Kracher Crysis zu legen. Exklusiv versteht sich. Wenn Ihr wissen wollt, ob die englischen Kollegen einen anderen Eindruck von Crysis gewonnen haben als wir: Die Tür steht Euch immer offen. Wer gerade erst von seinem Sommersitz in der Bretagne zurückgekehrt ist, fühlt sich vermutlich bei den Kollegen von eurogamer.fr deutlich heimischer.
Und da bewegte Bilder bekanntlich mehr sagen als 2200 Worte, gibt es zusätzlich zwei exklusive Direct-Feed Movies . Selbstverständlich sind beide unterschiedlich, also verpasst weder unseren Film, noch den von eurogamer.net.
Wenn wir während unseres zweitägigen Aufenthaltes in den Frankfurter Crytek Studios eines gelernt haben, dann, dass das knapp 150 köpfige Team unter der Führung der Gebrüder Yerli extrem ehrgeizig ist.
„Für FarCry haben wir in Deutschland im Schnitt 90 % bekommen. Mit Crysis wollen wir eine durchschnittliche Wertung von 95 % erreichen.“ konstatiert Cevat Yerli, der jüngste im brüderlichen Yerli-Triumvirat und Creative Director der Firma. Dass Cevat es durchaus ernst meint mit diesem utopisch anmutenden Ziel, blitzt auch durch seine jungenhaft verschmitzte Miene noch nach außen. Mit Stagnation kann man im Hause Crytek nichts anfangen.
Seit dem explosionsartigen Achtungserfolg FarCry stehen alle Zeiger der Wahl-Frankfurter Spiele-Senkrechtstarter bis zum Anschlag auf Fortschritt. Im Zuge der Umsiedlung vom beschaulichen Coburg in die Mainmetropole hat man massiv internationales Personal rekrutiert und die von Grund auf neu gestalteten Firmen-Räumlichkeiten heben die interne Infrastruktur auf ein Niveau, das dem des hessischen Wirtschafts-Mekka in nichts nachsteht.
Kompromisse werden auch bei der Entwicklung selbst nicht eingegangen. Man hat vor, das Debüt in wirklich jedem Aspekt zu übertreffen. Dafür stehen Crytek je nach Quelle zwischen 17 und 20 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wäre Crysis mit Leichtigkeit das teuerste jemals in Deutschland entwickelte Computerspiel. Das zu glauben, wird niemandem schwer fallen, der auch nur einen beliebigen Screenshot davon gesehen hat. Den Titel „schönstes Spiel des Jahres 2007“, zumindest vom technischen Standpunkt aus, wird Crysis niemand mehr abspenstig zu machen.
Doch auch in Sachen Interaktivität, Freiheit und Storytelling will man die neue Benchmark sein. Viel Aufhebens wurde im Vorfeld über umfallende Palmen, einstürzende Wellblechhütten und die hochtechnisierte Nano-Suit gemacht. Unsere nervösen Maus- und Tastaturfinger wollten nun wissen, ob, und wenn ja, wie sich die gnadenlose Fortschritts-Attitüde Cryteks denn nun tatsächlich im Spiel bemerkbar machen würde – zum Glück hatten wir genug Zeit das herauszufinden.
Der von uns gespielte Build lief „nur“ auf DirectX 9 – Cevat Yerli zufolge sind die DX10-Treiber noch zu instabil, man werde das Problem aber in den nächsten zwei Wochen beseitigt haben. Die Enttäuschung darüber währte aber nur kurz. Ziemlich genau so lange, bis die feine Demo-Maschine (ein Dual Core Rechenmonster samt GeForce 8800) den Vorführ-Level geladen hatte. Auf das dichte Blätterwerk des Crysis Urwaldes war ich schon lange vorbereitet.
Feinheiten, wie das Parallax Occlusion Mapping – einer Art Normal Map, die den Eindruck erweckt, man würde tatsächlich über gröbstes Geröll marschieren – und die Simulation der Wasseroberflächen, die kurz den Impuls bei mir auslöste, einen Eimer unter den Bildschirm stellen zu wollen, haben ihren Effekt nicht verfehlt: Man ist sofort drin in Crysis, lässt sich aufsaugen und ist froh drüber, dass man das auch darf.