F1 2011
Gib KERS!
Hinweis: Braucht ihr Tipps und Hilfen, um die Rennen für euch zu entscheiden? Werft einen Blick auf unsere Tipps, Tricks und Hilfen zu F1 2011.
Zu behaupten, die letztjährigen Formel-1-Saisons wären langweilig gewesen, wäre harter Tobak. Freilich mag die Spannung nicht immer von der Action auf der Strecke ausgegangen sein, die knappen WM-Entscheidungen in den jeweils letzten Rennen sprechen aber für sich. Zu behaupten, dass die diesjährige Saison nicht spannend sei, ist ebenfalls an den Haaren herbei gezogen.
Zwar mag der WM-Stand dank der schieren Dominanz eines gewissen Herrn Vettel alles andere als mitreißend erscheinen, die Action auf der Strecke stimmt hingegen. Bis auf den müden Grand Prix von Europa in Valencia fällt mir persönlich kein Rennen ein, das heuer nicht unterhaltsam war. Und ist es nicht das, was sich F1-Fans all die Jahre gewünscht haben? Mehr Zweikämpfe, mehr Überholmanöver, weniger Taktik-Krimis.
Zurückzuführen ist dies alles auf das neue, diesjährige Reglement: Pirelli als neuer Reifenlieferant, die Rückkehr des bereits 2009 von einigen Teams genutzten KERS und die Flügelspielerei DRS. Dieser Mix sorgt für das gewisse etwas. Ist das überholen dieser Tage zu einfach? Vielleicht. Tut es der Unterhaltung vor dem Fernseher einen Abbruch? Gewiss nicht. Noch mehr Unterhaltung hat F1 2011 eigentlich gar nicht nötig, war doch bereits der Vorgänger mit Abstand das beste wie auch authentischste Formel-1-Spiel der letzten Jahre. Entwickler Codemasters ist allerdings drauf und dran, das Erlebnis Formel 1 dieses Jahr noch spannender und nochmals authentischer zu gestalten. Eine große Rolle dabei spielt selbstverständlich auch das neue Reglement.
Wie in echt lässt sich per Knopfdruck der Heckflügel als Verfolger im Zweikampf flach stellen. Pro Strecke gibt es einen Messpunkt, in dem ihr nicht mehr als eine Sekunde hinter dem Vordermann fahren dürft. Wird diese Vorgabe erfüllt, stellt ihr per Knopfdruck in der mindestens einmal pro Strecke vorhandenen DRS-Zone euren Flügel flach und verändert im Windschatten so den Luftwiderstand und damit auch die Höchstgeschwindigkeit.
In wie weit das als Drag Reduction System bekannte Verfahren auch im Spiel einen Vorteil bringt, wird sich zwar erst im Langzeittest zeigen, im Mehrspieler-Modus und gegen die KI auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad wird es aber sicherlich für einige spannende Zweikämpfe sorgen. Insbesondere letztere soll sich 2011 stark gegenüber dem Vorjahr gebessert haben. Waren 2010 die KI-Fahrer in einigen Kurven oder gar auf einigen Kursen wie beispielsweise in Abu Dhabi unerklärbar langsam unterwegs, sollen in diesem Jahr die virtuellen Abbilder von Alonso und Co. einiges dazugelernt haben.
Interessant dabei, und auch in Kombination mit DRS, ist das seit 2009 erstmals wieder eingesetzte KERS. Das Kinetic Enery Recovery System erlaubt es euch, pro Runde für 6,7 Sekunden ganze 82 PS mehr Leistung aus eurem V8-Motor rauszukitzeln. Hierfür wird eine Batterie während der Bremsmanöver aufgeladen. Die dadurch gewonnene Energie dient anschließend der erhöhten Motorenleistung. In der Realität stellen die Fahrer am Lenkrad die Stärke der Aufladung an ihrem Lenkrad ein. Umso stärker diese ist, umso leichter blockieren beim Anbremsen die Reifen.
Ob man solche Feineinstellungen auch in F1 2011 vornehmen kann, ist noch unklar. Die Einsatzbereiche von KERS sind vielseitig: Am Start, als Mittel zur Positionsverteidigung, auf langen Geraden, zum Überholen im Windschatten des Vordermanns oder aber wie bereits angesprochen in Kombination mit dem verstellbaren Heckflügel. Ob das System ausfallen kann, um sich quasi ganz wie Mark Webber und Sebastian Vettel zu fühlen, steht noch in den Sternen.