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Fable 3

Herrscher des Steampunk

„Was aber diese Reise so interessant macht, ist der Umstand, dass ihr eure Wahlmöglichkeiten und Konsequenzen als Versprechen betrachten müsst. Welche Versprechen habt ihr gemacht, um Herrscher zu werden, und wie viele könnt ihr davon halten? Ihr könnt an Blair und Obama sehen, dass es leicht ist, Versprechen zu machen und ein Rebell zu sein. Wenn Che Guevara lange genug gelebt hätte, um seine Versprechen umzusetzen, wenn er geherrscht hätte, wäre er dann diese wundervolle, faszinierende Person? Dieses Mal seid ihr in Fable nicht einfach nur der Held, dessen einzige Macht in seinem Schwert liegt. Es gibt einen Punkt im Spiel, an dem ihr die Macht haben werdet zu herrschen, also was macht ihr daraus?“

Daher kommt also der Che auf Lionheads Website. Aber wird jetzt aus Fable plötzlich ein Echtzeitstrategiespiel, wie manche Foren schon spekulierten? Nein, Nein und nochmals Nein. Es soll ganz anders sein. Eine Balance sucht man, zwischen dem großen Herrschen und dem großen Abenteuer. Diese heikle Gewichtung soll sich weitestgehend aus den Wünschen der Spieler ergeben. Der Kampf mit dem Schwert in der Hand wird immer noch wichtig sein, sehr wichtig sogar.

Die Verbundenheit zur Welt und vor allem zu den Figuren in ihr soll drastisch gestärkt werden, das Drama will man hochfahren. So etwas passt natürlich nicht zu den Konzepten der Echtzeitstrategie. Und es soll auf keinen Fall den Einschlag des Don's View aus Der Pate 2 bekommen. Ganz anders. Es bleibt am Ende immer noch ein Abenteuerspiel, das halt etwas mehr bietet als der Rest, das über den Standard hinausgeht.

Das Leben als König.

Molyneux selber lässt keinen Zweifel daran, dass die eigene Figur definitiv die wichtigste für euch bleiben wird: „Auch wenn ihr die Macht habt, ist es immer noch sehr persönlich. Herrscher stehen nicht auf einem großen Balkon und diktieren, was passieren soll. Herrscher sind von Leuten umgeben, die ihnen sagen, dass sie hierhin gehen sollten, dass sie dies und das tun sollten.“ Macht ist etwas sehr Nahes und Persönliches in diesem Spiel. Die interessante Sache ist die, dass ihr selbst eine wichtige Ressource seid: Was ihr entscheidet, wird unglaublich wichtig sein. Was werdet ihr tun, was werdet ihr delegieren? Ihr müsst eure Kämpfe wählen und auch die passende Zeit dafür.“

Lionhead und vor allem Molyneux selbst haben also schon ein paar große Gedanken für Fable 3. Ein paar sehr offensichtliche Fragen blieben aber noch komplett außen vor. Natal und Milo wurden mit keinem Wort erwähnt, ebenso fehlen Details zu Kampfmechaniken - auch das goldene Band oder der Hund sind bisher Unbekannte in einem sehr weiten Vagen.

Egal was man über die bisherigen Fables im Besonderen und Lionheads Spiele im Allgemeinen so denkt, es fällt schwer, sich nicht von den Visionen der Briten anstecken zu lassen. Sie stapeln nicht tief und auch Fable 3 wird wieder einen Schritt weiter gehen wollen, als alle anderen. Das Setting des Steampunks dürfte dabei eine sichere Bank sein, Konflikte zwischen expandierenden Menschen und verdrängten Fabelwesen lassen sich auch gut verarbeiten, aber was soll man von dem Echtzeitpart halten, der definitiv keiner wird? Wollen wir über Albion herrschen? Sollte es gelingen, hier die Verbindung zwischen dem Ursprung der Serie und der neuen Perspektive zu schaffen, dann könnte das dritte Fable wahrlich das Zeug zur Legende haben. Aber bis ihr das selbst erlebt, werden wohl noch ein paar Designentscheidungen ins Land gehen. Lasst euch überraschen. Denn darum ging es schon immer in Fable.

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