Fallout 3
It´s the end of the world and I feel fine
Der andere wichtige Aspekt dieser Phase besteht darin, festzustellen, was Ihr eigentlich für eine Natur habt. Ihr könnt die andern Kinder der Feier ärgern, gar grausam und gemein sein, oder ihnen helfen, Einfühlungsvermögen zeigen. Ihr wisst, was das bedeutet: Ihr dürft wieder einmal gut oder böse spielen. Jede wichtige Handlung wird die Hand an der Waage Eurer moralischen Wertigkeit in die eine oder andere Richtung bewegen.
Euer wichtigstes Geburtstagsgeschenk dürfte aber der Pipboy 3000 sein, ein kleiner, am Handgelenk zu tragender Computer, der für all die Aufgaben zuständig ist, die in Oblivion das Journal übernahm. Aufträge, Gespräche, Hinweise, Inventar, alles, was festgehalten werden muss, findet Ihr hier. Und Ihr haltet damit Kontakt zum Bunker und seinem „Aufseher“.
Als weiteres Geschenk werden sich die Shooterspieler über eine Luftdruckpistole freuen, erste Schießübungen natürlich inklusive. Und auch wenn Ihr es zu dem Zeitpunkt nicht wisst, irgendeine wichtige Bedeutung für das spätere Abenteuer wird es wohl haben, dass Euer Vater häufiger Kapitel 21, Vers 6 der Johannisoffenbarung andeutet. Aber dazu wird es später genug zu hören geben, nachdem Ihr dann endlich, und als Mann oder Frau gereift, den Bunker verlassen könnt.
Die Welt draußen bietet all den anheimelnden Charme, den nur ein ordentlicher Atomkrieg so richtig hinbekommt. Düstere, tote Straßen mit den Skeletten der ehemals prächtigen Häuser von Washington DC warten auf Euren Besuch und bieten neben den visuellen Reizen des Endes der Zivilisation auch jede Menge Unterhaltung. Oder wie würdet Ihr einen gepflegten Kampf gegen eine Gruppe von Ghoulen nennen?
Ghoul heißt in Fallout alles, was mal menschlich war, aber sich einen ungünstigen Platz für das Ende der Welt aussuchte. Sprich einen ohne Strahlenschutz. Die unnatürlich schnellen skelettartigen Körper leuchten sogar teilweise ungesund grünlich, ein sicheres Zeichen für definitiv zu hohe Strahlungslevel. Für die Ghoule ist dies kein Nachteil mehr, für Euch dagegen schon, wenn Sie Euch mit giftgrünen Säureattacken bedrängen. Neben dem unmittelbaren Schaden heißt Euer ewiger Feind Strahlenvergiftung. Ob Ihr aber selbst ein Mutant werden könnt, und zu welchem Ende dann die Geschichte geführt wird, lies man bei Bethesda immer noch offen.
Bis dahin solltet Ihr Euch aber sowieso erst mal zur Wehr setzen und dies könnt Ihr im einfachsten Falle mittels der Techniken eines ganz normalen Shooters tun. Waffe laden, zielen, feuern, fertig. So gespielt bietet Fallout 3 wenig bis gar nichts, was es von einem Half Life 2 absetzen würde. Was Gordon Freeman aber nicht hatte und Ihr jetzt bekommen werdet, ist V.A.T.S. – das Vault-tec Assisted Targeting System.
Ihr sammelt Aktionspunkte und sobald Ihr Euch mal in einer besonders unschönen Bedrängnis wiederfindet, setzt Ihr sie ein. Die Zeit friert ein und Ihr könnt jetzt eine Gunplay-Choreografie zusammenklicken, die Euch das Leben retten wird. Dem Ghoul vor Euch ein direkter Headshot, dann zwei Schritt nach links aus der Deckung vor, ein Armtreffer gegen die feuernde Hand hinter der Biegung, ein Körpertreffer gegen den davorstehenden grünen Freak. Dann noch drei Schritte zur nächsten Deckung und dem derzeit dort befindlichen Ghoul eine Kugel zwischen die nicht mehr direkt vorhandenen Augen. Zum Abschluss eine Granate in den Raum, um die Reste zu beseitigen.
Nachdem der Pfad gewählt ist, aktiviert Ihr VATS und schaut für ein paar Sekunden auf der Beobachterperspektive zu, ob Euer Plan aufgeht. Zielen im VATS heißt nämlich noch nicht treffen. Die Wahrscheinlichkeit, ob Ihr Erfolg habt, wird angezeigt und Ihr solltet schon Spielernaturen sein, wenn Ihr den Erfolg Eurer finalen Positionierung nach dem Zug von einer 3-prozentigen Trefferchance abhängig macht.