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Fallout: New Vegas

Viva, New Vegas!

In einem Nebenbunker wird Raul der Ghoul gefangen gehalten, der euch mit einem „Wo hast du so lange gesteckt, Arschloch?" empfängt und mit seinen Sprüchen so für einige Lacher gut ist. Nachdem ihr ihn mit einer Rüstung und ein paar Waffen versorgt habt, könnt ihr euch endlich um den nächsten „Boss"-Gegner kümmern.

Zum Glück verfügte der Vorführcharakter über einige wirklich bösartige Schießprügel. Ganz oben auf der „Badass"-Liste: Eine mächtige Maschinenkanone, die gleich eimerweise Granaten verschießt. Aber auch ein Raketen-Scharfschützengewehr und einige andere Spezialwaffen warten in der düsteren Location auf ihren Einsatz. Die finale Schlacht um Black Mountain ist entsprechend episch, doch auch unsere transsexuelle Supermutantin ist nach ein paar Minuten Geschichte.

Die letzte Anlaufstelle ist nicht etwa New Vegas selbst, sondern das Solar-Energy-Kraftwerk Helios One. Mitten in der Wüste gelegen, könnte das von der Poseidon Energy Company gebaute Schmuckstück wieder etwas Zivilisation in die Einöde bringen. Doch leider bekommt die Organisation NCR das Ding einfach nicht zum Laufen.

Hässlich, übellaunig und gemein: Raul, der Ghoul.

Ihr werdet ausgeschickt, um nach dem rechten zu sehen und trefft gleich zu Beginn auf das größte Problem: Den Hochstapler Mr. Fantastic. Der Mann hat nämlich nur ein theoretisches Diplom in theoretischer Physik und keinen blassen Schimmer, was er da tut. Also macht ihr euch selbst zum Zentralcomputer auf und stolpert dabei über ein paar ungewöhnliche Zusatzfunktionen.

Wer sich nicht spoilern möchte, sollte spätestens hier in Richtung Fazit springen. Der Rest freut sich über die Entdeckung einer mächtigen Satelliten-Waffe, die euren Feinden statt Zivilisation und Strom vielmehr Tod und Zerstörung bringt. Der gute Weg ist also die simple Aktivierung des Kraftwerks und als Belohnung die Freundschaft des NCR. Der böse Weg wird mit dem Reboot des Laser-Satelliten Archimedes II gestartet. Gar nicht erfreut darüber, versuchen euch anschließend die Wachen aus dem Kraftwerk zu werfen.

Doch die heranstürmenden Kämpfer werden erst von ein paar kleinen Laserstrahlen und anschließend von einem gebäudezerfetzenden Monsterangriff in kleine Stücke zerfetzt. Das Ziel dieser hinterhältigen Sabotage: Ein kleines Steuergerät, das euch ein paar Quests später ermöglicht, einmal pro Tag mit Archimedes II auf normale Gegner zu schießen. Fast noch besser als der Mini-Nuke-Werfer aus Teil 3.

Eine Augenweide: Archimedes II in Aktion.

Nur um das nochmal klarzustellen: Fallout: New Vegas ist kein richtiges Sequel und schon gar kein Fallout 4. Es ist ein Spin-Off, das sich bei den meisten Gameplay-Elementen und der kaum veränderten Grafik-Engine bedient, sich aber anscheinend auch bei Story, Charakteren und Spielwelt auf ähnlich hohem Niveau bewegt. Angesichts der Qualität des Originals ist das Ganze also auf keinen Fall ein Beinbruch, sondern wahrscheinlich ein weiterer interessanter Ausflug in die Welt von Fallout.

Obsidian sollte bis zum Release im Herbst nur ein wenig an der Grafik und vor allem am Animationssystem arbeiten. Was 2008 gerade noch so in Ordnung ging, ist 2010 hoffnungslos veraltet. An den erstklassigen Rollenspiel-Qualitäten ändert das zwar kaum etwas, aber ohne ein wenig Eye Candy wird man kaum neue Fans gewinnen können. Fallout-3-Veteranen, denen das ganze Bling Bling sowieso egal ist, dürfen sich also trotz des eher durchschnittlichen Einstiegs auf ein episches Abenteuer freuen, das genug Gameplay-Neuerungen bietet, um nicht als überdimensioniertes Add-On durchzugehen. Viva, New Vegas!

Fallout: New Vegas erscheint im Herbst 2010 für Xbox 360, PC und PlayStation 3.

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