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FIFA 10

'Das nächste Spiel ist immer das nächste'

Andere Situation: Über einen wunderbar gespielten Pass kommt ein Stürmer frei vor dem Tor in Schussposition, trifft allerdings nur den Keeper. Die Kugel rollt zurück, ein weiterer Angreifer haut das Ding an den Innenpfosten, von wo aus es an der Linie entlangkullert und in letzter Sekunde von einem Verteidiger weggeschlagen wird. Auch das Wetter hat leichten Einfluss. Bei Schnee oder Regen kommt der Ball speziell auf längeren Strecken früher zum Stehen, während er bei trockenem Wetter in der gleichen Situation vermutlich die Seitenlinie überschritten hätte.

Exakt durch solche unvorhersehbaren Aktionen spielt sich FIFA 10 deutlich dynamischer als die letztjährige Version, selbst in der Spielgeschwindigkeit „Normal“ bekommt man Tempofußball vom Feinsten serviert. Es geht stets nach vorne und wieder zurück, Zeit für Atempausen bleibt kaum, sofern man es nicht selbst etwas langsamer angehen lässt und in Ruhe nach vorne marschiert. Welche Kombinationen dabei möglich sind, zeigt selbst die KI immer mal wieder auf eindrucksvolle Art und Weise. Vor manchen Spielzügen kann man da wirklich nur den Hut ziehen. Da wird ein scheinbar verlorener Ball von einem herbeirutschenden Spieler in letzter Sekunde noch von der Torauslinie gekratzt, fliegt direkt in die Mitte und landet beim eigenen Stürmer, der ihn mit einem geschickten Kopfball ins Netz befördert. Wirft man selbst alles nach vorne, bleibt hinten natürlich ausreichend Platz für gegnerische Konter. Hier muss man vor allem mit langgeschlagenen Pässen rechnen. Reagiert man nicht schnell genug und schafft es nicht, den Angreifer von der Kugel zu trennen, ist der Weg für ihn frei.

Kommt es zum Zweikampf, streiten sich die Jungs heftig um den Ball. Sie drücken, schieben und laufen über Meter hinweg nebeneinander her. Es wird wirklich das Gefühl vermittelt, als würden die Spieler mit aller Entschlossenheit um die Kugel kämpfen. Irgendwann setzt sich dann einer von beiden durch. Oder einer hat zu viel gedrängelt und es kommt zum Freistoß. Die Vorteilsregel kommt dabei in diesem Jahr noch besser zum Zuge. Gibt der Schiri einen Vorteil, wird das für eine kurze Zeitspanne durch das gewohnte Symbol angezeigt. Während dieser Zeit führt ein Ballkontakt der Mannschaft, die das Foul begangen hat, nicht mehr zwangsweise sofort zum Freistoß. Grätscht ein Spieler den Ball weg, der dann aber dennoch beim Gegner landet, läuft das Spiel weiter.

FIFA 10 - gamescom-Trailer

Dank den verbesserten Animationen resultiert zudem nicht mehr jedwede Grätsche darin, dass ein Spieler getroffen wird. Oftmals springen sie über den vorbeirutschenden Kicker drüber und setzen ihren Weg unbeschwert fort. Verstärkt gepfiffen wird aber auch gerne mal bei kleineren Schubsern während der intensiven Zweikämpfe, ganz wie im echten Fußball. Und wie im realen Leben regt man sich auch manchmal (sehr) darüber auf, weil es einem wie eine Kleinigkeit erscheinen mag. Spieler können sich zudem auch bei scheinbar harmlosen Duellen eine Verletzung zuziehen, dazu ist keine Blutgrätsche mehr nötig.

Freistöße führen wiederum zu einem weiteren neuen Feature von FIFA 10, den Custom Set Pieces. In der Trainingsarena hat man die Möglichkeit, eigene Freistoß- und Eckballvarianten einzustudieren und diese in den passenden Situationen während eines Matches auszuführen.

Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

FIFA 10

iOS, PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii, PSP, PC, Nintendo DS

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