FIFA 10
'Das nächste Spiel ist immer das nächste'
Insgesamt warten mehr als 200 spezielle Herausforderungen darauf, dass man sie meistert. Als Belohnungen winken neben einer Aufwertung der Attribute, speziellen Eigenschaften wie „Zweite Luft“ (Extraportion Energie zum Spielende) auch Trikot-Accessoires oder spezielle Jubelanimationen. Auf jeden Fall ist man eine ganze Weile beschäftigt, bis man sämtliche Boni verdient und sich der eigene Kicker zum Star gemausert hat. Die ständige Verbesserung sorgt dabei für ausreichend Motivation, den Kollegen auch einzusetzen.
Grundlegend überarbeitet wurde außerdem der Manager-Modus von FIFA 10. Das Ziel: Mehr Realismus. Inbesondere die Ergebnisse sollten authentischer ausfallen, da man den Ausgang von Schwächen und Stärken der einzelnen Kicker abhängig machte. Das zeigt auch Wirkung. Die Ergebnisse sind durchaus glaubwürdiger, aber selbstverständlich gibt es immer mal wieder Ausreißer und Überraschungen. Die Verstärkung der Mannschaft ist auch nicht mehr ganz so simpel. Ein Arjen Robben wechselt eben nicht einfach mal so zu Mainz 05 oder Hoffenheim – selbst wenn man das dazu nötige Geld hätte. Entscheidende Faktoren aus Sicht des Kickers: Wie gut ist die Stammposition besetzt? Wie ist das Ansehen des Vereins und seine Tabellenposition?
Der Zaster fließt nicht mehr so einfach aufs Konto wie in FIFA 09. Es braucht schon Erfolge, damit der Rubel rollt. Ansonsten muss man sich mit den Einnahmen der Ticketverkäufe begnügen, die aber vergleichsweise eher gering ausfallen. Bis man sich Spieler vom Kaliber eines Messi oder C. Ronaldo leisten kann, muss man also schon eine Weile spielen.
Verbessert wurde auch die Übersicht im Menü des Manager-Modus. Die komplette Tabelle, die kommenden Spiele und die eigene Karrierestatistik sieht man bequem im Hauptmenü. Die einzelnen Untermenüs dienen dann dazu, Taktik und Formation zu ändern oder das Personal aufzuwerten. Besonders wichtig ist wie gehabt der Fitnesstrainer, denn nur so behalten die Kicker ein konstant hohes Energieniveau. Man merkt aber auch deutlich, wenn unter der Woche Pokalspiele sind oder in Europa gespielt wird, dass die Jungs dann am folgenden Wochenende etwas schwächer sind. Davon abgesehen bleibt der Manager-Modus weiter ziemlich oberflächlich und bewegt sich nicht weiter in Richtung Fussball Manager. Ein paar Elemente könnte man davon aber künftig gerne noch übernehmen, etwa den umfangreicheren Stadionausbau.
Man merkt es den vorigen Seiten vermutlich an, dass ich von FIFA 10 äußerst begeistert bin. Was man aus der Grundlage, die FIFA 09 hinterlassen hat, noch alles rauskitzeln konnte, ist wirklich beeindruckend. Das Gameplay fühlt sich im Vergleich zum letzten Jahr einfach runder an. Sehr viel runder. So rund, dass FIFA 09 dagegen eckig wirkt. Die Spieler sind agiler, reaktionsschneller, aufmerksamer. Mehr Dynamik, mehr Realismus, mehr tolle Spielzüge. In nahezu jeder Partie ist Spannung drin, das Tempo hoch und die Atmosphäre genial.
Zwar gibt es auch Dinge, die ich noch vermisse beziehungsweise zu bemängeln habe, zum Beispiel das überschaubare Kontingent an Nationalmannschaften oder die fehlende Bestrafung des Zeitspiels, aber im Großen und Ganzen sind das lediglich kleinere Mängel, die den reinen Spielspaß nicht zu trüben vermögen.
Nach den anfangs erwähnten 40 bis 50 Stunden, die ich mittlerweile damit verbracht habe, spielt FIFA 10 für mich jedenfalls ganz klar in einer höheren Liga als FIFA 09. Man sagt ja immer, dass sich jährliche Updates nicht lohnen. In diesem Fall beweist EA Sports aber eindeutig das Gegenteil. FIFA 10 stellt einen deutlichen Fortschritt dar und zieht spätestens nach dem ersten Spiel in seinen Bann. Wer auch nur ein bisschen an Fußball interessiert ist, muss FIFA 10 haben.
FIFA 10 erscheint am 1. Oktober für PC, PlayStation 2, PlayStation 3, Xbox 360, Wii, PSP und Nintendo DS.