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Fussball Manager 10

Ab ins Netz!

„Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann er.“

Sprüche wie der von Berti Vogts belegen: Fußballtrainer haben's schwer in unserer Republik. Weil es in Deutschland viele Millionen von Typen gibt, die es immer besser wissen. Herr Schmidt, Herr Müller, Herr Meier sowie Hinz und Kunz nämlich. Genau darauf baut ein gewisser Gerald Köhler, der seit 1798 höchst erfolgreiche Fußballmanager-Spiele produziert. Dank dieser dürfen Freunde des runden Leders ihren Fetisch regelmäßig ausleben. Wobei der Job sogar umfangreicher als in der Realität ausfällt, weil sie Trainer und Geschäftsführer in Personalunion mimen.

Im Herbst bekommt die Marke "Fussball Manager" ihren neuen Ableger. Die faustdicke Überraschung: Diesmal landen nicht nur wieder jede Menge Bälle im Netz, sondern auch die PC-Spieler. Denn es gibt endlich die in wilden Voodoo-Ritualen von den Fans förmlich herbeigebetete Online-Funktion.

„Wir haben um die 400 kleinen Neuerungen im Einzelspielermodus und sind extrem auf die Wünsche der Community eingegangen“, sagt Adrian Wahl, als er die aktuelle Version des FM präsentiert. Ja, ja, sehr interessant, möchte man dem Pressesprecher und Datenbank-Chef entgegnen, total super, aber wie ist das denn nun mit dem Online-Modus? Was kann der? Macht er die Wäsche viel, viel weißer? Schwimmt er eventuell sogar in Milch? Doch Herr Wahl möchte lieber erst auf den Solopart eingehen, um die Spannung zu erhöhen.Glücklicherweise gibt’s für Eurogamer-Leser eine Vorspultaste. Die betätige ich hiermit.

Die Spielerbilder im Aufstellungsbildschirm sind auf vielfachen Wunsch zurück.

„Damit keine Missverständnisse aufkommen: Der FM Online ist eigentlich ein eigenständiges Spiel“, erklärt Adrian Wahl. „Was wir wollten: Schnelligkeit, Interaktion und Spaß.“ Bei der Internetfassung handelt es sich also um eine abgespeckte Variante des superkomplexen Hauptprogramms. Beispielsweise gibt es keine monatlichen Gehälter für eure Pixelbuben, sondern zu Beginn ein einmaliges Budget, mit dem ihr haushalten müsst.

Dafür, dass zwischendurch keiner Spinnweben ansetzt, sorgt zudem eine einstellbare Zeitbegrenzung. Das Limit liegt zwischen 30 Sekunden und fünf Minuten. Wer seine Aufgaben schneller abwickelt, erhält einen Bonus auf seinen Manager-Level. „Alles in allem sollte es möglich sein, an einem Abend drei Saisons zu spielen.“ Nachdem ihr in der Lobby via Freundesliste und Chat eine Liga gestrickt habt, wuselt ihr letztlich durch gerade mal vier Hauptmenüs: Managerbüro, Training, Stadion und Finanzzentrum. Im Büro ändert der Wohnzimmer-Coach die Aufstellung, kümmert sich um die taktische Marschroute, setzt Kicker auf die Transferliste und löst gegebenenfalls Verträge.

Auch hier fällt der Minimalismus ins Auge. „Erinnert ein bisschen an alte Anstoss-3-Zeiten“, beschreibt es Adrian Wahl. Spieler-Stärken etwa reichen maximal bis 20. Jeder Kicker verfügt ferner über bis zu drei Spezialfähigkeiten aus insgesamt elf. Natürlich sind auch Spielertransfers möglich. Die laufen ähnlich wie Internetauktionen ab.

Der Online-Teil: Managerbüro, Trainingsplatz, Stadion und Finanzzentrum.

Im Trainingsmenü, intelligente Leser mögen es vielleicht schon mutmaßen, geht’s um die Leibesertüchtigung. Die Übungseinheiten plant ihr innerhalb eines Wochenplans. Zum einen für die gesamte Mannschaft, zum anderen ist für jeden Spieler individuelles Training möglich. Bleiben zwei Hauptmenüpunkte: Im Stadion-Bereich bestimmt ihr Eintrittspreise und im Finanzzentrum geht’s ums liebe Geld. Der Manager legt unter anderem fest, wie viel des gar nicht schnöden Mammons in die Jugendarbeit fließt. Darüber hinaus kann der clevere Geschäftsmann sowohl das Stadion als auch sein Büro und das Trainingsgelände ausbauen – die beiden zuletzt genannten Einrichtungen sechsstufig.

Auf heiß geliebte Statistiken, wie Tabelle, Torschützenliste oder Fairness-Wertung, müssen Freizeit-Manager selbstverständlich nicht verzichten, auf Spiele in 3D-Grafik schon. Denn der Online-Modus präsentiert die Begegnungen lediglich in Textform – was wohl die wenigstens FM-Jünger stört, weil sie ohnehin jene Variante bevorzugen. Momentan sind übrigens über 50 erste Ligen integriert. „Wir denken aber darüber nach, uns auf die Top-Spielklassen zu beschränken.“