Fussball Manager 10
Ab ins Netz!
Die Online-Fassung der neuen Köhler'schen Kickersimulation scheint auf den ersten Blick wie für Fans des 1. FC Nürnberg gemacht. Man kann nämlich nicht absteigen! Beim zweiten Hinsehen entpuppt sich das allerdings als Trugschluss: Der PC-Trainer, der nach einer Saison ganz unten herumdümpelt, wird gefeuert und muss für die folgende Spielzeit einen der bis dahin vom Computer simulierten Aufsteiger übernehmen. Ehrgeizige und erfolgreiche Zeitgenossen jubilieren dagegen, weil die Software die Manager-Punkte an einen EA-Server überträgt und entsprechende Bestenlisten erstellt.
Wie viel Freude der Mehrspielerteil letztlich macht, lässt sich nach einer Präsentation natürlich nicht einschätzen. Um es frei nach Tante Käthe zu sagen: Zu 50 Prozent sind wir überzeugt, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht! Auf Kritik könnte stoßen, dass der Modus für maximal acht Teilnehmer ausgelegt ist und die künstliche Intelligenz den Rest der Teams übernimmt.
Mir scheint das immerhin besser, als sich im Rahmen einer nach wie vor möglichen „Hotseat“-Sitzung zu viert vor einem Rechner zu drängeln. Außer ihr spielt gegen drei wahnsinnig gut gebaute Bikini-Schönheiten, in diesem Fall wären unbeabsichtigte unsittliche Berührungen notfalls tolerierbar. Die Chancen diesbezüglich sollten jedoch gering sein. Wie es ankommt, dass Spielstärke, Stadionzustand und finanzielle Mittel der Online-Mannschaften der Realität angepasst sind, scheint ebenso fraglich.
Weniger erfahrene FM-Jünger ein deutlich besseres Team wie Bayern München übernehmen zu lassen, während sich alte Hasen zum Beispiel mit dem 1. FC Köln plagen, hat durchaus seinen Reiz. Dennoch scheint es überlegenswert, zumindest optional eine Spielvariante mit gleichwertigen Clubs anzubieten. Ober-Datenbankchefguru Adrian Wahl hat sich diesen Vorschlag zumindest mal notiert.
So, an dieser Stelle kann ich wieder auf Anfang spulen.
„Wir haben um die 400 kleinen Neuerungen im Einzelspielermodus und sind extrem auf die Wünsche der Community eingegangen“, sagte Adrian Wahl während der FM-Präsentation. Für Anhänger der Serie, die wohl am liebsten simuliert hätten, wie elegant sich jeder Kicker den Schnürsenkel des linken Schuhs bindet, sind diese Änderungen natürlich unglaublich wichtig. Neu ist etwa die Sparte Stadion-Infrastruktur, die den Finanzbereich erweitert. Hier beeinflussen Manager die Entwicklung von Gastronomie, Stadionheft, VIP-Logen, die Zahl der Toiletten, Nahverkehrsanbindung und die Umkleidekabinen.
Wenn ihr nicht gerade zur Entlastung einige Aufgaben der KI zuweist, wartet das volle Rundum-Programm. Verantwortlich seid ihr für Mannschaftsaufstellung, Taktik, Training, Transfers, Team-Psychologie, Budget-Verwaltung, Stadionausbau, Fan-Artikel, Sponsorenverhandlungen, Personalführung, Kartenverkauf und Scouting, also die Suche nach neuen talentierten Spielern.
Indes erstrahlen die Spielmenüs erstmals in Widescreen-Auflösungen bis 1920x1200 Pixel, was bedeutet, dass die Grafik einen 24-Zoll-Monitor komplett ausnutzt. Die virtuelle Arbeitsfläche ist frei gestaltbar. Unter anderem entsprachen die Entwickler dem Wunsch der Fans, den Notizblock ins Hauptmenü integrieren zu können. Über 50 Dekorationsobjekte, von denen der größte Teil freigespielt werden muss, sorgen für ein individuelles Design. Entsprechend schmückt ihr euren Bürotisch zum Beispiel mit einem Fan-Schal, einer Lederhose oder einem Stück Aufstiegsrasen.
Die Optik von Umkleidekabine und Arbeitsfläche spiegelt letztlich auch wider, wie erfolgreich ein Manager ist. „Wer für Hintertupfingen verantwortlich zeichnet, wickelt seine Geschäfte auf einem ollen Kindertisch ab, beim Bayern-Boss darf's dagegen Edelholz sein“, erläutert Adrian Wahl. Den Sammlertrieb weckt dann noch das Tagebuch. Vergleichbar ist es mit einem Sticker-Album, in dem Fotos von Pokalen, Spielern und Stadien ihren Platz finden. Es erinnert aber auch an das besonders für Konsolen bekannte Achievement-System. Erstmals vorhanden ist zudem ein Jahresheft mit Informationen und Prognosen zur jeweils neuen Saison.