Fussball Manager 10
Ab ins Netz!
Wer sich die Spiele der eigenen Mannschaft gern komplett ansieht, freut sich über mehrere Neuerungen bei der 3D-Darstellung. Einerseits haben die Macher die Spielfeldgröße wieder von 85 auf 100 Prozent erhöht, was laut Adrian Wahl vor allem realistischeren Pässe in den freien Raum und die Spitze dienlich ist. Die FIFA-09-Grafikroutinen bieten außerdem drei zusätzliche Kameras.
Eine Position nahe der Trainerbank zeigt das Geschehen authentisch von der Seitenlinie. Ferner gibt es eine durchschaltbare Variante für einzelne Kicker und die übersichtliche Vogelperspektive. „Hier erkennt man besonders gut, wie etwa die Viererkette arbeitet und ob die Außen gut besetzt sind.“ Um sich Spieler auf dem Feld genauer ansehen, reicht jetzt ein Mausklick auf den jeweiligen Akteur – und „fupp!“ hagelt es Informationen.
Der FM 09 verfügte in seiner ursprünglichen Fassung beim Textmodus über rund 3.000 Kommentare, die das Geschehen auf dem Platz beschrieben haben. Künftig liege man deutlich über 5.000, betont Chef-Designer Gerald Köhler. „Wie viele es am Ende sind, können wir noch nicht sagen.“
Für eine verbesserte Stadion-Atmosphäre sei der Modus ferner mit Schlachtgesängen unterlegt. Der neue Highlight-Modus entpuppt sich darüber hinaus als Mischung zwischen Grafik- und Textdarstellung. „Er greift auf spezielle Texte zurück, die sowohl im 3D- als auch Liveticker auftauchen können. Dazu kommt ein 2D-Spielfeld, auf dem man die Spieler und den Ball verfolgt.“
Detailarbeit leisteten die FM-Macher in mehreren Bereichen. So soll die Taktik von Computervereinen entgegen dem Motto „Dumm kickt gut!“ sehr viel flexibler agieren und das Siegen schwieriger machen. Für automatische Auswechslungen lassen sich bis zu 20 Regeln frei definieren. Wer also zum Beispiel möchte, dass der Stürmer mit der schlechtesten Benotung in der zweiten Halbzeit stets durch den besten Kicker auf Bank ersetzt wird, kann dies automatisieren.
Außerdem ist es möglich, Spielern jeweils bis zu fünf individuelle Trainingsziele zuzuweisen, und so weiter und so fort. Wer sich über jedes Detail informieren möchte, dem sei der Entwickler-Blog wärmstens empfohlen. Eine Ladung Screenshots findet ihr in unserer FM 10-Bildergalerie.
Laien fürchten bei Spielen wie dem FM ab und an, sie würden ungemein orientierungslos durch die komplexen Strukturen fummeln. Kein Wunder, immerhin haben sie ein Optionsmonster vor sich, das mehr als 3.600 Vereine, 31.000 Spieler und über 9.000 simuliert! Für mehr Einsteigerfreundlichkeit wollen die Macher verstärkt auf Wikipedia-artige Bildschirmhilfen setzen.
„Wir haben eine Fokusgruppe ausgewertet und auch noch mal die Foren dahingehend untersucht, was nicht direkt verständlich ist“, berichtet Entwicklungs-Chef Köhler, „dazu gibt es nun viel mehr Hintergrundinformationen. Das ist in diesem Jahr ein richtiger Durchbruch.“ Prima, hört sich vielversprechend an. Denn wie sagte schon Lothar Matthäus? „Es ist wichtig, dass man 90 Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt!“
Weil ich es gemeinhin wie Paul Gascoigne halte („Ich mache nie Voraussagen und werde das auch niemals tun.“), prophezeie ich, dass uns mit dem FM 10 wieder eine tolle Manager/Wirtschaftssimulation erwartet. Na ja, eigentlich gehört angesichts einer derart erfahrenen Entwicklertruppe wie Bright Future nicht allzu viel dazu, hier großkotzig auf Nostradamus zu machen.
Riesige Innovationen sind im Einzelspielerbereich nicht zu erwarten. Dennoch dürfen sich Fans der Reihe freuen. Beim Online-Modus bin ich zugegebenermaßen noch skeptisch, doch Fakt ist: Ich habe zuletzt vor drei Jahren einem FM gefrönt, und seit der Präsentation verspüre ich große Lust, mich mal wieder als virtueller Kicker-Experte zu versuchen.
Insgesamt lautet mein Urteil gemäß Schlaubischlumpf Andy Möller also: Ich habe vom Feeling her ein gutes Gefühl.
Der Fussball Manager 10 soll Ende Oktober für den PC erscheinen. Mindestvoraussetzungen: Pentium III, 1024 MB RAM, 64MB-DirectX-9-Grafikkarte.