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Fussball Manager 12 - Test

Die ersten 90 Minuten sind die schwersten

Trainer kann ein schöner, aber auch ein nervenzerreibender Job sein, wie nicht zuletzt auch das Beispiel Ralf Rangnick zeigt. Feiert man Erfolge, ist man der Held, knüpft man eine Saison später schon nicht mehr daran an, ist man der Depp und darf vermutlich seinen Hut nehmen - es sei denn, man heißt Thomas Schaaf. Es ist jedenfalls kein Job, um den ich mich im realen Leben reißen würde. Virtuell sieht das aber schon wieder ganz anders aus, obwohl auch hier manchmal die Nerven mit einem durchgehen.

Dass es der Fussball Manager trotz allem als Wirtschaftssimulation und den damit einhergehenden, umfangreichen Texten, Tabellen und Co. schafft, dass man regelrecht über sein Team flucht oder Erfolge feiert, eben einfach mitfiebert, spricht eindeutig für das Spiel.

Motiviert euer Team vor dem Spiel.

Ob man nun einen der Topklubs trainiert, einen kleinen Club nach oben führen möchte oder mal eben seinen eigenen Verein aus dem Boden stampft, alles ist möglich. Ihr könnt der zurückhaltende Trainer sein, der möglichst alle Leute zufriedenstellen will, ihr könnt euch stets mit den Medien anlegen und euren eigenen Kopf durchsetzen und ihr könnt auch wie Felix Magath sein und den halben Transfermarkt leerkaufen, sofern ihr denn wollt.

Wie ihr dabei anfangt, bleibt euch überlassen. Sucht euch einen Verein eurer Wahl aus, gestaltet es etwas realistischer und wählt nur aus Angeboten von Vereinen aus, die an euch interessiert sind, übernehmt nebenbei noch eine Nationalmannschaft oder stürzt euch in den Modus Live Season, mit dem ihr zum aktuellen Stand der laufenden Saison loslegen könnt. Letzterer kostet euch allerdings zusätzlich Geld - 4,99 Euro. Im Gegenzug erhaltet ihr jede Woche stets die aktuellsten Daten aus der Fußballwelt.

Nach wie vor mein liebster Spielmodus.

Wie üblich hat Entwickler Bright Future wieder zahlreiche, ja fast unzählige Verbesserungen und Änderungen gegenüber dem Vorgänger vorgenommen - mal mehr, mal weniger groß. Insgesamt jedenfalls einfach zu viele, um sie alle einzeln zu besprechen. Ein Bereich, in den man Arbeit gesteckt hat, ist beispielsweise der 3D-Modus. Hier kommt zwar nicht die neueste FIFA-12-Engine zum Einsatz, dafür hat man eigenständig daran geschraubt, um den nicht ganz so gut funktionierenden 3D-Part des Vorgängers zu verbessern.

Das Ergebnis ist gelungen, lässt aber nach wie vor Raum für Verbesserungen. Sehr schön ist etwa, dass ihr nicht mehr in irgendwelche Menüs gehen müsst, um Änderungen an Taktik, individuellen Anweisungen oder Auswechslungen vornehmen zu müssen. Ihr klickt einfach den entsprechenden Kicker an und schon präsentiert euch das Spiel die passenden Optionen. Die Spielzüge selbst funktionieren größtenteils, wirken natürlich und die KI verhält sich ordentlich, jedoch gibt es im Detail einige Aussetzer. Soll heißen: Spieler verhalten sich nicht so, wie es ihre in der Datenbank aufgeführten Stärken eigentlich aussagen. Da setzen schon mal eigentlich nicht wirklich dribbelstarke Kicker plötzlich zu besonderen Tricks an und lassen Gegner stehen und ähnliches. Obendrein kommt oftmals ihr schwächerer Fuß zum Einsatz.

Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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