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GC: Call of Duty 4: Modern Warfare

Kriegsimpressionen aus Leipzig

Endlich spielen!

Nach einer quälenden Wartezeit darf ich endlich selbst Platz nehmen und sowohl den gezeigten Schiffs-Level, als auch eine Mission im Nahen Osten anspielen. Doch erst ein mal ein paar Worte zum Spielgefühl. Wer die Serie liebt und kennt, wird sich sofort zurecht finden. Mal abgesehen von der deutlich besseren Grafik- und Physik-Engine gibt es keine großen Überraschungen. Das fantastische Gunplay entschädigt für die engen Gänge und das recht vorhersehbare Spielgeschehen. Untermalt von einer beeindruckenden Sound-Kulisse hetze ich durch den ersten Level, weil ich unbedingt die nächste Mission anspielen möchte. Der Titel bietet bisher keine großen Innovationen, doch er sieht wirklich fantastisch aus und liefert ein perfektes klassisches Ego-Shooter-Erlebnis.

Beleuchtung, Charakter und Effekte sind einmalig.

In der zweiten Mission erwartet mich ein gänzlich anderes Szenario. In einer umkämpften arabischen Stadt mit brennenden Häusern, gewaltigen Explosionen und dem wohl beeindruckendsten Rauch der Spielgeschichte muss mein Team einen lahm gelegten amerikanischen Panzer erreichen. Die Intelligenzbestien haben ihre Metallmonster nämlich festgefahren und werden nun von muslimischen Kämpfern belagert. Wie schon auf dem Frachter lassen die getöteten Gegner auffällig viele russische Waffen fallen. Und auch die restliche Ausrüstung passt so gar nicht zu stumpfen Rebellen. Aufmerksame Spieler entdecken leider eine schlechte Angewohnheit der Call of Duty-Macher. Gerade bei größeren Feuergefechten fallen die Angreifer in einem stetigen Strom über unsere Angriffstruppe her. Man bekommt schnell das Gefühl, genau zu wissen, wo die Bösewichter in das Szenario hinein spawnen.

Auch seltsame Bretterverschläge, hinter denen sich unverwundbare MG-Schützen verbergen, verdichten zwar die Gefechtsatmosphäre, haben aber eigentlich in einem Shooter anno 2007 nichts mehr zu suchen. Immerhin öffnet sich das Spielfeld ein wenig und es gibt für so ziemlich für jedes Missionsziel gleich mehrere Wege. Außerdem ist die Mission recht abwechslungsreich gestaltet und verlangt neben einem schnellen Abzugsfinger auch eine defensive Vorgehensweise.

Knackiger Schwierigkeitsgrad und Selbstüberschätzung

Im Nahen Osten erwartet die Amerikaner ein zerbombtes Stadtgebiet..

Als alter Angeber habe ich die beiden Missionen gleich auf der zweitschwierigsten Stufe begonnen. Bis mein Team den Panzer erreichte, hielten sich die Neustarts noch in Grenzen, doch die Verteidigung der Blechdose erweist sich als eine harte Herausforderung. Von allen Seiten stürmen Gegner heran und bearbeiten gnadenlos meinen tapferen Soldaten.

Ach ja, wie schon bei den letzten Versionen gibt es natürlich keine Lebensanzeige, sondern das von Call of Duty 2 eingeführte Regenerationssystem. Mangels Deckung hilft mir das aber recht wenig und ich beiße gefühlte 100 mal ins Gras. Doch irgendwann findet ja auch ein blindes Huhn ein Korn und ich erreiche endlich den nächsten Speicherpunkt. Trotzdem muss ich eingestehen, dass mein Ego doch ein wenig größer als meine Fähigkeiten waren.

Im späteren Missionsverlauf müssen noch schwere Panzer und Flak-Geschütze vernichtet werden. Alles erstklassig präsentiert, aber ganz sicher nicht einmalig.