GC: Mr. Castlevania im Gespräch
Koji Igarachi über Alucard, Rondo of Blood und das 3D-Dilemma
Er sieht ein bisschen aus wie ein Rockstar. Mit den Locken bis zu den Schultern, all den Ringen und den langen, aber gepflegten Fingernägeln. Koji Igarachi Castlevania-Mastermind bei Konami empfängt uns zusammen mit Ippei Nio, dem Product Manager Business Development Europe, der in dieser Sitzung für uns Dolmetschen wird. Glücklicherweise verhält sich Igarachi-San aber nicht wie die Diva, die man hinter seinem extravaganten Äußeren vermuten könnte. Tatsächlich macht er – trotz seiner geschätzten 40 Lenze und dem ein oder anderen grauen Haar – einen fast kindlich begeisterten Eindruck, wenn er von seiner Arbeit zu sprechen beginnt. Er lacht viel, nimmt sich lange Zeit für die Antworten und holt ein ums andere Mal seine PSP heraus, um uns etwas zu demonstrieren.
Gerade ist Castlevania: Dracula X Chronicles für die PSP in den Vereinigten Staaten erschienen und er macht den Eindruck, als hätte er noch sehr viel vor mit dem Franchise. Dracula X Chronicles ist eine Compilation, deren Kernstück eine überarbeitete „2,5D“ Version von „Rondo of Blood“ steht. Das war seinerzeit unter Import-Fans weit mehr als nur ein Geheimtipp, aber aufgrund seiner Japan-only-, PC-Engine-Duo-Herkunft war es überaus schwer seiner Habhaft zu werden. Neben der schmucken, überarbeiteten Version packt Konami auch noch das unangetastete Original, sowie einen 1:1 Port des makellosen Symphony of the Night, das kürzlich schon auf Xbox Live Arcade seine verdiente Renaissance erfuhr, mit auf die UMD.
[Holt seine PSP heraus und gibt ein paar Beispiele] Nun, vor allem in Rondo of Blood gab es einige Dinge, die mich schon immer gestört haben. Beispielsweise der Übergang des Helden-Sprites, von einer Hintergrund-Plattform auf die nächste. So etwas ist zwar nur ein Detail, mir lag es aber am Herzen. Zusätzlich ermöglicht mir nur die PSP, die Sorte beeindruckender 3D-Effekte auf das Handheld-Format zu bringen und weichere Animationen zu gestalten. Es war einfach Zeit dieses 2D-Spiel mit 3D-Technologie zu überarbeiten. Und zum anderen: Symphony of the Night und Rondo sind nunmal ältere Spiele. Da der DS aber hauptsächlich von jüngeren Menschen benutzt wird, denke ich dass ich auf der PSP mehr Castlevania-Fans und vor allem Fans dieser beiden Spiele erreichen kann.
Am meisten gefällt mir Dracula’s Curse, also der dritte Teil. Ich würde mir wünschen, auch davon ein Remake machen zu können. Wenn ihr also viel über Castlevania: Dracula X Chronicles schreiben würdet, dann darf ich das ja vielleicht auch bald [lacht].
Alucard ist ein überaus populärer Charakter. Ihr könnt also davon ausgehen, dass ihr ihn nicht zum letzten Mal gesehen habt. Bezüglich der Geschichte: Wenn ich an das Design eines Spieles herangehe, dann steht das Spiel für mich an erster Stelle. Erst hinterher mache ich mir Gedanken um die Story.
Ich finde diese Plattformen gut, möchte mich aber lieber auf neue Titel konzentrieren. Ich plane aber trotzdem, die Vorzüge des PlayStation Network voll auszunutzen und sogar einige neue Features in meine alten Spiele einzubauen.
Nun, das ist ganz offensichtlich meine Schuld gewesen [lacht]. Aber ich glaube jetzt zu wissen, woran es gelegen hat. Und habe schon einige Ideen wie man es besser machen kann.
[Überlegt].[Lange] Ich habe sehr viel Everquest gespielt, und das obwohl mein Englisch nicht wirklich gut ist [lacht]. Aber sonst… da müsste ich länger überlegen. Aber das liegt eher daran, dass ich nicht so genau darauf schaue, woher ein Spiel kommt.
Der genaue Releasetermin für Castlevania: Dracula X Chronicles steht noch aus. Rechnet mit dem 4. Quartal diesen Jahres.