GeForce RTX 2080/ RTX 2080 Ti: Performance-Analyse
Kampf der 4K-Giganten.
In unserer letzten Runde an Spieletests bringen wir einen alten Favoriten zurück und stellen seinen Nachfolger vor, während gleichzeitig einer der härtesten Benchmarks enthalten ist, die wir je benutzt haben. Außerdem werfen wir einen Blick auf ein absolut phänomenales Spiel mit der Vulkan API. Und was wäre das hier für ein GPU-Test ohne einen Witcher 3-Performance-Test?
Fangen wir mit Ghost Recon Wildlands von Ubisoft an. Lässt man dieses Spiel auf seiner standardmäßigen hohen Einstellung laufen, ist es eine äußerst angenehme Spielerfahrung über eine Bandbreite von PC-Hardware hinweg. Geht man aber in die Qualitätseinstellungen und wählt das Ultra-Preset, verwandelt sich das Spiel plötzlich in eines der anspruchsvollsten Grafik-Workouts, das wir jemals gesehen haben und in dem sogar die GTX 1080 Ti nur blutarme 37fps in 4K liefern kann.
Am erstaunlich niedrigen Leistungsniveau dieses Spiels auf Ultra ändert sich auch in der RTX-Ära wenig. Die RTX 2080 zeigt einmal mehr einen kleinen Aufwärtstrend gegenüber der GTX 1080 Ti, obwohl es gegenüber ihrem Vorgänger, der GTX 1080, immerhin einen Sprung von 30 Prozent gibt. Die RTX 2080 Ti bleibt der unangefochtene König, aber am Ende ist es hier ein nicht gerade beeindruckender Boost von nur 22 Prozent. Betrachtet es als einen Ausreißer.
Ghost Recon Wildlands: Ultra, TAA
Eine kleine Warnung in Bezug auf die Rise of the Tomb Raider Benchmarks vorweg: Die Messergebnisse sind immer höher als die Performance, die man in der Praxis erhält. Alex Battaglia sprach darüber ja schon vor einer Weile. Die gute Nachricht ist, dass Entwickler Nixxes einen ausgezeichneten Benchmark für den Nachfolger abgeliefert hat (wie ihr später noch sehen werdet). Dennoch ist der Rise-Benchmark immer noch nützlich genug, um die relative Performance diverser Grafikhardware zueinander zu beurteilen.
Es ist wieder einer der Titel, der zeigt, dass die RTX 2080 sich zwar allgemein gut gegen die 1080 Ti behauptet, sie aber hier und da auch ein paar Punkte abgibt, weil nicht alle Workloads gleichmäßig gut auf die vollkommen neue Turing-Architektur skalieren (und denkt daran, dass die getestete Founder's Edition ab Werk sogar übertaktet ist, wohingegen die 1080 Ti im Standardtakt läuft). Deshalb sind die Performance-Gewinne anderer Benches hier nicht zu verzeichnen. Die RTX 2080 ist allerdings 26 Prozent schneller als die GTX 1080, während die RTX 2080 Ti die GTX 1080 Ti um ein Viertel mehr Leistung übertrifft.
Der Vergleich mit Nixxes' Arbeit am Nachfolger, dem moderneren Shadow of the Tomb Raider ist diesbezüglich hochinteressant. Wie es scheint, bekommt die Turing-Architektur dort reichlich Gelegenheit, ihre Muskeln spielen zu lassen.
Rise of the Tomb Raider DX12: Very High, SMAA
Zunächst einmal wollen wir bei Digital Foundry geschlossen Nixxes für den PC-Port von Shadow of the Tomb Raider loben. DX12 ist atemberaubend implementiert, die CPU-Ausnutzung ist phänomenal. Es ist eines der wenigen Spiele, bei denen der Betrieb in 1080p nicht die CPU zum Flaschenhals werden lässt - außerdem ist es sehr Ryzen-freundlich. Wir testeten Shadow mit einem Core i7 8700K und die Performance war durchweg butterweich. Das gilt auch für den radikal verbesserten Benchmark, der diesmal sehr wohl Bildraten abwirft, die man dann auch im Spiel sehen kann.
Am unteren Ende des Hardware-Aufgebots liefern Vega und GTX 1080 mehr oder weniger gleichwertige Performance. Aber wie auch in Battlefield 1 kann sich die RTX 2080 gegen die GTX 1080 Ti durchsetzen und führt durchweg mit stabilen 9 Prozentpunkten. Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger steigert die RTX 2080 die Leistung um 38 Prozent.
Die Performance-Gewinne auf der RTX 2080 Ti sind vergleichbar beeindruckend. 39 Prozent Steigerung gegenüber der GTX 1080 Ti stehen hier zu Buche, während die kleinere Schwesterkarte RTX 2080 um 27 Prozent übertroffen wird. Aber natürlich ist Nixxes noch längst nicht fertig mit Shadow. RTX Raytracing-Schatten werden hinzukommen, auch wenn der bevorstehende DLSS-Support vielleicht sogar der aufregendere Neuzugang sein könnte. Der Benchmark legt nahe, dass stabile 4K60 nur ein paar Einstellungen entfernt sein dürften, aber DLSS würde das massiv verbessern. Gemessen an unseren anderen DLSS-Ergebnissen ist davon auszugehen, dass 4K60 auch mit einer RTX 2080 machbar sein dürften. Aufregende Zeiten stehen uns bevor.
Shadow of the Tomb Raider DX12: Highest, TAA
Wir lieben unseren The-Witcher-3-Benchmark - eine Tour auf dem Pferderücken durch Novigrad. Er beansprucht CPU, GPU, Speicherbandbreite und sogar Massenspeicher, wenn die Bildraten nur hoch genug werden. Alles läuft in Ultra-Einstellungen, allerdings deaktivieren wir traditionell Nvidia Hairworks. Das, was es leistet, rechtfertigt nicht die irrsinnige GPU-Belastung und AMD-Hardware würde es ohnehin nur unnötig überstrapazieren.
Die neuen Karten fahren hier einige gute Resultate ein. Die RTX 2080 liefert solide fünf Prozent Anstieg gegenüber der GTX 1080 Ti, während die RTX 2080 Ti das alte Flaggschiff um 36,5 Prozent überholt. Interessanterweise schlagen sich die Karten am unteren Ende des Spektrums (und das in Bezug auf derart potente Hardware zu sagen zeigt nur, wie weit wir gekommen sind) ziemlich gut. Der Vorsprung von 1080 Ti und RTX 2080 ist deutlich niedriger als in anderen Spielen.
The Witcher 3 bei 4K auf der 1080 und 1080 Ti gut zum Laufen zu bringen, erforderte immer ein wenig Spielerei mit den Settings. Das Spiel verliert dadurch nur wenig von seinem visuellen Glanz, gleichzeitig ist es eine Tatsache, dass die RTX 2080 Ti eine Leistung bietet, dass man sich mit den Presets so gut wie gar nicht auseinandersetzen muss.
The Witcher 3: Ultra, Post-AA, No HairWorks
Unser letzter Benchmark befasst sich mit Wolfenstein 2: The New Colossus dessen idTech-6-Engine in der Vulkan API läuft. Dieses Spiel als Performance-Monster zu beschreiben, wäre keine Übertreibung. Die in 4K gespielten Szenen in maximalen Einstellungen liefen mit über 150 FPS auf der RTX 2080 Ti (!). Einen vorgefertigten Benchmark gibt es nicht. Also wählten wir eine Passage in den vom Kampf zerstörten Straßen New Orleans', um das Spiel auf Herz und Nieren zu prüfen. Ihr werdet bemerken, dass die Vega 64 nicht in diesem Benchmark auftaucht, was daran liegt, dass das Spiel auf der Vega 64 seltsamerweise unser Frame Capture Analyse Tool zerschießt. Ich kann euch aber sagen, dass die Performance der Karte um Schnitt bei 57,4 FPS liegt und damit eine Idee besser ausfiel als auf der GTX 1080.
RTX bringt das Spiel auf eine neue Ebene und unterstreicht, wie gut modernere Spiele-Engines auf der Turing-Architektur laufen. Hier setzt sich die RTX 2080 am deutlichsten von der GTX 1080 Ti ab, mit einem Vorsprung von 17 Prozent. Im Vergleich mit dem Vorgänger, der GTX 1080 ist sie sogar um 48 Prozent überlegen. Im Hier und Jetzt performt die RTX 2080 sehr ähnlich wie die GTX 1080 Ti, aber vielleicht deuten diese Messwerte schon an, was uns in Zukunft in Sachen Performance-Verbesserungen erwartet.
Was umso beeindruckender ist, ist die Tatsache, dass man mir sagte, dieser Build von Wolfenstein 2 enthalte noch nicht die Turing-spezifischen Variable Rate Shading Optimierungen, die Nvidia auf der gamescom zeigte. Es könnten also noch weitere Verbesserungen folgen. Das ist vor allem im Hinblick auf die RTX 2080 Ti vielversprechend. Schon jetzt übertrifft sie ihr Vorgängermodell um 50 Prozent.
Wolfenstein 2 Vulkan: Uber, TSSAA 8x
GeForce RTX 2080/ RTX 2080 Ti Test
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