Ghostbusters
Technik, die begeistert
"Das ist das Schlafzimmer. Aber da drin ist noch nie was passiert." "Was für ein Verbrechen."
"Hey, wo führen diese Stufen hin?" "Sie führen nach oben!"
"Ich glaube, wir sollten uns lieber aufteilen." "Guter Gedanke!" "Ja, auf diese Weise können wir mehr Schaden anrichten."
"Möchtest Du diesen Körper?" "Ist das irgendwie ne Fangfrage?"
"Mutter, da brennt die Muschi."
"Ray, wenn dich irgendjemand fragt, ob du ein Gott bist, dann sagst du ... ja!"
"Okay, na gut... sie ist ein Hund!"
"Hört nur! Ich glaube, ich rieche was."
"Du wirst nie wieder einen Mann voll schleimen, der einen Positronen-Kollidierer hat!"
"Bist Du der Schlüsselmeister?" "... nicht dass ich wüsste."
Es ist schon bemerkenswert, was die Herren Murray, Akroyd und Ramis vor 20 Jahren auf Zelluloid gebannt haben. Ein großes Stück Filmgeschichte. Unvergesslich. Zeitlos. Mit Sprüchen garniert, die uns vermutlich noch in einem halben Jahrhundert ein Schmunzeln auf das Gesicht zaubern.
Und das macht Ghostbusters zu einer Lizenz, bei der Freud und Leid recht dicht beieinander liegen können. Die Entwickler müssen sich doppelt anstrengen, weil ein großer Teil der Zielgruppe in teils romantisch-verklärten Erinnerungen an die Geisterjäger schwelgt – und sich jetzt schon mit züngelnden Lichtstrahlen alles zu Feinstaub pulverisieren sieht.
Doch genau so soll es sein. Bis auf die Wände kann alles demoliert werden. Bei der Präsentation betritt Executive Producer Brendan Goss mit dem bisher unbekannten fünften Mitglied der Geisterjäger den Lesesaal der öffentlichen Bibliothek von New York. Tische, Stühle, Kronleuchter, dazu jede Menge Regale und Bücher. Und dann ... wird gebrutzelt. Alles geht zu Bruch. Fast 2000 Objekte, merkt Brendan an.
Aber das reicht nicht. Brendan will darüber hinaus die Ragdoll-Physik demonstrieren. Dazu wirft er noch einmal 50 Gegenstände in den Raum, darunter ein paar menschliche Körper, die realistisch von den Tischen rutschen. Natürlich ohne Blut, wie uns Brendan versichert. „No Blood, no Gore. Es soll ja auch für Jugendliche verfügbar sein.“ Es geht hier also nicht um Gewalt. Zu den leblosen Figuren gesellen sich alsbald ein paar Fahrzeuge, die aus der Luft geschossen kommen.
Wie Zahnstocher krachen die Tische unter der gewaltigen Last zusammen, das Holz berstet in sämtliche Himmelsrichtungen. Brendan nimmt einen Protonenstrahler und hämmert zahlreiche Dellen ins Blech, hat sichtlich Freude an seinem Zerstörungswerk. Ermöglicht wird das Ganze durch die Infernal-Engine, die für Animation und Physik zuständig ist. Natürlich „Next Generation“, betont Brendan. Genau.
Und um diesen Worten Nachdruck zu verleihen, packt er die Schleim-Kanone aus, die, wie jedes Ausrüstungsteil, über zwei Funktionen verfügt. Zum einen wirft sie schleimige Kugeln auf Geister und erleichtert die Jagd. Zum anderen funktioniert sie ähnlich wie die Spinnennetze in Spideys letztem Konsolenausflug. Einen Schleim-Propfen ans Auto und anschließend einen an die Decke. Schon baumelt eine Tonne Stahl von oben herab. Sehr beeindruckend. Zumal sich damit Raum für kurzweilige Experimente abseits des regulären Gameplays bietet.
“Was die Infernal-Engine noch kann, ist ein weicher Übergang, wenn man Gebäude betritt und wieder verlässt“, erklärt Brendan. Dabei läuft er in ein Gebäude, dreht sich um und schaut durch die offene Tür nach draußen. Passanten eilen vorbei, Autos sind zu sehen. Alles ist so, wie man es vorher verlassen hat. Ladezeiten sind nicht vorhanden.
Die Prahlerei mit der Technik-Demo setzt sich im Keller der Bücherei fort. Selbiger ist aufgrund eines Rohrbruchs zum Teil geflutet und einige Bücher schwimmen an der Wasseroberfläche. Bewegt sich der Protagonist durch das kühle Nass, formen sich Wellen und die Bücher treiben rege umher. „Alles physikalisch korrekt“, wirft Brendan mehrmals ein. Mit dem Protonenstrahler lassen sich die Schinken durch die Luft wirbeln. „Wir versuchen in Ghostbusters ein Physik-getriebenes Gameplay umzusetzen.“ In diesem Fall formt sich aus den herum fliegenden Büchern eine Kreatur, ein stattlicher Golem, und geht zum Angriff über.