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Gotham City Impostors - Vorschau

Wahnsinn in Spandexhosen

Monoliths Team-Shooter hinterließ vergangenen Sommer auf der letzten gamescom einen guten ersten Eindruck. Auch wenn man berechtigterweise noch leise Zweifel am Balancing anmelden durfte - eine Scharte, die der Entwickler mit der kommenden Beta auszuwetzen gedenkt -, so lag doch auch ein wenig das Besondere dieses Titels in der betonten Asymmetrie, der Unvorhersehbarkeit und dem allgemeinen Wahnsinn der Maps und Loadouts.

Vergangene Woche flogen wir für eine Wasserstandsmeldung ins Londoner Warner-Hauptquartier, wo wir erstmals alle drei Modi auf einer neuen Karte, den Docks, antesten und uns unseren eigenen Schizo-Hochstapler zusammenkonfigurieren durften. Auch hier wurde wieder klar: GCI macht reichlich Spaß, und das geht schon bei der Zusammenstellung der eigenen Figur los. Ihr wählt aus einem wachsenden Portfolio an Kostümteilen, verschiedenen Körpertypen und moduliert sogar die Stimme eures Avatars wie ihr wollt. Einen übergewichtigen Kleiderschrank von einem Möchtegern-Batman mit einer Maske aus Karton von einem Trampolin abspringen zu sehen, während seine Fistelstimme mit übertriebener Helden-Feierlichtkeit skandiert: "Like a majestic eagle!", das - ja, dazu fehlen einem ein bisschen die Worte.

Spielerisch muss man allerdings weiterhin attestieren, dass es die zahlreichen Gadgets und Upgrades nicht unbedingt einfacher machen, die Übersicht über die Gefechtssituation zu behalten. Oft genug näherte ich mit von hinten mit der Schrotflinte im Anschlag einem unachtsamen Feind, nur um ihn dann doch nicht mit den ersten ein bis zwei Treffern niederzustrecken, weil einer seiner Perks verhinderte, dass ich ihm den Rest gab. Erst mit der Zeit wusste ich die über einem Gegner aufploppenden Schadenszahlen richtig zu deuten, um später zwischen zwei Respawns auf passendes, meist panzerbrechendes Kaliber umzurüsten. Überhaupt konnte man in unserem Presse-Fünf-gegen-fünf feststellen, dass die anderen Teilnehmer ebenso eine Entwicklung durchmachten wie die Figuren, die sie steuerten. Dominierten anfangs noch Raketenwerfer die Gefechte, wurde nach und nach immer gezielteres Equipment gewählt. So lange, bis man beinahe überrascht war, wenn mal wieder jemand derart explosive Argumente zu Felde führte.

Unsere Charakterprogression wurde zwar per Entwickler-Cheat deutlich beschleunigt, dennoch konnte man schon gut beobachten, wie sich ein erster Suchteffekt nach neuen Kostümteilen und vor allem Waffen, Mods und Fun Facts - GCIs Name für Perks - einstellte. Mehrere Hundert Mal soll man durch verdiente Erfahrungspunkte im Level aufsteigen und dabei Freischalt-Tokens in verschiedenen Kategorien gewinnen. Jedes Mal, wenn in der Nachbetrachtung des Matches die wertvollsten drei Spieler wirkungsvoll auf ein Podest gehievt wurden und die Nachricht aufploppte, man dürfe sich ein zusätzliches Kaliber in den Waffenschrank stellen, war das schon ein angemessen kribbeliger Moment.

"Wer sich an den Lauf seiner Schrotflinte einen Körpergeruchs-Sensor montiert, erschnüffelt die verschwitzten Gegner bereits aus einiger Entfernung."

Auch gehört es in diesem Genre vielleicht schon zum Standard, die Schießprügel, die später immer groteskere Eigenbau-Züge annehmen sollen, mit Mods in ihrer Effektivität zu steigern. Hier als kürzester Weg zu mehr Durchschlagskraft oder weniger Nachladerei, bis man sich etwas Besseres leisten kann, aber trotzdem ein ungebrochen wirkungsvoller Motivator. Zudem wird auch hier nicht mit abgedrehtem Equipment gespart. Wer sich an den Lauf seiner Schrotflinte einen Körpergeruchs-Sensor montiert, erschnüffelt die verschwitzten Gegner bereits aus einiger Entfernung und bekommt kurz ihre Positionen angezeigt. Einige Ausrüstungsgegenstände verbessern sogar das Teamplay, etwa wenn einer der Spieler per Röntgenblick die Umrisse aller Feinde für einige Augenblicke durch sämtliche Wände hindurch scheinen lässt.