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Grand Theft Auto IV

Großes Kino beim Besuch in London

Aber es gibt noch mehr zu bestaunen, als das abwechslungsreiche Häusermeer. Nico schnappt sich erneut einen Wagen und macht sich in Richtung Hafen davon. Hier dürfen wir eine wirklich beeindruckende Skyline bewundern, die die Hochhäuser des Stadtzentrums perfekt in Szene setzt. Die Sonne steht inzwischen noch ein Stück tiefer – es gibt einen dynamischen Tag- und Nachtwechsel – und bringt den Fluss zum Leuchten.

Nico tritt an den Rand heran und zeigt uns seine ausgefallenen Animationsroutinen. Statt sich unrealistisch mit einem Bein in der Luft auf den Rand zu stellen, setzt er nur einen Fuß darauf. Hugh Michaels hat uns natürlich nicht nur wegen des Ausblicks hierher gebracht. Mit einem Knopfdruck zieht er ein voll funktionstüchtiges Handy und wählt einen von Nicos Partnern an. Aus dem beschaulichen Sight-Seeing wird so ein waschechter Geschäftstermin. Doch bevor die Kontaktperson ankommt, wird die Demo unsanft beendet.

Viele Fragen, wenig Antworten

... und diese vom Hafen aus.

Klar, dass wir nach solch einer relativ kurzen Spielzeit noch jede Menge Fragen haben. Deshalb erklären sich die beiden Rockstars dazu bereit, sie zu beantworten. Es wird allerdings schnell deutlich, dass man in Bezug auf die Story keine Antworten erwarten kann. Das Spiel befindet sich schließlich noch in einer recht frühen Phase und es gibt eine Menge Bestandteile, die noch nicht fertig sind. Einige Design-Entscheidungen wurden jedoch erläutert. Zum Beispiel, warum sich auch diesmal keine Original-Autos finden lassen. Hugh Micheals betont, dass so etwas eine Zusammenarbeit mit den Herstellern erfordere. Man müsse die Marken „mit Respekt behandeln“ und man wolle die Marken eben nicht mit Respekt behandeln.

Auch in punkto Rollenspiel-Aspekte gab es eine klare Absage. Man wird nicht mehr fett, wenn man zu viel Fast Food isst und bekommt keine Muskeln, wenn man ins Fitnesscenter geht. Lediglich bei Story-relevanten Tätigkeiten, wie Auto fahren oder dem Schießen, ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. So kann es sein, dass man wie bei GTA 3 durch ständiges Rennen auf Dauer die Sprint-Reichweite erhöht.

PR Director Hemish Brown und Product Manager Hugh Michaels vor dem 65 Zoll Plasma.

Natürlich kann man Nicos Auftreten durch passende Kleidung verändern. Leider ist es nicht mehr möglich, zu einem Immobilien-Magnaten aufzusteigen. „Es würde einfach nicht zur Story passen“, meinte Hugh, „wenn Nico auf einmal zu großem Reichtum kommt“. Außer seinem schäbigen Apartment, das man aber dekorieren kann, wird sich der Besitz von Nico in Grenzen halten.

Als Grund, warum nach GTA 3 erneut Liberty City ausgewählt wurde, gab Hemish eine einfache Aussage zu Protokoll: „Nahezu das ganze Team kennt New York wie seine Westentasche, was die Entwicklung erleichtert und erst diesen Detailgrad ermöglicht.“. Immerhin beantworteten sie die Fragen, „Kann man innerhalb der Story selbst Entscheidungen treffen? Wird man zum Beispiel auch die Möglichkeit haben, den Charakter von Nico zu verändern?“ mit einer klaren Absage. Das Spiel wird zwar viele Freiheiten bieten, aber die Story ist ein fester Bestandteil. Man möchte eine große Geschichte erzählen, die in ihrer epischen Breite durch die Entscheidung zwischen Gut und Böse nur leiden würde. Die detaillierte Geschichte und die realistische Welt steht nun mal im Vordergrund und man soll sich, wie in einem Film, in die Hauptfigur hinein versetzen. Ein veränderbarer Charakter würde da nur stören. Ach ja, die beiden bestätigten auch einen Multiplayer-Modus. Genaue Details dazu konnten wir ihnen aber nicht entlocken.

Es ist schon beeindruckend, was Rockstar bei GTA IV vor allem technisch so auf die Beine stellt. In Verbindung mit der enormen Detailverliebtheit zeichnet Rockstar ein realistisches Bild einer lebenden und atmenden Stadt. Gerade in diesem Punkt ist der vierte Teil seinem Vorgänger San Andreas Meilen voraus. Doch ein abschließendes erstes Urteil kann man bei solch einer frühen Version nur schwer fällen. Die gezeigten Spielszenen - in Kombination mit der erstklassigen Produktpalette des Herstellers - lassen vermuten, dass Rockstar auch diesmal ein großer Wurf gelingt.

Einige Bestandteile, wie zum Beispiel die scheinbar recht statische Story, klingen noch nicht ganz nach Next Generation. Rockstar möchte vor allem die Spielwelt und die Interaktion auf einen neuen Level heben. Bei der Charakterentwicklung und der Geschichte setzt man eher auf klassische Tugenden. Das wird natürlich ausreichen, um die Fangemeinde glücklich zu stimmen. Aber ob Rockstar damit ein ähnlicher Meilenstein wie mit GTA 3 gelingt, wird sich erst am 19. Oktober zeigen.

GTA IV erscheint am 19. Oktober für Xbox 360 und PS3.

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