Grand Theft Auto IV
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Das Wichtigste gleich vorweg: GTA IV sieht fantastisch aus. Obwohl Rockstar noch ein paar Monate Zeit hat und nicht alle Inhalte fertig sind, ist der Detailgrad atemberaubend und die Framerate selbst auf dem Xbox-Debug-System einigermaßen erträglich. Keine Straße sieht aus wie die andere, jeder Fußgänger wirkt wie ein Individuum und dank der schicken Beleuchtung samt aufwändiger Wettereffekte trieft selbst der einfachste Hinterhof vor urbanem Großstadtflair. Alle Bedenken der letzten Präsentation wurden damit gekonnt vom Tisch gewischt. Unser zweiter Ausflug nach Liberty City gab uns mehr Einblicke in die Innovationen und die teils eklatanten Änderungen.
Schon die Trailer machten klar, dass GTA IV deutlich mehr auf Realismus aus ist als die zum Teil überzeichneten Vorgänger. Rockstar will zurück zu den Wurzeln und das Geschehen deutlich glaubhafter machen. Ob Rollenspiel-Aspekte, der ausufernde Kauf von Immobilien oder ein übermächtiges Waffenarsenal - alles Elemente, von denen Ihr wohl oder übel Abschied nehmen müsst.
„Grand Theft Auto lässt sich nicht über ein einzelnes Spielelement erklären, sondern erzielt seine Faszination aus dem Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Bestandteile“, erklärt uns der zuständige Produktmanager. Es wird diesmal nicht eine einzelne, signifikante Neuerung geben, sondern viele kleine Mosaiksteine, die ein neues Gesamtbild ergeben. Grafik, Physik, Animationen, Detailgrad, Erzählstruktur, Kampfsystem... In nahezu jedem Bereich versucht Rockstar, einen neuen Level zu erreichen, damit der Titel das inzwischen schon etwas ausgelutschte Prädikat „Next Generation“ auch wirklich verdient.
Natürlich gibt es auch viele Mosaiksteine, die einfach zu einem GTA dazu gehören und die auch in diesem Teil ihre Daseinsberechtigung haben. Neben einem großen erzählerischen Bogen werden Euch die vielen kleinen Missionen, Nebenjobs und Charaktere lange auf Trab halten und die Geschichte des Einwanderers Niko Belic in großes Kino verwandeln.
Angelockt durch die Versprechungen seines Cousins wird der anfangs recht unsympathische Kleinganove innerhalb kürzester Zeit von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. Schnell wird klar, dass er seine ganze Kaltschnäuzigkeit braucht, um in der neuen Umgebung zu überleben, denn sein etwas debiler Cousin hat ihm nicht nur Mist erzählt, sondern sich auch mit der Mafia eingelassen.
Als wäre das nicht schon genug Ärger, erfährt Niko auch noch von einem Verräter, der ihn vor vielen Jahren im Stich gelassen hat. Seine Ehre verlangt es, dass er ihn jagt und zur Strecke bringt. Rachegelüste und Überlebensinstikt gehen dabei eine unheilige Allianz ein, die das anfangs recht geruhsame Leben in eine Hölle verwandelt.
Doch bis das Fegefeuer ausbricht und Niko seiner Nemesis begegnen kann, muss er sich erst einmal um dringendere Probleme kümmern: Er braucht einen Job und etwas zu Essen. Deshalb verdingt er sich anfangs als Schläger und Kleinkrimineller, erfüllt Botengänger und kleine Jobs. Einer dieser Aufträge wird unser Einstieg ins Spiel und zeigt beeindruckend, wie unterschiedlich Ihr bei Grand Theft Auto IV ans Ziel kommen könnt.