Heroes over Europe
Luftkampf in Zeitlupe
Den meisten von Euch wird der Zweite Weltkrieg als Szenario vermutlich schon zum Hals raushängen, aber im Fall von Heroes over Europe haben wir es ja keineswegs mit einem herkömmlichen Shooter zu tun. Obwohl auch in der Luft außerordentlich viel geschossen wird. Wie dem auch sei, gute Action-Flugsimulationen vor diesem Hintergrund findet man schließlich kaum wie Sand am Meer.
Mit Heroes of the Pacific versuchte sich Entwickler Transmission Games schon 2005 an dieser Thematik und konnte einen relativ ordentlichen Wertungsdurchschnitt von 76 Punkten (laut Metacritic) für sich verbuchen. Und der Nachfolger soll nun natürlich auf den neuen Konsolen alles besser, schöner und reizvoller machen.
Grundlage für die Einsätze in Heroes over Europe sind wahre Begebenheiten. Im Spielverlauf gibt man dem Gegner nicht ausschließlich mit einem einzigen Squad Saures, sondern gleich mit deren vier. Zwei RAF-Geschwader, eine USAF-Einheit und selbst eine Fluggruppe aus Neuseeland kämpfen in 16 Missionen an vorderster Front, die sich von der Bombardierung Londons bis hin zum Angriff auf Berlin im Jahr 1945 ziehen.
Neben den offensichtlichen Luftkämpfen verspricht man dabei jede Menge Abwechslung in Form von Angriffen mit Torpedos, Bomben und Raketen. Kurz gesagt: Man jagt jede Menge Dinge in die Luft, soll bei diesem Unterfangen aber möglichst viel Abwechslung verspüren. Ataris Producer Paul Motion nennt auch gleich zwei Beispiele. „Während des Zweiten Weltkrieges sagte Göring, dass Berlin niemals bombardiert werde.“
Churchills Gedankengang sah jedoch, wie Motion es ausdrückt, in etwa so aus: „hmmm, fuck you“. Und dementsprechend schickte er ein Flugzeug nach Berlin, um irgendetwas zu sprengen. Einfach aus dem Grund, weil man sagte, dass es niemand tun könnte. Andernorts greift man als Teil eines RAF-Geschwaders ein Gefängnis an, um ein Loch in dessen Mauern zu pusten und somit inhaftierte Freunde zu befreien. „Wir möchten, dass die Spieler diesen spektakulären Heldenmut hautnah miterleben“, sagt Motion.
Eine Veranschaulichung dieses Vorhabens konnte man anhand einiger Minuten Spielszenen allerdings noch nicht erkennen. Gezeigt wurde eine Eskortmission für einige Bomber, die sich ihrerseits auf dem Weg nach Frankreich befanden, um dort die deutschen Truppen aufs Korn zu nehmen. Und was wäre eine solche Aktion ohne gegnerische Abfangjäger? Richtig, langweilig. Zum Glück rückt der Feind alsbald an, weswegen Motion ein zentrales Gameplay-Element von Heroes over Europe präsentieren kann: Den Ace-Kill-Modus.
Mit Hilfe dieser speziellen Fähigkeit lassen sich feindliche Maschinen mit nur einem einzigen Schuss ausschalten. Bevor es soweit ist, braucht es gute Flugkünste. Um auf Knopfdruck in den Ace-Kill-Modus zu schalten, muss man nämlich das gewünschte Opfer für kurze Zeit im Fadenkreuz halten. In Folge dessen lädt sich direkt unter der Zielhilfe ein kleiner Balken auf. Je voller dieser ist, desto mehr Zeit habt Ihr anschließend. Nach Aktivierung versetzt Euch das Spiel in eine Art Bullet-Time, zoomt das Ziel ein wenig näher heran und zeigt mehrere Stellen für kritische Treffer an. Richtet man das sich bewegende Fadenkreuz nun auf eine dieser Markierungen aus und gibt einen Schuss ab, holt man den Feind vom Himmel.
Alles in allem ein Feature, das taktisch einzusetzen ist. Stellt Euch vor, der ganze Bildschirm ist voller Flugzeuge. Fliegt man nun mitten in sie hinein und schießt wild um sich oder knöpft man sich jeden einzelnen davon über den Ace-Kill-Modus vor? Die Entscheidung liegt beim Spieler.
Nutzen werden dieses Feature übrigens auch die KI-Gegner, wenn sie hinter einem hängen. Sollte das der Fall sein, kommt ein weiteres Feature zum Zuge. Die Evade-Cam soll einem dabei helfen, ohne Kratzer aus einer solchen Situation zu entkommen. Dazu drückt man im passenden Moment die richtige Taste und schon läuft das Geschehen erneut in Zeitlupe ab. Gleichzeitig zoomt die Kamera ein gutes Stück nach draußen und zeigt so den Verfolger hinter einem und dessen Schüsse an. Hier hat man nun die Möglichkeit, verschiedene Manöver zu absolvieren, etwa kurze Ausbrecher nach rechts oder links und Geschwindigkeitsschübe. Diese Option soll dabei helfen, schnell aus einer brenzligen Lage zu entkommen. Wer rasch reagiert, kann sich sogar direkt hinter den ehemaligen Verfolger setzen und ihn wegpusten.