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Homefront

Born in North Korea

Die letztes Jahr angesetzte Hintergrundstory wurde inzwischen komplett über den Haufen geworfen. Ihr seid nicht mehr ein verschollener Rebellenanführer, der das Kriegsglück wenden soll, sondern zu Beginn ein recht kleines Rädchen im Widerstand. Mehr wollten oder konnten sie noch nicht verraten.

Der Autor von Apokalypse Now und Red Dawn, John Milus, ist zwar immer noch für das Skript verantwortlich und ja, die Story soll weiterhin einen extrem wichtigen Teil der Spielerfahrung ausmachen, richtig viel gab es davon aber noch nicht zu sehen.

Trotzdem kommt euch die Eingangsszene bekannt vor: Ihr wacht mitten in einer geschützten Siedlung auf, die mit recht einfachen Mitteln autark funktioniert. Das Spiel versprüht hier eine große Portion Half-Life 2 und auch ein wenig Metro 2033. Ihr spaziert mit dem Anführer durch das Nest, seht Kinder mit Schrott spielen, bewundert einen Farmer, wie er mit einem Fitnessgerät eine Pumpe bedient oder wie der Techniker Hopper an einem Windrad arbeitet, das zur Stromproduktion gebraucht wird.

Viel Atmosphäre, eine gelungene Grafik auf Basis der Unreal Engine 3 und das Versprechen einer großen Katastrophe, die den Ort ins Chaos stürzen wird, auf einer Konzeptzeichnung.

Das Rebellennest mitten im Feindesland: Ein Paradies mit dem Verprechen der Tragik.

Doch bevor diese tragischen Veränderungen das Schicksal aller Betroffenen verändern wird, müsst ihr gemeinsam mit einem kleinen Team an einem Guerillaangriff auf einen Supermarkt teilnehmen. Nachdem ihr durch einen geheimen Tunnel die geschützte Enklave verlassen habt, schleicht ihr euch zusammen mit der an Alyx erinnernden Rianna und dem volltätowierten Badass Connor in Richtung koreanischer Wachposten.

Hm, wieso muss der harte Kerl in der Truppe eigentlich immer einen Irokesen-Schnitt und Tatoos tragen? „Keine Sorge, unter der harten Schale versteckt sich ein überraschend verletzlicher Kern“, erklärt uns der Producer. Schon wieder so ein Allgemeinplatz... Doch genug vorbereitet, über den Hintergrund geredet und sich über die Charaktere unterhalten, endlich gibt es Action. Vom Dach einer Tankstelle aus beobachtet der Protagonist die geschützte Stellung der Koreaner. Sandsäcke, Maschinengewehrstellungen und ein Wachturm dominieren das Szenario.

Es ist Nacht. Das Mondlicht taucht die Welt in ein kaltes, blaues Licht. Da rast von Westen ein Transporter heran, durchbricht den Zaun, fährt ein paar Wachen um und kommt halb zerstört mitten im Lager zum Stehen. Langsam nähern sich die Soldaten, öffnen die Hintertür und werden von einer massiven Explosion durch die Gegend geschleudert. Chaos bricht aus.

Ein koreanischer Soldat vor den Überbleibseln des Kapitalismus.

Im Norden steigt ein Geschoss empor, bricht über dem Zielort auseinander und setzt den ganzen Bildschirm in Flammen. Eine Phosphorgranate hat zugeschlagen und koreanische Kämpfer rennen schreiend und brennend über den Bildschirm. Um sie nicht weiter leiden zu lassen, zielt ihr mit eurem halbautomatischen Scharfschützengewehr auf die Brandopfer und erlöst sie mit gezielten Schüssen. Während sich das Bodenteam mit Connor an der Spitze in Richtung Supermarkt vorarbeitet, gebt ihr ihm Feuerschutz.

Waffen, Rückstoß und Zielsystem scheinen auf den ersten Blick gut umgesetzt. Wie es sich für den Widerstand gehört, führt ihr überarbeitete Knarren ins Feld. Umwickelt mit Tape und modifiziert bis zur Unkenntlichkeit geht es hier über weite Strecken mit aktuellen Waffen gegen die Angreifer. Angesichts der beschränkten Möglichkeiten der Rebellion auch im Jahr 2027 einigermaßen glaubwürdig.