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Homefront

Warum wir kämpfen

Umso erfreulicher ist es, dass die New Yorker Entwickler optisch eine eigene Bildersprache entwickelt haben. Durch die Unreal Engine 3 dürft ihr zwar nicht mehr als 30 Frames pro Sekunde erwarten, dafür ist jeder Level durch geschickt gesetzte Akzente abwechslungsreich gestaltet. Abgestürzte Flugzeuge, zerstörte Häuser und ein Hauch Apokalypse schwebt über jeder Szene.

Vor allem auf dem PC macht Homefront eine hervorragende Figur. Die deutlich höhere Auflösung, die sauberen Kanten und detaillierten Texturen sind ein klarer Vorteil. Die Fassung war zwar nicht vollkommen optimiert und lieferte noch ein paar Bugs, trotzdem sieht alles nach einer guten PC-Umsetzung aus, die durch dedizierte Server und zusätzliche Multiplayer-Features unterstützt wird.

Doch eigentlich spielte die Einzelspieler-Kampagne bei dem New Yorker Event nur die zweite Geige. Die meiste Zeit verbrachten wir mit dem Multiplayer, der, wie von Kaos versprochen, nicht nur optisch seit dem letzten Mal einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht hat. Das Battlepoints-System, mit dem ihr Spezialattacken und Fahrzeuge für erspielte Punkte ersteht, spielt natürlich noch immer eine große Rolle. Im Detail wurde aber eine ganze Menge verändert. Natürlich müsst ihr euch das ganze Spielzeug genau wie bei der Konkurrenz erst langsam erarbeiten. Erst mit steigendem Rang könnt ihr weitere Klassen und Fahrzeuge einsetzen.

Dann habt ihr zwei Spezialausrüstungsslots, die ihr vor dem Kampf frei belegen könnt. Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr auf Aufklärungs- oder Angriffs-Drohnen bzw. lieber eine Panzer-Weste, einen Raketen- oder Granatwerfer mit euch herumschleppt. Außerdem könnt ihr zwei Perks auswählen, die genau wie bei Call of Duty bestimmte Eigenschaften verbessern.

Dank massiver Panzerschürzen halten die Fahrzeuge mehr aus, als bei Battlefield.

Damit wird zum Beispiel die Geschwindigkeit und die Gesundheit von Drohnen erhöht, die Präzision von ungezielten Schüssen verbessert oder ihr selbst für Aufklärungsdrohnen unsichtbar gemacht. Noch dazu besitzt jede Waffe ein Add-On, wie Schalldämpfer und unterschiedliche Zielfernrohre, und es gibt unterschiedliche Granatenarten, neben klassischen Spreng- und Blend-Granaten auch Gas- und EMP-Versionen.

Die Kaos Studios waren so nett, das Ganze in sechs unterschiedliche Klassen aufzuteilen, da ihr aber selbst alles verändern könnt, sind diese nur als Entscheidungshilfe gedacht. Zusätzlich gibt es noch fünf unterschiedliche Fahrzeuge, deren Fähigkeiten ihr mit höheren Leveln ebenfalls mit Perks aufbessern könnt. Hier winkt neben mehr Panzerung und Feuerkraft auch die Möglichkeit die Panzerung eures Gefährts ohne Beschuss wieder langsam zu regenerieren. Eine äußerst praktische Fähigkeit, schließlich gibt es kein Reparaturkit. Außerdem werden die Perks des Fahrers und des Bordschützen miteinander kombiniert, ambitionierte Teamspieler sollten sich also vorher überlegen, was sie mitnehmen.

Auf dem Event konnten wir zwei Spielmodi ausprobieren. Neben dem etwas ausgelutschten Deathmatch das deutlich anspruchsvollere Ground Control, das fast eins-zu-eins aus dem Quasi-Vorgänger Frontlines übernommen wurde. Euer Team muss drei Punkte übernehmen. Wurden diese lang genug gehalten, verschiebt sich die Front weiter nach hinten.

Kampfhubschrauber verwandeln selbst dickste Panzer in Sekunden in Altmetall.

Kann man danach das Comeback der Feinde verhindern, ticken langsam ihre Tickets herunter, bis sie endgültig ins Gras beißen. So entstehen spannende Gefechte, die sich zusammen mit der kurzen Respawn-Time deutlich taktischer als bei Modern Warfare spielen, aber auch deutlich flotter, als bei Battlefield: Bad Company 2. Allein beim Balancing gab es aktuell noch ein paar Probleme.

Gerade die Luftdrohnen wirkten noch einen Tick zu stark. Die kleinen Mini-Angriffshubschrauber können mit zwei Raketensalven jeden Soldat töten, sind im Umkehrschluss durch ihre geringe Größe aber nur schwer abzuschießen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zwar genug Gegentaktiken und gerade, wenn erst einmal Fahrzeuge auf dem Feld sind, relativiert sich ihre Überlegenheit, trotzdem dürfen sie gern noch einen Tick schwächer werden. Ähnlich übermächtig sind aktuell auch noch Panzer und Hubschrauber. Da Raketenwerfer nicht mehr jeder Klasse zur Verfügung stehen, sorgten die dicken Brummer für die meisten Abschüsse. Und da es für Abschüsse nun mal Battlepoints gibt, können sich gewitzte Piloten immer wieder in einem solchen Gefährt gemütlich machen.