Anarchy Online: Lost Eden
Extra-Zeit für die Entwicklung ist wichtiger als Gold-Versionen.
Eurogamer: Erzähl uns doch bitte etwas mehr von den Mechs und wie die Spieler sie nutzen.
Erling Ellingsen: Mechs sind gigantische Roboter, in die der Spieler schlüpft und sie dann steuert. Es gibt einige verschiedene Modelle, beispielsweise eine Art laufende Waffenplattform bis hin zu einem richtigen Tank auf Beinen. Unsere Designer haben wirklich erstklassige Arbeit geliefert, diese Mechs sind wahrlich der absolute Hingucker. Und wenn ein Spieler mit so einem Mech in eine sehr belebte Zone läuft, werden sich mit Sicherheit einige Köpfe umdrehen. Zudem erhält jeder, der die Lost Eden-Erweiterung vorbestellt, Zugang zu einem exklusiven Mech-Design, das man sich sonst nirgends beschaffen kann.
Hinsichtlich der Spielmechanik nutzt man die Mechs für die Spieler-gegen-Spieler-Gefechte. Stell Dir nur mal vor, wie unglaublich es aussieht, wenn eine ganze Truppe an Mechs in ein von anderen Spielern besetztes Landstück marschiert. Sobald der Spieler in einen Mech schlüpft, erhält er die Stärke und Fähigkeiten des Fahrzeugs. Demnach können auch Spieler, die noch nicht so gute Ausrüstung besitzen wie erfahrene PVP-Veteranen an den Gefechten teilnehmen. Und es gibt einige Vehikel, die nicht direkt wie Mechs aussehen. Zum Beispiel die stationären Geschütztürm, die man kontrollieren kann, um auf feindliche Spieler oder Fahrzeuge zu feuern. Darüber hinaus besitzt jeder Mech verschiedene Level von Upgrades, die man durch die «globale Erforschung» erhält – das ist ein neues Feature, das wir mit Lost Eden einführen.
Eurogamer: Das heißt, die Mechs sind nicht einfach nur zum Spaß gedacht, wie beispielsweise die Leets. Wie steht es mit massivem Schaden?
Erling Ellingsen/Craig Morrison: Die Mechs sind sehr nützlich und so designed, dass sie dem Spieler in bestimmten Situationen einen Vorteil verschaffen. Allerdings sind die Mechs kein Garant für einen automatischen Sieg. Vielmehr wurden sie integriert, um gewisse Vorhaben durchzusetzen. Beispielsweise wenn der Feind einen Gefechtsturm einsetzt, der nur auf Spieler schießt. Dann brauchst Du einen Mech, um in den Turm einzudringen und ganz schnell massiven Schaden auszuteilen. Es gibt verschiedene Mechs und Vehikel mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Nutzen. Diese findet der Spieler dann heraus und setzt die bestmöglichste Alternative in der entsprechenden PVP-Situation ein.
Eurogamer: Kommen wir zu der eben angesprochenen globalen und persönlichen Erforschung. Was ist das und wie wirkt es sich aus?
Erling Ellingsen: Eines der neuen Features in Lost Eden ist das Erforschen, das entweder auf einer persönlichen oder globalen Ebene stattfindet. In dem dafür vorgesehenen Menü-System kann man eine Vielzahl an unterschiedlichen Perks, Skills und Fähigkeiten betrachten, die man mit dem Erforschen freischaltet. Dazu muss der Spieler nur einen Teil seiner normalen Erfahrungspunkte in diesen Bereich lenken, anstatt ihn für das Aufleveln zu nutzen. Beispielsweise um eine bestimmtes Talent zu erforschen, das es ihm/ihr möglich macht, eine neue Waffe zu tragen. Und auch so großartige Sachen, wie die Erfindung eines neuen Mechs oder diesen gar so umzubauen, dass jeder auf dem Server ihn nutzen kann. Hier kommt auch der Unterschied zwischen persönlicher und globaler Erforschung zum Tragen. Entweder erforscht man Sachen, die einem persönliche Vorteile verschaffen oder investiert seine Erfahrungspunkte in die globale Erforschung, die neue Technologien und Fähigkeiten für den gesamten Planeten schafft. Sei es die Erfindung eines neuen Mechs oder bestimmte Upgrades für einen vorhandenen Mech. Es gibt wirklich unzählige Dinge, die man erforschen kann.
Eurogamer: Inwieweit lässt sich ein Mech modifizieren?
Erling Ellingsen: Die Modifikationen sind auch ein Teil der globalen und persönlichen Erforschungs-Funktionen. Das bedeutet, Du kannst auch spezielle Upgrades – beispielsweise mehr Rüstungsschutz – für die Mechs freischalten, sei es auf globaler oder privater Ebene. Es wird zahlreiche Wege geben, um den Mech durch diesen Bereich aufzuwerten.
Eurogamer: Könntet Ihr uns noch weitere Upgrade-Beispiele nennen?
Erling Ellingsen/Craig Morrison: Stärkere Feuerkraft, bessere Rüstung und so etwas – das sind die typischen Upgrades für den Mech. Allerdings kannst Du diese nicht kaufen, Du musst sie Dir schon durch das Erforschen aneignen. Mehr Beispiele gebe ich allerdings nicht, schließlich sollen die Spieler ja auch selber noch etwas herausfinden können.
Eurogamer: In der letzten Erweiterung Alien Invasion kamen die Aliens hinzu. Mit Lost Eden ist es den Spielern nun möglich, an Bord der Schiffe zu gelangen. Wie muss man sich das vorstellen?
Erling Ellingsen: In Alien Invasion – eine wirklich gewaltige Erweiterung für uns - fielen Außerirdische in Rubi-Ka ein. Die Spieler konnten erstmals ihre eigenen Städte bauen und plötzlich erschienen die Aliens am Himmel und schlugen ohne Gnade zu – ganz so wie in dem Hollywood-Streifen «Indepedence Day». Es kam zu Schlachten am Boden, bei denen die Spieler sogar in die kleineren Raumschiffe gelangen und dort kämpfen konnten. Die großen Mutterschiffe, die man über jeder Stadt sah, blieben außer Reichweite. Mit Lost Eden ändert sich das. Du bringst eine Gruppe mit und erkundest die mysteriösen Gänge dieser gewaltigen Schiffe. In der Outlands Unicorn Staging Area schnappt man sich einfach eine Mission für das Vorhaben und fliegt mit einem Unicorn Shuttle hoch.
Eurogamer: Welche Art von Herausforderungen stellen sich dem Spieler?
Erling Ellingsen: Die Mutterschiffe der Aliens sind wirklich einzigartige Locations, ganz anders als das, was man bisher in Anarchy Online zu sehen bekam. Und sie sind sehr gefährlich, es ist also ratsam immer ein paar Freunde mitzubringen. Wie bei dem gewohnten Anarchy Online-Missionssystem sind auch hier die Missionen auf den Spieler gemünzt – also egal, ob mit niedrigem oder hohem Level, man kann trotzdem seine Erfahrungen auf dem Mutterschiff sammeln. Im Raumschiff stößt der Spieler dann auf eine Umgebung, die sehr organisch und lebenig aussieht. Einige unserer Beta-Tester meinten, es fühlt sich an, als würde man sich in einem menschlichen Körper befinden. Und wenn Du Dir die Screenshots mal anschaust, wirst Du schnell verstehen, wie es zu diesem Gefühl kommen kann. Es ist alles sehr einzigartig. Es gibt sogar etliche neue Außerdirsche und Boss-Gegner neben den bekannten alten Freunden der bestehenden Alien-Riege.
Eurogamer: Plant Ihr irgendwelche Events, bei denen die Spieler beispielsweise eines der Mutterschiffe zerstören können?
Erling Ellingsen: So leid es mir tut, aber es wird nicht möglich sein, ein Raumschiff komplett zu zerstören. Vielleicht ist das aber eine gute Idee für die nächste Erweiterung.
Eurogamer: Was gibt es sonst noch über Lost Eden zu wissen?
Erling Ellingsen: Neben dem aktuellen Gameplay-Content auf den Kampfstationen und Mutterschiffen, sowie Charakter-Verbesserung durch das Erforschungs-System, kommen noch jede Menge neue Waffen, Gegenstände, Rüstungen und Nano-Formeln (AO-Versionen von Zaubersprüchen). Mit den Siegespunkten, die man in den Kampfstationen und Mutterschiffen erhält, kann sich der Spieler ganz einzigartige Ausrüstungsgegenstände besorgen. Beispielsweise ein spezielles Rüstungs-Set, das für jeweilige Klasse zugeschnitten ist. Darüber hinaus gibt es neue Nanos, die im Besonderen für den PVP-Kampf nützlich sind, da sie bestimmten Klassen schaden.
Eurogamer: Vielleicht ein Beispiel für die neuen Nanos?
Erling Ellingsen: Alle Gegner bekommen neue «Nemesis-Nanos». Das sind PVP-spezifische Nanos, die darauf ausgelegt sind, besonders effektiven Schaden gegenüber einer anderen Profession zu erzielen. Nano-Technicans erhalten – natürlich – zahlreiche Nukes, da sie nicht zu den normalen Waffen greifen, wie die anderen.