Kein klarer Sieger: So gut läuft Mass Effect Legendary Edition auf PS4 und Xbox One
Drei Spiele, vier Konsolen und zwei Modi.
Wir haben bereits darüber berichtet, wie sich die Mass Effect Legendary Edition auf Xbox Series X/S und der PlayStation 5 präsentiert - mit einigen sehr positiven Ergebnissen auf der ganzen Linie. Aber Tatsache ist, dass es eigentlich ein Projekt ist, das um die Konsolen der letzten Generation herum entwickelt wurde und die "Back Compat Plus"-Funktionen nutzt, um die Darstellung auf den neuen Geräten zu verbessern. Wie sieht das Spiel also auf den Konsolen aus, für die es eigentlich entwickelt wurde? Die Antwort? Das hängt ganz davon ab, welchen der beiden Qualitätsmodi ihr wählt.
>Wie sich herausstellt, gibt euch jede Konsole Zugang zu Voreinstellungen, die es euch ermöglichen, die Framerate oder die Auflösung gezielt zu priorisieren - aber die Art und Weise, wie sich jeder Modus präsentiert, kann von Konsole zu Konsole und von Generation zu Generation variieren. Und zwar so sehr, dass EA sogar eine Tabelle für alle sieben verfügbaren Konsolen veröffentlicht hat. Aber im Rahmen dieser Berichterstattung sind die Fragen, auf die wir Antworten brauchen, eigentlich ziemlich einfach: Erstens, kann der Qualitätsmodus eine gleichmäßige Bildrate von 30fps bei hoher Auflösung aufrechterhalten? Und zweitens, was passiert eigentlich mit der Leistung im Framerate-Modus? 60fps war das Ziel für die neuen Konsolen, aber inwieweit können die älteren Konsolen hier mithalten?
Auf den ersten Blick ist die Situation bei den Basiskonsolen einfach genug. Sowohl Xbox One als auch PlayStation 4 zielen auf eine native 1080p-Auflösung im Qualitätsmodus ab. Einbrüche durch dynamische Auflösungsskalierung sind bei beiden selten, obwohl auf der Xbox One gelegentlich eine untere Grenze von 1440x810 erreicht wird. Beide Geräte erreichen 30fps bei aktiviertem V-Sync, was bedeutet, dass kein Tearing auftritt. Die gute Nachricht? Beide liefern in diesem Qualitätsmodus eine gute Leistung von 30 Bildern pro Sekunde, aber es gibt bestimmte Stresspunkte - die Citadel in Mass Effect 1 zum Beispiel -, bei denen die Bildraten unter das Ziel fallen können. Vor allem die Xbox One erreicht hier einen Tiefpunkt von 24fps. Die anfängliche, explosive Cutscene von Mass Effect 3 kann auch einige Probleme verursachen, aber insgesamt sind die Aussichten gut und obwohl sie sich leicht besser präsentiert, bietet die Standard-PS4 fast die gleiche Erfahrung.
Um es vorweg zu nehmen: der Framerate-Modus ist ein ziemlicher Reinfall und für die Basisgeräte nicht besonders empfehlenswert. Die Auflösung bleibt typischerweise bei nativen 1080p, selbst wenn die Engine stark ausgelastet ist (obwohl VGTech in seinen Tests DRS gefunden zu haben scheint), und der visuelle Funktionsumfang ist derselbe, was bedeutet, dass das Spiel effektiv die Framerate freischaltet und wenig mehr tut. Durch das Entfernen von V-Sync wird auch dieser Modus von einem hässlichen Screen-Tearing begleitet. Leider ist der springende Punkt hier, dass der Framerate-Modus ohne die Hoffnung, auch nur in die Nähe von 60fps zu kommen, und mit so viel Screen-Tearing wenig zum Spielerlebnis beiträgt - ich persönlich würde ihn nicht nutzen.
Die Situation ändert sich leicht, wenn wir zu den verbesserten Konsolen wechseln: PS4 Pro und Xbox One X. Bei diesen Geräten hebt der Qualitätsmodus die Renderauflösung auf native 4K an, obwohl DRS hier ein Faktor ist, was bedeutet, dass wir an anspruchsvollen Stellen Auflösungseinbrüche haben. Das ist etwas, das auf der PS4 Pro häufiger auftritt und sie zwingt, an manchen Stellen auf 1800p zu fallen, während die One X ihrem 4K-Ziel treuer bleibt. Selbst mit variabler Auflösung hat die PlayStation 4 Pro immer noch Probleme, das 30fps-Ziel zu erreichen und kann darunter fallen - was bedeutet, dass sie tatsächlich etwas weniger stabil ist als die Basis-PS4 bei 1080p. Die Xbox One X ist jedoch der Star: In meinen Tests ist sie nicht nur deutlich stabiler bei nativen 4K, sie bewegt sich auch kaum vom 30fps-Ziel weg. Von allen Last-Gen-Versionen des Spiels liefert die One X mit dem Qualitätsmodus im Spiel das beste, konstanteste Erlebnis.
Zurück zum Framerate-Modus: Es ist klar, dass auch die verbesserten Geräte Probleme haben, 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen. Anstatt die gleiche Auflösung wie die Basiskonsolen beizubehalten, wird hier etwas nachgegeben: Sowohl die PS4 Pro als auch die Xbox One X gehen auf 1440p herunter, wodurch weitere GPU-Ressourcen frei werden, um mehr Frames zu erzeugen. Dynamische Auflösungsskalierung ist ebenfalls vorhanden, obwohl sie bei unseren Tests nur selten im Gameplay zu sehen war. Leider sind wir, obwohl wir eine höhere Leistung (und Auflösung!) als die Basisgeräte erhalten, immer noch weit vom 60fps-Traum entfernt und wieder einmal wird die Action von einem sehr aufdringlichen Tearing begleitet. Allerdings gibt es etwas sehr Kurioses an diesem Modus. Obwohl er visuell identisch mit der Xbox One X mit der gleichen 1440p-Ausgabe aussieht (auch hier findet VGTech einige Drops, die in unseren Samples nicht vorhanden waren), hat die PS4 Pro ein höheres Performance-Niveau im Gameplay.
Der Vorsprung der Pro zieht sich über Mass Effect 1, 2 und 3 hinweg - und die One X hinkt überraschenderweise hinterher, obwohl sie ein höher spezifiziertes Sechs-Teraflop-Gerät ist. Und nur zur nochmaligen Bestätigung: Die Pixelzahlen sind bei 1440p in unzähligen getesteten Frames gleich - die Auflösung ist so oft der Kompromiss für die Performance bei diesen Geräten. Möglicherweise gibt es Unterschiede in anderen Kerneinstellungen zwischen ihnen, oder versteckte Optimierungen, oder eine Art CPU-Limitierung auf der Microsoft-Seite - aber alle diese möglichen Erklärungen ergeben nicht wirklich Sinn. So oder so, es ist ein konsistentes Ergebnis. Die Pro bietet zweifelsohne eine flüssigere Art zu spielen, aber ein weiteres Problem kommt hinzu, wenn man Zwischensequenzen betrachtet. In diesen Szenarien ist V-Sync immer aktiviert und bizarrerweise übertreffen die Xbox-Konsolen (Base und Enhanced) immer ihre Sony-Pendants. Das ist alles ziemlich seltsam.
Wie schon bei der Analyse der PS5 und Xbox Series X/S ist der visuelle Aufbau des Spiels effektiv gleich: Texturen, Effekte und Beleuchtungsqualität sind aufeinander abgestimmt. Die Ambient-Occlusion-Methode auf Pro und One X unterscheidet sich von den Basisgeräten, aber zwischen ihnen ist der Unterschied nur sehr gering. Die Basisgeräte haben eine sichtbar schlechtere Qualität der Texturfilterung, aber auch das ist der einzige andere große Nachteil. Was die Upgrades des Remasters angeht, so verpasst keine Maschine die Verbesserungen und Upgrades, die im Vergleich zur ursprünglichen Version von Mass Effect aus dem Jahr 2007 geliefert wurden.
Damit hätten wir eine Menge der Grundlagen abgedeckt: vier Konsolen, drei Spiele, zwei Modi. Das Resümee ist recht einfach: Erstens sind 30fps auf fast allen Last-Gen-Konsolen der bessere Weg zum Spielen. Die Xbox One X liefert diese Ziel-Framerate mit dem besten Bild und ist diejenige, die für die allgemeine Stabilität zu empfehlen ist. Zweitens, für das flüssigste 60fps-Gameplay auf den Last-Gen-Geräte solltet ihr euch die PS4 Pro im Framerate-Modus anschauen - aber das ist nur ein Gewinn, weil die anderen Maschinen mit niedrigerer Performance laufen. In der Praxis schafft nicht einmal die PS4 Pro konstant 60fps und trotz einiger Probleme, die 30fps im Qualitätsmodus zu halten, würde ich es immer noch vorziehen, es mit 30fps zu spielen. Insgesamt scheint mir die Legendary Edition am besten für Basismaschinen mit 1080p30 optimiert zu sein, und der Framerate-Modus ist eher eine Kuriosität - ein Extra, um zu sehen, was mit Bildraten passiert, die von einer Obergrenze befreit sind.
Wenn ihr Mass Effect mit 60 Bildern pro Sekunde spielen wollt, dann kommen dafür eher die PS5 und vor allem die Xbox Series X infrage. All dass lässt mich auch darüber nachdenken, ob Microsoft vielleicht ein FPS-Boost-Update für Mass Effect Andromeda plant...