Skip to main content

Kinect Adventures, Joy Ride & Crossboard 7

Der Rest fürs Fest

Das muntere Kinect-Ringelreihen kommt an sein vorläufiges Ende. Die Woche über hat sich beinahe die komplette Eurogamer-Redaktion mit diesem neuesten Schrei in der Konsolentechnik befasst, um der Welle an Launchtiteln wackelnd und winkend Herr zu werden. Der Kinect-Erstkontakt von unserem Tigerbändiger Martin hinterließ – abgesehen von Sonic Free Riders – durchaus rosa Pfotenabdrücke auf seiner tiefschwarzen Seele, während Kristian sich unter Microsofts allsehendem Auge über drei der schlimmsten Stinker aus dem Start-Line-Up ärgern durfte. Man weiß es ja nicht, vielleicht hat am anderen Ende ja einer der Verantwortlichen zugeschaut und sich geschämt.

Ich hab jedenfalls keinen Grund, mich zu beklagen. Keiner der Titel veränderte meine Weltsicht nachhaltig, gleichzeitig bot sich auch kaum Anlass, sich über eines der Spiele wirklich zu beklagen. Nichts, worüber man seiner Familie einen Brief schreiben würde – wie man im Englischen so schön sagt – aber kurzweilige und vor allem funktionierende Unterhaltung für eigentlich jeden, den man schon vor vier Jahren niemals zu Weihnachten vor einer neuen Nintendo-Konsole vermutet hätte. Insofern muss ich das von eben wohl doch noch relativieren: Wenn ihr jemandem darüber schreibt, dann Mama, Papa oder eurer Schwester.

Und so in etwa könnte das dann aussehen:

Kinect Adventures

Hallo Mama,


ich hab da jetzt dieses Ding für meine PlayStation. Du hast vielleicht in der Zeitung davon gelesen. Eine Art Kamera, ist letztens herausgekommen und erinnert ein bisschen an die Wii, vor der wir Heiligabend 2006 verbracht haben. Mit Knöpfchendrücken ist auch hier nicht viel, man steuert fast alles durch Bewegungen, die dann von einer Figur auf dem Bildschirm umgesetzt werden. Mit in der Schachtel lag mehr oder weniger umsonst dieses Kinect Adventures, eine Sammlung aus fünf Einzeldisziplinen, von denen drei richtig Spaß machen.

Zum einen wäre da eine Wildwasser-Abfahrt auf einem Schlauchboot, bei der man sich vor der Kamera hin und her bewegt, um zu steuern. Das fühlt sich erst ein bisschen komisch an, geht dann aber schnell ganz ordentlich und macht vor allem zu zweit vor der Glotze eine ganze Weile ordentlich Spaß. Man muss Münzen einsammeln, indem man über Rampen fährt und rechtzeitig möglichst synchron springt. Aber keine Sorge: Es ist absolut nicht kompliziert und der Teil mit den Münzen interessiert eigentlich auch keinen. Hier geht es um kurze Schübe nett aussehenden Spaßes, der vor allem daher rührt, dass das Gerät so schön auf die eigenen Bewegungen reagiert. Um deinen Bandscheiben-Vorfall müssen wir uns hier auch keine Sorgen machen, versprochen!

Inhaltlich das schwächste Spiel von Adventures: Rallye-Ball.

Gefährlicher ist da schon "20.000 Lecks", das ich vielleicht besser mit Schwesterherz spiele. Das hat allerdings auch einige der verblüffendsten Effekte aller Start-Titel des Gerätes parat und stellt klar, dass wir es hier mit echt beeindruckender Technik zu tun haben. Man steht Unterwasser in einem Glaskasten – ein umgekehrtes Aquarium, wenn du so willst – und sieht zu, wie sich all die schönen bunten Fische, Krebse und Schildkröten für die Jahre des Treibnetz-Terrors revanchieren.

Einer nach dem anderen knackst Löcher in die Glasscheiben. Zuerst muss man nur Hände und Füße vorne an das Fenster halten, um die Wassermassen draußen zu halten. Später aber erscheinen auch Löcher im Boden und an den Seiten des Kastens, wodurch die 3D-Fähigkeiten der Kamera toll zur Geltung kommen. Ein echtes Aha-Erlebnis, wenn man einen Schritt zurück macht, um mit Rechts auf ein Loch in der hinteren Ecke zu steppen und gleichzeitig den linken Arm ganz lang macht, um einen Riss in der Flanke der Tauchwürfels zu versiegeln, während die andere Hand nach vorne geht. Es ist ein bisschen wie Twister in 3D und blüht gerade zu zweit richtig auf. Schade, dass die neun Level sich kaum unterscheiden, aber das ist ein Problem, dass sich durch viele der Disziplinen auf der DVD zieht.