Kingdom under Fire: Circle of Doom
Tot oder lebendig?
Der Weg der Erlösung ist lang: Kingdom under Fire: Circle of Doom ist ein monumentales Action-Rollenspiel-Spin-Off der bekannten Strategie-Reihe, das mit seiner atmosphärischen Grafik und den in Japan so beliebten, gigantischen Gegnerhorden ein ganz besonderes Spielgefühl produziert.
Gerade der Kontrast aus den so friedlichen Landschaften und der brutalen Action faszinieren von der ersten Spielminute. Wenn Blut die zarten Pflanzen bedeckt und Eure Schläge die Erde spalten, entwickelt der Titel eine ganz eigene Anziehungskraft, die sich nicht allein mit funktionierendem Gameplay und einer spannenden Story in Worte fassen lässt.
Die Auswahl der Figuren nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein. In der Vorabversion waren neben Kendel, den man wohl am ehesten als Paladin bezeichnen könnte, noch eine wunderhübsche Elfe namens Celine und ein grobschlächtiger Barbar namens Regnier verfügbar. Während sich Regnier wie schon Kendal mehr auf seine Muskelkraft verlässt, setzt die Elfe auf schnelle Waffen, flinke Bögen und mächtige Zaubersprüche. Doch während in klassischen Action-Rollenspielen Zauberer oft Vorteile haben, ist ihr Weg in Circle of Doom deutlich steiniger.
Das Regelsystem hinter den Skills besteht aus einer bestimmten Anzahl von Skillpunkten, die man für das Auslösen von Fähigkeiten braucht. Die schweren Kämpfer besitzen davon eher weniger, die Elfe kann indes recht flink damit um sich werfen. Im Gegenzug protzen die Mannsbilder mit viel Lebensenergie und recht kräftigen Standardattacken, die das komplizierte System umgehen.
Bekommt Ihr nämlich bei anderen Action-Rollenspielen automatisch mit jedem Level-Aufstieg neue Kräfte, müsst Ihr Euch diese hier hart erarbeiten. Zuerst müsst Ihr im Schlaf die Traumebene besuchen und dort eine Quest annehmen. Diese besteht in der Vernichtung von einer bestimmten Anzahl von Gegnern, die in der Spielwelt verteilt sind. Erst wenn Ihr zum Beispiel 10 Skelett-Krieger und 15 Skelett-Bogenschützen vernichtet habt, bekommt Ihr einen Stoßangriff verliehen. Diesen könnt Ihr dann auf zwei Knöpfe verteilen und so die Gegnerhorden noch effizienter vernichten.
Leider ist es unmöglich mehr als zwei Skills gleichzeitig einzusetzen. Das Spiel erfordert so auch von der Elfe, dass sie viele Nahkämpfe bestreitet oder aber ihre Schussfertigkeiten unter Beweis stellt. Auch die Stärke der meisten Zauberkräfte fällt im Vergleich zu den Waffen eher mager aus. Erst später bekommt man Sprüche wie Chain Lightning oder Feuerball, um auch Gegner-Horden effizient dezimieren zu können.
Ebenfalls neue Wege bestreiten die Entwickler bei den Gegenständen. Die Gegner lassen zwar ständig mehr oder minder gutes Material fallen, aber erst dank mystischer Wesen könnt Ihr Eure Waffen mit entsprechenden Fähigkeiten gehörig aufpolieren. In kleinen Oasen, wo Ihr auch im Schlaf die Geschichte weiter verfolgt, warten drei verschiedene Wesenheiten auf Euch – der Göten der Liebe, der Gier und des Todes. Diese offerieren Euch neben einer umfangreichen Ausrüstungspalette wie gesagt die Möglichkeit, Gegenstände zu verschmelzen oder sie mit Fertigkeiten aufzuwerten.