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Let's Tap

Trommelspielchen

Als passionierter Wii-Spieler hat man vermutlich längst einen vollen Schrank, in dem sich das Plastikzubehör für Nintendos Konsole nur so stapelt. Man sollte SEGA daher dankbar sein, dass sie mit Let's Tap zwar eine neue Art der Steuerung auf die Spieler loslassen, aber im Gegenzug auf die x-te Wiimote-Verzierung verzichten. Alles was ihr braucht, ist schlicht und ergreifend ein Karton.

Das kann wirklich jeder beliebige Behälter sein, ob Schuhkarton, kleines Paket, großes Paket oder XXL-Verpackung – Hauptsache man kann die Wiimote gerade darauf platzieren. Freundlicherweise bekommt man beim Kauf schon zwei „Let's Tap“-Schachteln dazu, jedenfalls in der Special Edition.

Und dann wird getrommelt, was das Zeug hält. Wobei man unter Trommeln ja eigentlich laute, deutlich hörbare Schläge versteht. Let's Tap erfordert mehr ein behutsames, sanftes und zugleich rhythmisches Trommeln, selbst im Menü. Einmal mit dem Finger auf den Untergrund tippen, um den nächsten Menüpunkt auszuwählen. Zweimal tippen, um die Auswahl zu bestätigen. Wer sich dabei lediglich auf die Spiele beschränken möchte, kann auch via D-Pad durch die Menüs surfen oder den Pointer der Fernbedienung zu Hilfe nehmen.

Im Grunde genommen ist Let's Tap eine kleine Mini-Spiel-Sammlung. Gerade mal fünf verschiedene Herausforderungen stehen zur Verfügung – einige sind wenigstens noch in unterschiedliche Variationen eingeteilt. Erstes und zugleich auch bestes Spiel der Auswahl ist das „Trommelrennen“. Was anfangs simpel erscheint – man läuft im ersten Level über eine gerade Strecke und hüpft durch einen etwas festeren Schlag über ein paar Hürden -, wird recht schnell deutlich anspruchsvoller. Seinen Läufer jagt man über den Parcours, indem man leicht im Rhythmus auf dem Karton trommelt. Erschwert wird die ganze Sache durch Steigungen, Sprungfelder, elektrische Hindernisse oder große Blöcke, die einem den Weg versperren, umgangen werden müssen und im schlimmsten Fall wertvolle Sekunden kosten.

Let's Tap - Spielmodi

Es zählt nicht alleine, wer am schnellsten mit den Fingern auf die Pappe haut. Immer wieder kommt es auch auf das richtige Timing an, um seine Widersacher hinter sich zu lassen. Es bringt rein gar nichts, wenn man als erster unter einen Block rennt, aber in der nächsten Sekunde von selbigem zerdrückt wird und kurze Zeit handlungsunfähig auf der Strecke klebt. Erkennt man, dass er sich gleich gen Boden senken wird, sollte man stattdessen lieber abbremsen und auf die nächste Gelegenheit warten. Mit jedem der insgesamt 16 Level wird es kniffliger, schneller und spannender, zumal auch immer wieder neue Elemente auf den Strecken hinzukommen, die einem das Läuferleben erleichtern oder erschweren können.

Anschließend wird es musikalisch. „Immer im Takt“ ist mehr oder weniger ein vereinfachtes Guitar Hero. Während im Hintergrund unverkennbar japanische Düdelmusik läuft, tippt man mit dem Finger auf den Karton, sobald die über den Bildschirm huschenden Symbole das Ziel erreichen. Mal langsamer, mal schneller. Leider aber nicht allzu spannend, da man zu keinem Zeitpunkt die Komplexität beziehungsweise den Anspruch eines der bekannten Musikspiele erreicht.

Spiel Nummer 3 trägt den Namen „Stabile Blöcke“, obwohl die letztendlich nicht annähernd so stabil sind wie man es gerne hätte. Hierbei handelt es sich mehr oder weniger um eine Art Jenga. Es geht darum, Blöcke durch leichte Trommelschläge aus einem Turm zu befördern.