LocoRoco Cocoreccho!
Traum eines Schmetterlings
Wieder schlief ich in der seltsamen Welt.
Wieder war ich der seltsame gelbe Blob.
Ich erwachte und sah all diese wirren Dinge um mich herum. Die Blumen und Äste, all die eigenartigen Farben und eine Welt, in der es keinen Himmel gab. Zum Glück war alles, auch ich, nur zweidimensional, ich glaube nicht, dass mein kleines Blobhirn diese Eindrücke in einer weiteren Dimension hätte verarbeiten können. Und natürlich sah ich auch den Schmetterling. Er rief mich und ich folgte.
Es war undenkbar, nicht dem Ruf des Schmetterlings zu folgen. Ich wusste, dass er mich retten würde. Nicht, dass ich in direkter Gefahr war, schließlich kam ich an einer Reihe anderer schlafender Blobs vorbei, die ich weckte, damit auch sie den Ruf des Schmetterlings vernehmen konnten. Wir waren glücklich. So glücklich, dass wir anfingen, das Lied zu singen. Niemand von uns wusste, was die Worte des Liedes bedeuteten, sie schienen direkt aus unserem Blobherzen herauszuquellen und wir mussten die Welt einfach an dem Lied teilhaben lassen.
So folgten wir singend dem Schmetterling, der uns über verschlungene Wege führte, uns manchmal unmögliches abverlangte, als wir höhere Äste erklimmen sollten. Wie konnte das gehen, wir waren Blobs, die ein wenig zu hüpfen verstanden, das war alles. Aber es war unvorstellbar, nicht dem Schmetterling zu gehorchen und so stapelten wir uns, vollbrachten Kunsttücke, die uns zuvor unmöglich erschienen und weckten immer mehr von uns auf. Wir merkten, dass gleichfarbige Blobs sich zu größeren vereinigen konnten. Es war zunächst ein wenig seltsam, aber ich gewöhnte mich schnell daran, mit anderen in dem selben, gelben Körper zu stecken.
So zogen wir durch die Welt und sahen so viel Absonderbares, dass es unsere Köpfe schwirren ließ. Nun zumindest theoretisch, wir hatten ja keine richtigen Köpfe. Wasserfälle rauschten wir hinab, auf Wolken stiegen wir in den nicht vorhandenen Himmel und gewaltige Fische schubsten uns durch unheimliche Katakomben. Und über allem wachte der Schmetterling. Selbst als wir zu dem „Großen Schwarz“ kamen, verließ uns unser treuer Begleiter nicht. Von einem auf den anderen Moment schien meine Reise jedoch beendet. Ich lag auf einer Bodenplatte und es ging nicht weiter. Das beunruhigte mich nicht groß, denn immer mehr von uns kamen dazu und auch der Schmetterling tauchte immer wieder auf. Ein blauer Blob fiel plötzlich auf unsere Plattform und ein Tor, das ich vorher nicht gesehen hatte, legte seinen Eingang frei. Ein neuer Teil der Welt öffnete sich....
....ich öffnete die Augen. Wo war ich? In meinem Bett. Was waren das für merkwürdige Dinger an meinem Rumpf? Oh, richtig, Beine. Auf ihnen schwankte ich ins Bad, schaute in den Spiegel und stellte zu meiner nicht unerheblichen Erleichterung fest, dass ich kein gelber Blob mehr war. Es war nur ein Traum. Ein merkwürdiger Traum von einem merkwürdigen Spiel - Loco Roco Cocoreccho...
Dieser „kleine“ Downloadtitel aus dem PlayStation-Netzwerk entpuppt sich als eine der absonderlichsten Spielerfahrungen, die Ihr derzeit auf irgendeiner Konsole erleben dürft. Und dabei schließe ich den PSP-Vorgänger mit ein. Statt die Loco, so heißen die kleinen Blobs, direkt zu steuern und immer ein Auge auf sie haben zu müssen, wird hier etwas Neues versucht. Ihr bugsiert den Schmetterling durch die Umgebung und die Locos folgen Eurem Ruf bis zum Levelausgang.
Um diesen zu öffnen, müssen eine bestimmte Anzahl von Locos auf einer Plattform landen, also versucht Ihr mit allen Tricks, die zunächst schlafenden Kugeln aufzuwecken. Das ist insoweit nicht ganz einfach, als dass viele ihr Nickerchen außerhalb der Reichweite der wachen Locos halten und der Schmetterling sie nicht direkt im Schlaf stören kann. Es sind also alle Tricks zu nutzen und dies bedeutet in der Regel Sixaxis.
Die offensichtlichen Einsatzvarianten des Wackelpads präsentieren Euch die Mui Muis, kleine, etwas unheimliche, aber freundliche Helferwesen, die Schalter und Wippen auf Geheiß Eurer Bewegungen in Gang setzen.