Loki - Im Bannkreis der Götter
"Wir wollen nicht imitieren."
Eurogamer: Der Mehrspielermodus wurde bislang noch ziemlich unter Verschluss gehalten. Also: Auf was kann man sich freuen? Welche PvP-Eigenarten wird es geben und welche Aufgaben gilt es später zu bewältigen?
Georg Hach: Der Mehrspielermodus teilt sich in erster Linie in drei große Blöcke auf. Der eine ist der Coop-Modus, in dem insgesamt sechs Spieler das Spiel gemeinsam durchspielen können. Dieser Modus lebt natürlich ganz stark von der Item-Sammelleidenschaft der Spieler und wird auch die typische Klasseneinteilung der jeweiligen Charaktere in Anspruch nehmen.
Allerdings werden zum Beispiel die Schamanin oder die Kriegerin nicht nur in den klassischen Rollen wiedergegeben, sondern haben auch die Möglichkeit, sich abseits anderweitig zu bewähren.
Dann haben wir einen PvP-Modus integriert. In dieser Arena kann man entweder eins gegen eins, Team gegen Team oder im Herausforderungs-Modus gegeneinander antreten. Im Herausforderungs-Modus werden auf den Spieler spezielle Aufgaben zukommen, wie beispielsweise „Besiege eine bestimmte Anzahl an Gegnern in einer bestimmten Zeit“ oder „Vernichte drei Bosse, ohne einen Heiltrank zu verwenden“. In der Kategorie werden dann auch Teams gegeneinander antreten können.
Eurogamer: Wird man die Fähigkeiten, die man in den Multiplayer-Gefechten gewonnen hat, auch im eigentlichen Spiel nutzen können?
Georg Hach: Das kommt drauf an. Das Spiel lässt sich im LAN oder via Internet mit den Charakteren spielen, die man auch im Singelplayer gespielt hat. Was für viele interessant sein wird, ist unser Games Center - ein Serververbund, auf dem die Spieler ihre Charaktere abspeichern können. Diese Charaktere kann man dann aber nicht im Singleplayer verwenden, sondern sind nur im Multiplayer über dieses Game Center verfügbar. Hier geht es vornehmlich darum, das Spiel möglichst Cheater-frei zu halten und das jeder die gleichen Chancen besitzt, besonders im PvP. Im Game Center wird man auch später ein PvP-Ranking haben, das über die entsprechenden Sektionen vorgestellt und kommentiert wird.
Eurogamer: Damit hast Du die nächste Frage gleich vorweg genommen. Im offiziellen Forum ist zu lesen, dass man das Spiel möglichst „sauber“ halten will und Cyanide mit der gleichen Sorgfalt arbeiten wird, wie bei seinen Sportspielen. Nun bringt Loki mit großer Wahrscheinlich mehr Spieler und auch ausgebufftere Cheater mit sich. Legt Ihr bei den Sicherheitsmaßnahmen vielleicht noch eine Schippe drauf?
Georg Hach: Zum einem muss man sagen, dass die Sportspiele auch sehr erfolgreich sind. Die Gruppe der Online-Rollenspieler und Action-Spieler ist natürlich ungleich größer als die Gruppe der Radsport-Spieler auf dem PC. Dennoch sind die Sicherheitsmaßnahmen, die wir bei den anderen Sportspielen eingeführt haben, völlig ausreichend.
Allerdings bleibt das Game Center als Technologie auch nicht stehen. Das heißt: Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und all diese Erfahrungen, die Cyanide bisher bei der Entwicklung seiner Spiele auch über das Game Center gesammelt hat, fließen in jedes nächste Update des Game Centers mit ein. Das Game Center, das auch bei Loki mit installierten werden kann, nicht muss, ist das Ergebnis von sechs Jahren Entwicklungszeit.
Eurogamer: Im Vergleich zur Konkurrenz, die in dem Genre ja recht groß ist, wo seht Ihr Eure Stärken? Wie hoch ist der Druck? Und gibt es einen Titel, dem Ihr gerne den Rang ablaufen würdet?
Georg Hach: Jede Spielentwicklung ist ein Wagnis. Wenn man allerdings immer vor den größeren und namhafteren Konkurrenten zurückschrecken würde, dann bräuchte man sicherlich in so gut wie kein Genre einen Fuß hineinsetzen. Man sorgt sich immer um sein aktuelles Projekt und möchte auch immer das Beste tun. Gleich den Kopf in den Sand zu stecken, wenn einer sagt „Das nächste größere Projekt kommt gerade von irgendjemand anderem um die Ecke“, ist unsinnig. Dann muss man erst gar nicht anfangen. Jedes Spiel hat seinen eigenen Wert und seine eigene Bedeutung - auch zu seiner Zeit, muss man dazu sagen.
In meiner Wahrnehmung sollte man ein Spiel nicht machen, nur weil man die Absicht hat, ein anderes abzulösen. In diesem Fall imitiert man nur und schafft nichts Neues. Und das ist es, was wir bei Loki in jedem Aspekt probiert haben: Ein paar neue Türen aufzustoßen und ein paar alte Türen zu verbessern.
Eurogamer: Vielen Dank für dieses Gespräch.