Lost: Das Spiel
Ein Spiel für Fans
Es ist im Grunde immer das gleiche Spielchen: Woche für Woche fiebert man einer neuen Episode von Lost entgegen und ärgert sich am Ende über den fiesen Cliffhanger – sofern nicht gerade Pause ist oder Autoren streiken. Umso größer ist wiederum die Vorfreude auf die kommende Folge. Solch ein Konzept ließe sich doch bestimmt wunderbar in ein Spiel verfrachten. Der gleichen Meinung war man wohl ebenso bei Ubisoft und hat eine passende Umsetzung erschaffen.
Dieses Vorhaben stellte die Entwickler natürlich vor gewaltige Probleme, schließlich muss sich Lost: Das Spiel möglichst ohne Kontinuitätsprobleme in die bisherige Story integrieren. Und das ist ihnen trotz eines völlig neuen Hauptcharakters sehr gut gelungen, wozu die Serienproduzenten mit ihrer Unterstützung sicherlich einen maßgeblichen Teil beitrugen.
Eure Erlebnisse umfassen insgesamt sieben Kapitel, von denen jedes wie eine eigene Episode von Lost aufgebaut ist. Zuerst bekommt Ihr mit „bisher bei Lost" einen kurzen Rückblick spendiert, dann folgen eine kurze Eröffnungssequenz, der ominöse, vor schwarzem Hintergrund vorbeiziehende Lost-Schriftzug und so weiter. Das Spiel kann man dadurch quasi als Mini-Season mit sieben Folgen betrachten, die Euch insgesamt zwischen sechs und acht Stunden beschäftigen werden.
Über die Story soll an dieser Stelle möglichst wenig verraten werden. Klar ist nur, dass Ihr nach dem Absturz von Oceanic Flight 815 Eure Erinnerung verloren habt und diese verständlicherweise zurückerlangen müsst. Einen wichtigen Part nehmen dabei die aus der Serie bekannten Flashbacks ein, in denen Ihr selbst aktiv werdet.
Erst präsentiert man Euch dazu ein zerrissenes Foto, woraufhin Ihr genau diese Szene erstmal in einem kurzen, sich stets wiederholenden Rückblick ablichtet (unter Beachtung von Blickwinkel, Ausschnitt und Schärfe). Anschließend schaut Ihr Euch nach weiteren Details um, werft beispielsweise einen Blick auf Rekorder, Briefe sowie Notizen, und führt ein Gespräch mit einer Person, wodurch Ihr nach und nach mehr über die eigene Vergangenheit erfahrt und den Grund dafür, wieso Ihr überhaupt an Bord des Flugzeuges wart.
Selbstverständlich dürfen in Lost auch die geliebten Serienhelden nicht fehlen. Obwohl Ihr eine bisher unbekannte Person verkörpert, interagiert Ihr regelmäßig mit Kate, Locke, Jack und anderen Überlebenden. Die erkennt man erfreulicherweise sofort, da sie ihren Vorbildern zum Verwechseln ähnlich sehen.
Aber was für ein Spiel ist Lost überhaupt? Nun, im Prinzip ist es ein Action-Adventure, wobei der Fokus klar auf dem Adventure-Part und mehreren Rätseln liegt. Gleich mehrfach nutzt Ihr etwa elektrische Anlagen und ordnet darin Stromrelais richtig an. Davon gibt es drei verschiedene Arten, die wiederum die maximale Voltzahl (100) um eine bestimmte Menge reduzieren (5, 15 und 30). Die Relais sollten nun so platziert werden, dass an den Enden die geforderte Menge Strom ankommt, um beispielsweise Türen zu öffnen oder Eure Kamera aus einem Schließfach zu befreien.
Nebenbei orientiert Ihr Euch mehrmals im dichten Dschungel, was mit Hilfe von Markierungen oder Gradzahlen geschieht, bei denen Euch Euer Kompass die korrekte Richtung anzeigt. Auf Eurem Weg zum Cockpit des abgestürzten Flugzeuges tut Ihr zum Beispiel genau das, allerdings solltet Ihr gehörig aufpassen, da das mysteriöse Rauchmonster sich in dieser Gegend herumtreibt. Sobald es in die Nähe kommt, verschwindet man besser zwischen den dafür vorgesehen Bäumen, da Ihr darin sicher seid. Danach geht es munter so weiter, bis Ihr den nächsten Bereich betretet.
Während Eurer Reise durch Camp oder Dschungel findet Ihr übrigens immer wieder verschiedene Objekte, die Ihr in Eurer begrenztes Inventar steckt. Dazu zählen etwa Kokosnüsse, Wasserflaschen oder Energieriegel. Die benötigt Ihr auch zwingend, denn sie haben jeweils einen bestimmten Wert und lassen sich so bei einigen Inselbewohnern gegen andere, nützliche Items eintauschen, für die Ihr im späteren Spielverlauf Verwendung finden werdet.