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Majin and the Forsaken Kingdom

Mein Freund, der Riese

KI-Partner sind gerade ganz groß in Mode. Allein bei Namco-Bandai tummeln sich drei Titel mit einer Koop-Mechanik, die keinen menschlichen Mitspieler vorsieht. In Knight's Contract und Enslaved schlüpft ihr in die Rolle eines starken Helden. Ihr kämpft, flieht und leidet mit eurer weiblichen Begleiterin. Passt auf sie auf, wenn es gegen übermächtige Gegner geht. Tragt, werft und schickt sie zu sicheren Orten. Lasst euch von ihr mit Magie und Informationen unter die Arme greifen und werdet so zum Beschützer in einer feindlichen Welt, die nur den Tod kennt.

Ganz anders sieht es bei Game Republics (Genji) Majin an the Forsaken Kingdom aus. Wie bei dem von Team ICO angekündigten Last Guardian ist euer Begleiter der Stärkere. Ein Majin namens Teotl, ein japanischer Halbgott, der schlicht vergessen hat, wie mächtig er ist. Ein Gigant, der im ersten Augenblick durch seine Erscheinung begeistert. Sein Rücken wird von Pflanzen bewachsen, seine Stimme dröhnt mit einem sanften Tenor, seine Bewegungen sind herrlich tapsig und seine Knopfaugen strahlen eine Ruhe aus, die ihn sofort sympathisch macht.

Doch zu Beginn, als der Dieb Tebeu ihn findet, ist der Majin hilflos und verloren. Seine Vergangenheit ist ein Rätsel, seine Gedanken verwirrt und er braucht dringend Hilfe. Doch mit der Zeit kommt seine Erinnerung zurück. Er lernt wieder zu kämpfen, zu zaubern und sich im Forsaken Kingdom zurechtzufinden. Er begibt sich gemeinsam mit Tebeu auf eine Reise, an deren Ende nichts Geringeres als die Rettung der Welt lauert.

Denn das ehemals blühende Königreich wurde von den Schatten erobert. Wesen aus schwarzem Teer verwandeln vor allem die Nächte in einen Spießrutenlauf. Lassen Dörfer verweisen, zwingen die Bewohner in den Untergrund und beeinflussen sogar die Tier- und Pflanzenwelt. Die dunklen Gemäuer und überwuchtern Ruinen glänzen dabei mit einem herrlich simplizistischen Design, dass ein wenig an Ico erinnert. Technisch dürft ihr von der Japan-Perle keine Wunder erwarten, doch das Spiel wird zumindest dem Next-Generation-Anspruch gerecht, verfügt über knackige Texturen und eine schicke Beleuchtung samt Tag- und Nachtwechsel.

Majin and the Forsaken Kingdom - Trailer

Die Geschichte rund um die Schatten wirkt nicht gerade inspiriert und scheint frisch aus Twilight Princess importiert worden zu sein. Und auch spielerisch bedient sich Majin bei Nintendos beliebter Legend-of-Zelda-Reihe. Wenn man mal die frische Koop-Mechanik außen vor lässt, werden euch viele Elemente bekannt vorkommen. Rätsel, Kämpfe und selbst der Sound beim Öffnen von Schatzkisten könnten auch aus Links nächstem Abenteuer stammen.

Mit jeder Fähigkeit, die ihr von besiegten Zwischen- und Endgegnern bekommt, öffnen sich neue Wege, lassen sich vorher unlösbare Rätsel meistern und immer stärker werdende Gegner besiegen. Zwar lernt auch Tepeu ein paar neue Tricks, doch der knuffige Riese steht klar im Zentrum des Gameplays. Immerhin bringt der Dieb ein paar nützliche Fähigkeiten mit, die Majins Kampfkraft wundervoll ergänzen. Zum Beispiel kann er mit Tieren sprechen, sich dank seiner akrobatischen Fähikeiten an Mauern hochziehen oder mit seinem riesigen Schlüssel einzelne Gegner niederprügeln. Aber erst im Zusammenspiel mit seinem tolpatschigen Freund kann es ihm gelingen, das Königreich zu befreien und wieder zum Strahlen zu bringen.

Euer treuer Begleiter kämpft zwar automatisch, folgt Tepeu brav auf seiner Reise und verzückt mit seinen süßen Animationen, doch ohne eure Führung lässt er die gewaltigen Aufgaben links liegen. Herumkommandiert wird der Majin über ein einfaches Befehlsmenü. Ihr könnt ihn dazu bringen, mit der Umgebung zu interagieren, steuert ihn zu einem bestimmten Punkt, lasst ihn warten oder euch heilen. Um die Herausforderungen zu bestehen, gibt es verschiedene Ansätze. Ihr könnt euch an Gegnern vorbeischleichen, brutale Gewalt nutzen oder sie über Tricks erledigen.