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Mega Man 10, Bit. Trip VOID

Jede Menge Wii- und DSiWare

Nach einem schwachen Jahresanfang kommen Nintendos Download-Dienste endlich wieder in Fahrt. Das hier sind die, meiner bescheidenen Ansicht nach, vier interessantesten Neuerscheinungen der letzten Wochen.

Castlevania: The Adventure ReBirth

Nach Gradius und Contra ist nun Castlevania für eine Wiedergeburt Marke Konami an der Reihe. Das neue Castlevania ist, vom MSX-Remake Castlevania Chronicles (PSone) von 2001 einmal abgesehen. die erste klassische Action-Episode ohne RPG-Elemente seit glorreichen 16Bit-Tagen. Mit Held Christopher Belmont erkundet ihr fünf ausladende Stages, verhaut mit eurer aufrüstbaren Peitsche Axtritter, Matschmänner sowie Skelette und findet zahllose Extras hinter Kerzen, Leuchtern und Fackeln.

Neben dem Monsterhau-Instinkt wird auch der Forscherdrang angesprochen. Gelegentlich verzweigt sich auch mal ein Level, was direkt dem Wiederspielwert zugute kommt. Inhaltlich ist das neue Castlevania ein wenig an die erste GameBoy-Episode angelehnt. Gegner wie die kullernden Augäpfel und die Möglichkeit, mit eurer Peitsche Feuerbälle zu verschießen, kennen Veteranen schon aus dem nach heutiger Sicht etwas trägen Handheld-Abenteuer.

Der erste Zwischengegner hat Christophers Peitschenhieben nicht viel entgegen zu setzen.

Levelaufbau und Spielbarkeit haben aber nichts mit dem GameBoy-Vorbild zu tun und orientieren sich mehr an den gängigen Konsolen-Varianten, vor allem das bereits oben erwähnte Castlevania Chronicles scheint eine gute Portion spielerischer DNS mit der ReBirth-Episode zu teilen.

Wie auch die anderen beiden ReBirth-Episoden bietet Castlevania trotz gelegentlichem Sprite-Recycling grafisch gehobene 16Bit-Qualität mit ein paar hübsch eingestreuten Effekten, auch wenn die Farbwahl gelegentlich doch etwas fragwürdig wirkt. Besser schlägt sich da die Musik mit einem feinen Mix aus neuen Tracks und neu arrangierten Castlevania-Klassikern. Der Umfang ist überschaubar, der Schwierigkeitsgrad zieht wie gewohnt gegen Ende angenehm an und entschädigt für die manchmal etwas planlose Präsentation. Ein routiniertes Castlevania-Abenteuer also, das wie die beiden ReBirth-Vorgänger das Rad nicht neu erfindet, aber gerade doch alte Hasen für eine gute Weile vor den Fernseher bannen wird – eben ein leckerer, kleiner Nostalgie-Snack für Zwischendurch.

Ein kleiner Tipp noch für Benutzer von 16:9-HD-Geräten: Stellt ihr die Bildausgabe eurer Wii und das Format des Fernsehers auf 4:3, dann genießt ihr endlich knackscharfe Pixeloptik. Lasst ihr eure Wii auf 16:9, müsst ihr mit einer unangenehmen Unschärfe leben.

Castlevania The Adventure ReBirth ist für umgerechnet 10 Euro im WiiWare-Store erhältlich.

Bit. Trip VOID

Lang genug hat´s gedauert! Der dritte Teil von Gaijin Games famoser Bit.Trip-Serie ist bereits seit Monaten in den USA erhältlich, doch erst jetzt dürfen auch europäische Spieler ran. Für Bit.Trip VOID braucht ihr einen Analogstick und einen Button. Per Stick lenkt ihr einen kleinen, pixeligen schwarzen Punkt und sammelt andere schwarze Punkte auf.

Psychedelische Farben und Pixeloptik vermischen sich zu einem tollen Gesamtbild.

Jeder gesammelte Punkt macht euch ein wenig größer und erhöht den Bonus-Multiplikator. Allerdings schwirren auch weiße Punkte in den Levels umher, die gilt es zu meiden. Eine Berührung bringt euren schwarzen Punkt wieder auf Ursprungsgröße zurück und kostet euch den erspielten Multiplikator, außerdem führen zu viele Berührungen unweigerlich zum gefürchteten Game Over.

Fleißige Sammler haben ihren Punkt allerdings bald auf halbe Bildschirmgröße gebracht, mit dem Ausweichen klappt es dann nicht mehr so recht. Dafür jagt ihr euch per A-Knopf einfach selbst in die Luft: Die Punkte werden eurem Konto gutgeschrieben und euer Punkt hat wieder die Anfangsgröße. So muss man stets abzuwägen... schaffe ich es noch, ein oder zwei Punkte einzusammeln, oder sollte ich mich lieber zurückstufen, bevor ich dem weißen Punkten nicht mehr ausweichen kann? Je höher das Risiko, desto größer die Belohnung! Ein klassisches und zeitloses Spielprinzip.

Zeitlos ist abermals auch die Präsentation. Mit seinen riesigen Pixeln erinnert VOID ein wenig an klassische Atari VCS-Titel. Die psychedelischen Farben, die Effekte und natürlich die Musik machen aber stets klar, dass wir es hier mit einem zeitgenössischen Titel zu tun haben. Bit.Trip VOID ist wie seine beiden Vorgänger BEAT und CORE knackig schwer, bietet durch die neu eingeführten Rücksetzpunkte aber weit weniger Frust als gerade so mancher CORE-Level. Für mich persönlich das bislang beste Bit.Trip-Spiel und für umgerechnet sechs Euro ein echter Pflicht-Download.

Bit.Trip VOID ist für umgerechnet 6 Euro im WiiWare-Store erhältlich.