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Mercenaries 2: World in Flames

Bomb it, baby!

Es ist kein gutes Zeichen, wenn ein Spiel in einem recht fortgeschrittenen Stadium für fast ein Jahr in der Versenkung verschwindet. Das Sandbox-Kriegsspiel Mercenaries 2: World in Flames war auf der Games Convention 2007 schon komplett spielbar und machte einen recht mittelmäßigen Eindruck. Eigentlich kein Problem, schließlich befand sich das Spiel dort noch im Pre-Alpha-Stadium und sollte an Weihnachten erscheinen. Doch jetzt, über 10 Monate später, sieht der Titel noch genauso aus, was sich angesichts der Zeit bis zum neuen Releasetermin am 31. August als gewaltiges Problem entpuppt.

“Die Mercenaries-Serie ist das erfolgreichste Franchise von Pandemic, deswegen haben wir uns ein wenig Extrazeit genommen, um den Titel so schick wie möglich zu machen,“ eröffnet uns Producer Cory Lewis auf dem EA-Event in München. Angesprochen auf die Verspätung, betont er: „Mercaneries 2 ist einfach eine so gewaltige Erfahrung, dass es zu Verschiebungen kommen kann. Dafür ist der Titel ein würdiger Next-Generation-Nachfolger und wird ein echter Hit.“

Ein Umstand, den wir live überprüfen konnten, da wir nach der langen Wartezeit endlich mal wieder selbst das Joypad in die Hand nehmen durften. Nach der kompletten Einstiegssequenz mitsamt ein paar Runden im eigentlichen Spielgebiet teilen wir seinen Optimismus leider nicht ganz. Mercenaries 2 ist vor allem optisch eine echte Enttäuschung und wirkt im Vergleich zu Grand Theft Auto IV wie ein Xbox-Spiel – wohlgemerkt die ohne das “360„ dahinter.

Trailer

Doch alles der Reihe nach. Noch vor dem Start unserer Demo-Partie gibt es erst einmal gute Nachrichten. „Ihr könnt den kompletten Titel im CoOp spielen. Ein Freund kann Euch jederzeit online oder im Splitscreen zur Seite stehen. Das macht einen Heidenspaß“, erklärt uns Cory Lewis strahlend. Und er hat vielleicht recht. Schon bei Crackdown funktionierte die Formel Sandbox plus CoOp hervorragend. Da Ihr in Mercenaries 2 auch noch eine richtige Geschichte angeboten bekommt, könnte sich dieser Spielmodus als das wichtigste und spaßigste Feature herausstellen.

Die Story greift die Söldnerthematik aus dem ersten Teil auf. In Venezuela vergreift sich die Regierung an den Ölreserven und ein Krieg bricht aus. Der Spieler wählt zwischen drei ganz unterschiedlichen Charakteren aus und versucht, in den Kriegswirren kräftig Kohle zu machen. Die Spielwelt präsentiert sich dabei vollkommen offen und Ihr entscheidet selbst, welchen Auftrag Ihr annehmt und welchen nicht. Natürlich gibt es noch eine kleine Hintergrundgeschichte zum Thema Rache wegen einer perforierten Arschbacke, diese Krönung amerikanischen Humors möchte ich aber nicht vorwegnehmen.

Ohne Umschweife ging es dann an die Anspielstationen. Gezeigt wurden sowohl die Xbox 360- als auch die PS3-Fassung, die sich laut Cory beide noch im Beta-Stadium befinden. Die Features sind also komplett eingebaut, Fehler sind aber noch massenhaft drin. Wovon wir uns während der Demo selbst überzeugten. Neben einer katastrophalen KI sowie enormen Clipping- und Aliasing-Problemen kam es immer wieder zu Systemabstürzen, die das Anspielen äußerst schwierig gestalteten. Außerdem soll der PS3-Code etwas älter sein und deswegen schlechter aussehen. Wir sind dagegen der Meinung, dass sie beide katastrophal aussehen.

Hier zerlegt eine Bombe die komplette gegnerische Verteidigung.

Die drei Charaktere unterscheiden sich nur gering. Während die Söldnerin Jennifer Mui vor allem beim Schleichen und Mattias durch seine Geschwindigkeit punktet, ist Christopher Jacobs, der Irokese auf den Bildern, der Mann fürs Grobe und natürlich unsere Wahl. Gleich mit der ersten Mission werdet Ihr sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen und müsst mit einem Schnellboot eine Insel erreichen. Abseits der flachen Felsentexturen ist vor allem das Wasser erschreckend hässlich ausgefallen. Momentan wirkt die Oberfläche eher wie eine Plastikfolie - im Vergleich zu GTA IV eine echte Katastrophe.

Die Steuerung geht in Ordnung und stellt Euch vor keine große Herausforderung. Gezeigt wird das Geschehen mal wieder aus der Verfolgerperspektive, was zwar beim Schießen ein paar Probleme bereitet, sonst aber hervorragend funktioniert. Kaum an Land, erhält man per Hubschrauber die ersten Waffen und angesichts der flachen Texturen den zweiten Schock. Während die Charaktermodelle und Effekte noch ganz schick aussehen, enttäuscht die Landschaft bis jetzt auf der ganzen Linie. Cory Lewis wies zwar nochmal ausdrücklich auf den Beta-Status hin, aber ich fresse einen Besen, wenn sich da noch viel ändert.