Microsofts Phil Spencer
Über 2010, Natal und Trendwenden
Von Natal als Bewegungserkennung zu sprechen verfehlt den Sinn. Natal ist nicht Bewegung. Es ist ein natürliches User-Interface, es ist Stimmerkennung, es ist vollständiges Skeletal-Mapping – es ist eine ganz andere Erfahrung, eine Erfahrung statt nur einem Eingabegerät.
Ich stimme dir zu, dass es sich vermutlich etwas langweilig anfühlen würde, spät mit einer Bewegungserkennungs-Lösung auf den Markt zu kommen. Deshalb haben wir ja auch den Schritt gemacht, etwas Neues und Unerwartetes zu schaffen.
Jedes Mal, wenn wir uns mit Kunden hingesetzt haben, seien es Kunden, die Plattformen eines Wettbewerbers besitzen oder welche, die sich selbst nicht als Gamer bezeichnen würden, leuchteten diese förmlich auf. Unsere Forschung diesbezüglich ist fast künstlich hoch, weil die Leute allein schon so viel Spaß daran haben, dazustehen und mit der Erfahrung zu interagieren. Die Leute sagen uns, dass dies komplett anders ist und Barrieren entfernt.
Trotzdem sollte niemand denken, dass der Controller uns nicht mehr wichtig ware. Er ist uns wichtig. Ich liebe unseren Controller, ich liebe die First- und Third-Party-Spiele, die diesen Controller heute nutzen. Das wird weiterhin Teil der Plattform sein. Es geht also nicht darum, diese Erfahrungen auszuschließen. Es geht darum, die Plattform weiterzuentwickeln.
Du hast über die Hardcore-Gamer gesprochen und das, was sie wollen. Ich bin schon lange genug im Geschäft um mich an die erste Xbox zu erinnern. Die Leute sagten damals, dass sie keine First-Person-Shooter auf Konsolen wollten. Wenn man jetzt zurückblickt, sieht man, dass die Entwickler Spiele geschaffen haben, die sehr gut angekommen sind. Und das ist doch immer die Herausforderung. Ich denke, unsere Gemeinschaft ist dieser Herausforderung gewachsen.
Ich glaube, wir kommen gerade aus einem sehr starken Jahr 2009. Wir hatten großartige First- und Third-Party-Spiele, die sich gut verkauft haben. Schau dir Call of Duty an, und dessen Attach-Rate, die im Vergleich zu anderen Plattformen, glaube ich, bei 2:1 liegt. Daran sieht man, dass die Spieler die 360 weiterhin als die Plattform sehen, auf der sie die besten Spiele spielen wollen. Ich glaube, das liegt daran, dass wir die besten Spiele haben und die lebhafteste, volle Live-Erfahrung.
Wenn einige von einem Abwärtstrend sprechen, schaue ich mir 2010 an und sage, „werft einen Blick darauf, was wir zeigen – schaut euch die Spiele und Erfahrungen an, die wir liefern werden“. Ich glaube, das ist ein First-Party-Line-Up, dass wir seit ich hier bin noch nie gesehen haben.
Um ein paar Namen zu nennen: Alan Wake, Crackdown 2, Halo: Reach, Fable 3, tolle Live-Inhalte. Dann kommen die Third-Parties mit exklusiven Inhalten für Left 4 Dead 2 und Call of Duty. Splinter Cell kommt… Und dann Natal in dieser Weihnachtssaison. Ich glaube, das wird ein gutes Argument für Leute sein, die derzeit keine Gamer mit anderen Konsolen sind. Diese Erfahrung wird der Grund sein, sich für eine 360 zu entscheiden.
Niemand, der von einem Abschwung spricht, hat sich wirklich unser Line-Up an Erfahrungen angesehen, denn es ist wirklich großartig. Es ist eine tolle Auswahl und ich bin stolz, die First-Party anzuführen, die diese Spiele auf den Markt bringt.
Sorgen? Nein! Es ist immer die Herausforderung, den Kunden zu erfreuen. Wir machen das weiterhin, wie unser Verkaufserfolg 2009 zeigt. Ich glaube, 2010 werden wir den Erfolg, den wir hatten, fortführen, indem wir uns selbst neuen Herausforderungen stellen, wie etwa einem tollen Natal-Start.
Phil Spencer ist der Corporate Vice President der Microsoft Game Studios.