Ninja Gaiden Sigma 2
Schmerz, Sex und Gewalt
Reichlich schüchtern präsentierte Hayashi-San ein neues Feature, das bei der anwesenden Journalistin für einige Fragezeichen sorgte. Bewegt ihr den Sixaxis-Controller auf und nieder, schwingt die gewaltige Oberweite synchron mit. Einen wirklichen Sinn hat dieses Feature nicht, außer die feuchten Träume begeisterter Videospieler zu erfüllen. Es ist nur immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich doch die japanische Erotik funktioniert.
Echte Hardcore-Fans werden sich übrigens freuen: Das Spiel ist definitiv nicht leichter geworden. Wer nicht blockt, wird auch bei Sigma 2 in Grund und Boden gestampft. Das Spiel ist so selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad eine Herausforderung, die sich gewaschen hat. Auch die Kamera macht noch immer Probleme. Immer wieder verliert man den Überblick und bekommt ein paar unnötige Treffer ab.
So weit, so bekannt. Wirklich neu ist dagegen der Team-Mission-Modus. Erstmals könnt ihr hier gemeinsam im Koop antreten. Online funktioniert das mit einem menschlichen Partner, offline leider nur mit der KI. In den meisten Aufgaben müsst ihr euch durch eine Horde Monster kämpfen und anschließend gemeinsam einen der Endgegner aus der Kampagne besiegen.
Gestaffelt nach Schwierigkeitsgraden trefft ihr aber auch schon mal auf zwei bis vier Bosse gleichzeitig. Die richtige Taktik ist hier von entscheidender Bedeutung. Um richtig Schaden zu machen, könnt ihr mit genug Zauberenergie eine verheerende Kombo-Attacke auslösen, die den gesamten Bildschirm in eine gewaltige Explosion taucht. Geht einer zu Boden, kann ihn der andere wiederbeleben. Allein die schrumpfende Lebensenergie setzt diesem gemeinsamen Duett ein Ende.
Eins vorweg: Ninja Gaiden Sigma 2 wird technisch und spielerisch die beste Ninja-Gaiden-Erfahrung, die man kaufen kann. Allen voran der neue Koop-Modus, aber auch die hinzugefügten Endgegner und die leicht aufgewertete Grafik stellen Hardcore-Fans und Besitzer der Xbox-Fassung vor eine harte Entscheidung: Gebe ich noch einmal 60 Euro aus, nur um gemeinsam mit Freunden Ninja Gaiden spielen und ein paar frische Bosse schlachten zu können? Vor allem, da die Gewalt deutlich reduziert wurde und Splatter-Fans so, trotz der stimmigen Schnitte, eine zensierte Version bekommen.
Wer dagegen bisher noch nicht in den Genuss dieses beinharten Prügel-Meisterwerks kam, auf den Vorgänger steht und nur eine PS3 besitzt, kann fast bedenkenlos zugreifen. Wir konnten das Spiel zwar noch nicht durchspielen, aber angesichts der gezeigten Qualitäten und der Erfahrung von Team Ninja verwette ich meinen knackigen Arsch (Anm. der Redaktion: Naja...) darauf, dass nichts mehr schief geht. Das Spiel wird trotz seiner kleinen Mängel ein Hit. Für die Zukunft würde ich mich freuen, wenn die Japaner ihren Trennungsschmerz überwinden und auch ohne ihren Mastermind ihre beiden Serien fortsetzen könnten. Mehr dazu lest ihr in unserem Interview mit Yosuke Hayashi.