Nintendo 3DS
Wir haben ihn!
In nicht mehr ganz zwei Wochen ist es soweit: Mit dem 3DS bringt Nintendo den offiziellen Nachfolger der Hardware, die nicht nur dem Traditionsanbieter selbst neue Kraft und eine neue Ausrichtung gegeben, sondern auch den ganzen Rest der Spielebranche nachhaltig beeinflusst hat. Der DS öffnete das Medium Videospiel für eine neue Zielgruppe abseits der üblichen „männlich, zwischen zwölf und 30"-Kundschaft. Der Touchscreen half dabei, den Nicht-Spielern Berührungsängste und das Gefühl der Überforderung (probiert es mal aus und gebt eurer Mutti ein Xbox-360-Pad mit seinen drei Steuerelementen und elf Buttons in die Hand!) zu nehmen, Titel wie Nintendogs und Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging begeisterten Jung und Alt.
Aber auch die Hardcore-Fraktion wurde bestens vorsorgt: Bis heute ist der DS das System für Freunde des gepflegten JRPGs und auf dem DS feierte nicht zuletzt auch Super Mario seine glorreiche Rückkehr in die Zweidimensionalität. Ein schweres Erbe, das der 3DS da also anzutreten hat. Ob er ein würdiger Nachfolger wird und den Erfolg des DS wiederholen kann, das wird die Zeit zeigen – wir erzählen euch heute, was euch am 25. erwartet, wenn ihr mit zitternden Händen die begehrte Hardware nach Hause tragt.
Unser europäisches Retail-System ist das extrem hübsche Modell Aqua Blau – neben diesem wird zum Start auch noch die Farbvariante Kosmos Schwarz angeboten. Ansprechend sind sie beide und in Sachen Funktionalität unterscheiden sie sich ohnehin nicht. In der überraschend großen und schweren Box steckt einiges an Inhalt. Zunächst räumt ihr diverse Anleitungen im Telefonbuchformat beiseite, um schließlich die begehrte Hardware selbst zu finden. Die ist angenehm klein und entspricht vom Format her in etwa dem DSi, ist aber ein wenig schwerer als dieser. Das Gewicht ist angenehm – überhaupt fühlt sich das Gerät schön wertig an.
Was befindet sich noch in der Box? Natürlich gibt es ein Netzteil und netterweise hat Nintendo darauf verzichtet, schon wieder ein neues Steckerformat auszuknobeln. Der 3DS benutzt das gleiche Netzteil wie schon der DSi XL, neu ist allerdings eine Aufladeschale, in die ihr das System geben könnt, um es einfach per Kontakt zu laden. Das ist natürlich ein ganz nettes Stück Plastik, aber sind wir ehrlich, eigentlich ist es eher unnötig und sicherlich das erste Teil, das im Zuge künftiger Neuauflagen wegrationalisiert werden wird. Schließlich findet ihr noch ein kleines, gelbes Päckchen mit Motivkarten. Aber zu denen später mehr.
Innen wie außen ist die Oberfläche des Systems glänzend gehalten. Das hat den Vorteil, dass es hübsch aussieht, und den Nachteil, dass man wirklich jeden noch so kleinen Fingerabdruck darauf sieht – PSP-Besitzer können ein Lied davon singen. Insbesondere die schwarze Fläche um den Bildschirm herum ist ausgesprochen Anfällig für Berührungsspuren, nicht zuletzt weil sich am rechten Rand dieser auch der enorm wichtige 3D-Regler befindet. Schafft euch am besten gleich zusammen mit eurem 3DS ein Brillenputztuch an, ihr werdet es nicht bereuen.
Das Gerät verfügt über eine bemerkenswerte Anzahl an möglichen Blink-Elementen: 3D, Stromversorgung, Akku-Zustand, Wireless-Verbindung und viele andere Informationen werden von zahllosen kleinen Leuchten angezeigt. Auf der Oberseite des Systems sind die beiden Kameras, mit denen ihr 3D-Fotos aufnehmen könnt, im Inneren eine weitere Innenkamera und der 3D-Regler. Um den Touchscreen herum positionieren sich die üblichen Knöpfe A, B, X und Y, der Power-Schalter, ein Steuerkreuz und die neue Analog-Scheibe.
Die haben wir bereits früher gelobt und können es nur wiederholen: Die graue Scheibe fühlt sich ebenso angenehm wie genau an, ein klarer Fortschritt gegenüber Sonys eher umstrittenen PSP-Analog-Knubbel. Start und Select befinden sich unterhalb des Touchscreens, dort findet ihr nun auch den neuen Home-Knopf, mit dem ihr auch während eines aktiven Spiels kurz mal in die Benutzeroberfläche wechseln dürft, um beispielsweise Notizen zu einem Spiel zu machen – eine nette Idee, mal sehen, wie sie sich durchsetzt.