Petition gegen Spieleverbot: Wie geht's weiter?
Peter Schleußer im Interview
Ach, wenn unsere Gesundheitsministerin ihren Dienstwagen nach Spanien bringen lässt, um da vor wenigen deutschen Rentnern zu sprechen, was würde die tun, um vor 70.000 Leuten aufzutreten? Außerdem hab ich die Spielregeln nicht gemacht, sondern Politiker, also können die ja jetzt schlecht 70.000 Leute als „Erdnüsse“ abtun. Ich werde Frau von der Leyen gern erklären, dass die Mitzeichner nicht einfach „nur einmal klicken mussten“.
Die Petition „Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten“ habe ich auch unterzeichnet, und mir ist klar, dass mir das gleiche Schicksal droht. Trotzdem ist dann nicht alles für die Katz, denn über das Thema wird mehr in der Öffentlichkeit geredet und diskutiert, und ich denke, der Widerstand der Generation C64 wächst weiter. Ich werde auch nach einer Ablehnung der Petition weiter für meine Rechte als Spieler kämpfen.
Wenn ich sehe, wie in diesem Land von überalterten Politikern eine Politik gemacht wird, die ganz klar gegen eine Generation ist, die mit Computern aufgewachsen ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, eine Partei zu gründen. Keine Spiele-Partei, sondern eine Partei für die Computergeneration, damit diese das verstaubte, finstere Mittelalter aus unserem Bundestag fegt.
Spieler können auf jeden Fall noch die Petition bis zum 19. August unterzeichnen. Die Spiele-Presse tut sowieso schon alles mögliche, um Aufklärungsarbeit zu betreiben, nur lesen das unsere Politiker nicht. G.A.M.E. und BIU leisten Großartiges, es ist erschreckend, dass Politiker, die ein solches Verbot erlassen wollen, sich nicht einmal richtig informiert haben. Ich kann nur jeden Politiker mit ein bisschen Medienkompetenz bitten, sich die Internetseiten der Verbände anzuschauen. Für Computerangsthasen geht da sicher auch was am Telefon. Den BIU finden die Herren Innenminister sogar in Berlin, eigentlich gleich um die Ecke. G.A.M.E. unterstützt die Initiative Gamers against Rejection. Die Jungs tun also einiges, nur unsere Politiker schlafen.
Macht mich das für Frauen attraktiver? Nein, ernsthaft, über so was denke ich nicht nach, und ich fühle mich nicht als Held, nur weil ich für meine Grundrechte als mündiger Bürger kämpfe. Ich sehe es einfach nicht ein, wieso ich jahrelang freundschaftlich mit Freunden und Verwandten viel Spaß beim Spielen hatte und wir jetzt kriminalisiert werden sollen. Mir sitzt da mehr der Schrecken und das Unverständnis über unsere Innenminister in den Knochen.
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Es besteht noch bis 19. August die Möglichkeit, Peter Schleußers Onlinepetition zu zeichnen.